Die Ausrichtung der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat zusammen mit den gestiegenen Anforderungen an moderne Sportarenen die Zahl der neu errichteten und umgebauten Stadien in den vergangenen Jahren stark steigen lassen. Die Vielzahl aktueller Projekte hat insbesondere in der unmittelbaren Vergangenheit die Art der Finanzierung dieser neuen Stadien in den Mittelpunkt akademischer Forschung gerückt, um zu untersuchen, inwieweit sich ein Wandel von der klassischen Finanzierung durch die öffentliche Hand hin zu einer stärkeren Beteiligung von Vereinen und Privatinvestoren vollzogen hat.
Der Begriff Sportarena soll im folgenden ausschließlich Stadien umfassen, die vorrangig zur Ausrichtung von Fußballspielen dienen und darüber hinaus eventuell Möglichkeiten für eine multifunktionale Nutzung bieten. Dieser Fokus ist bewusst durch die hohe Bedeutung des Fußballs in Deutschland gewählt und ermöglicht gleichzeitig einen einheitlichen Analyserahmen, sowie die Zeichnung eines homogenen Bildes bei der Untersuchung.
Bis vor wenigen Jahren konnte eine Vielzahl der deutschen Fußballstadien den gestiegenen Anforderungen nicht genügen und erfüllte darüber hinaus nicht die Auflagen der UEFA und der FIFA. Der im internationalen Vergleich geringe Komfort und das geringe Angebot an Business Seats und VIP-Logen führte zu einer geringeren Zahlungsbereitschaft und letztendlich zu brachliegenden Einnahmepotentialen. Somit bestand die Erfordernis zu Neubauten oder Renovierungen auf absehbare Zeit auch unabhängig von der Ausrichtung der WM im eigenen Land, um die Einnahmesituation und damit die Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere der international vertretenen Erstligavereine, zu verbessern.
Lange wurde die Finanzierung von Sportarenen überwiegend als öffentliche Aufgabe betrachtet, die jedoch durch die angespannte Haushaltslage vieler Städte und Kommunen, sowie die zunehmende Professionalisierung im deutschen Fußball zunehmend in Frage gestellt und ordnungspolitisch kritisiert wird. Die Einzigartigkeit von Sportarenen und die damit verbundenen Risiken schrecken allerdings auch heute noch viele private Investoren von einer Beteiligung an entsprechenden Projekten ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rahmenbedingungen in Deutschland
- Die Rolle der öffentlichen Hand in Vergangenheit und Zukunft
- Die Finanzsituation der Vereine
- Der Markt für Sportarenen und seine Chancen und Risiken
- Der Einfluss der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006
- Die Finanzierung von Sportarenen in Gegenwart und Zukunft
- Aktuelle Modelle zur Finanzierung großer Stadionprojekte
- Sektorübergreifende Beteiligung durch Public Private Partnerships
- Finanzielle Einbindung der Profifußball-Vereine
- Neue Finanzierungsmöglichkeiten für Stadien mittlerer Größe
- Treuhandmodelle und Genussscheine zur Beteiligung von Privatpersonen
- Symbiose aus Bürostandort und Fußballstadion - Die SchücoArena in Bielefeld
- Aktuelle Modelle zur Finanzierung großer Stadionprojekte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Finanzierung von Sportarenen in Deutschland, insbesondere im Kontext der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und der gestiegenen Anforderungen an moderne Stadien. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der öffentlichen Hand, die Finanzsituation der Vereine und die Chancen und Risiken des Marktes für Sportarenen. Sie analysiert aktuelle Finanzierungsmodelle und zeigt innovative Lösungen für die Finanzierung von großen und mittelgroßen Stadionprojekten auf.
- Rolle der öffentlichen Hand bei der Finanzierung von Sportarenen
- Finanzielle Situation deutscher Profifußballvereine
- Chancen und Risiken des Marktes für Sportarenen
- Aktuelle Finanzierungsmodelle für Stadionprojekte
- Innovative Lösungen für die Finanzierung von großen und mittelgroßen Stadien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Bedeutung der Finanzierung von Sportarenen im Kontext der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und der gestiegenen Anforderungen an moderne Stadien heraus. Der Fokus liegt auf Fußballstadien, die auch multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten bieten.
- Die Rahmenbedingungen in Deutschland: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle der öffentlichen Hand in der Finanzierung von Sportarenen, der Finanzsituation der deutschen Lizenzfußballvereine sowie den Chancen und Risiken des Marktes für Sportarenen.
- Die Finanzierung von Sportarenen in Gegenwart und Zukunft: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Modelle zur Finanzierung von großen Stadionprojekten, darunter Public Private Partnerships und die finanzielle Einbindung von Profifußball-Vereinen. Es stellt außerdem neue Finanzierungsmöglichkeiten für Stadien mittlerer Größe vor, wie z.B. Treuhandmodelle und Genussscheine sowie die Symbiose aus Bürostandort und Fußballstadion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Finanzierung von Sportarenen in Deutschland, insbesondere im Kontext der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die Arbeit fokussiert auf die Rolle der öffentlichen Hand, die Finanzsituation der Vereine, den Markt für Sportarenen und die Analyse aktueller Finanzierungsmodelle. Wichtige Schlüsselbegriffe sind Public Private Partnerships, Treuhandmodelle, Genussscheine, multifunktionale Nutzung und die Einbindung von Privatinvestoren.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Ökonom Sebastian Witte (Autor:in), 2006, Die Finanzierung von Sportarenen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76117