Nachdem Napoleon, in vielen Jahren des Krieges, den europäischen Kontinent in ein Schlachtfeld verwandelt hatte, gelang es im Jahre 1814 endlich, ihn zu bezwingen. Die vier europäischen Großmächte - Österreich, Großbritannien, Russland und Preußen – sahen sich einem ins Chaos gerissenem Europa gegenüber und waren sich einig, dass es nun galt, die Staatenordnung wiederherzustellen und ein Frieden stiftendes und erhaltendes Gleichgewicht zwischen ihnen zu schaffen.
Da die völkerrechtlichen Grundlagen für die zukünftige europäische Staatenordnung des 19. Jahrhunderts auf dem Wiener Kongress geschaffen wurden, möchte ich in der vorliegenden Arbeit insbesondere das Agieren Talleyrands am Beispiel der Sachsen-Polen-Frage auf diesem genauer betrachten. Um eine Basis für die Verhandlungen des Wiener Kongresses zu schaffen, soll aber zunächst auf den Ersten Pariser Frieden eingegangen werden, um dann auf die Ziele und Prinzipien Talleyrands für die Verhandlungen des Kongresses zu sprechen zu kommen. Nach einer kurzen Klärung der sächsisch-polnischen Frage soll die Bedeutung dieser für Frankreich betrachtet werden. Im Anschluss werden die persönlichen taktischen Ideen und Maximen des französischen Gesandten Talleyrand vorgestellt, um zu sehen mit welchen Mitteln er versuchte seine zuvor gesteckten Ziele zu erreichen. Es soll aufgezeigt werden, inwieweit und mit welchen Methoden Talleyrand die Möglichkeit hatte und nutzte, die Entwicklung dieser Frage zu beeinflussen und welche Umstände dies begünstigten. Dabei soll auch auf seine vor dem Kongress fixierten Prinzipien eingegangen werden, um zu überprüfen inwiefern diese taktischen Vorüberlegungen, ihm zum Erfolg verhalfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Erste Pariser Frieden
- Die französischen Zielvorgaben für den Wiener Kongress
- Die taktischen Überlegungen und Maßnahmen Talleyrands
- Die Prinzipien Talleyrands
- Die Sachsen-Polen-Frage
- Die Bedeutung der Sachsen-Polen-Frage für Frankreich
- Talleyrands Strategie in den drei Verhandlungsphasen
- Talleyrands Strategie in der ersten Verhandlungsphase
- Talleyrands Strategie in der zweiten Verhandlungsphase
- Der Abschluss der Verhandlungen – die dritte Phase der Sachsen-Polen-Frage
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Strategie und die Prinzipien des französischen Diplomaten Talleyrand während des Wiener Kongresses von 1814/15, insbesondere im Kontext der Sachsen-Polen-Frage. Ziel ist es, Talleyrands Agieren im Spannungsfeld zwischen französischen Interessen und den Forderungen der europäischen Großmächte zu analysieren und seine Rolle bei der Gestaltung der neuen europäischen Ordnung zu beleuchten.
- Die Bedeutung des Wiener Kongresses für die europäische Staatenordnung
- Talleyrands Rolle als französischer Verhandlungsführer
- Die Sachsen-Polen-Frage als Schlüsselthema des Kongresses
- Talleyrands taktische Überlegungen und Prinzipien
- Die Auswirkungen von Talleyrands Strategie auf die Verhandlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Wiener Kongresses ein und beleuchtet die Rolle Talleyrands in dieser Zeit. Es wird dargelegt, warum die Sachsen-Polen-Frage für Frankreich von großer Bedeutung war. Das zweite Kapitel behandelt den Ersten Pariser Frieden, der eine wichtige Grundlage für die Verhandlungen des Wiener Kongresses darstellte.
Im dritten Kapitel werden die Ziele und Prinzipien Talleyrands für den Wiener Kongress vorgestellt, wobei seine taktischen Überlegungen und seine Strategie im Umgang mit den europäischen Großmächten im Vordergrund stehen. Das vierte Kapitel widmet sich der Sachsen-Polen-Frage, ihrer Bedeutung für Frankreich und der Rolle Talleyrands in den Verhandlungen.
Das fünfte Kapitel untersucht Talleyrands Strategie in den drei Phasen der Verhandlungen. Es werden die Mittel und Methoden beschrieben, die Talleyrand einsetzte, um seine Ziele zu erreichen, und die Umstände, die seine Strategien begünstigten. Das Kapitel beleuchtet auch die Auswirkungen von Talleyrands Prinzipien auf die Verhandlungen.
Schlüsselwörter
Wiener Kongress, Talleyrand, Frankreich, Sachsen-Polen-Frage, Diplomatie, Strategie, Prinzipien, Europäische Staatenordnung, Erste Pariser Frieden, Großmächte, Verhandlungen, Taktik, Einfluss, Ziele.
- Quote paper
- Claudia Michalek (Author), 2007, Frankreich und die Sachsen-Polen-Frage 1814/15 - unter besonderer Berücksichtigung Talleyrands Strategie und Prinzipien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76113