Mobile Jugendarbeit

Arbeitsformen und Perspektiven


Studienarbeit, 2001

16 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

1 Themabegründung – Warum Mobile Jugendarbeit?
1.1 Bezug zum Praktikum
1.2 Persönliches Interesse am Thema

2 Entwicklungsgeschichte und Begriffsklärung
2.1 Die Entstehung der mobilen Jugendarbeit
2.2 Was ist Mobile Jugendarbeit?
2.3 Entscheidung für eine Definition

3 Arbeitsformen der Mobilen Jugendarbeit
3.1 Streetwork
3.2 Einzelarbeit
3.3 Gruppen- und Cliquenarbeit
3.4 Gemeinwesenarbeit

4 Perspektiven
4.1 In der Bundesrepublik
4.2 Global

5 Praxisbezug – mobile Jugendarbeit in Bonn

6 Schluss
6.1 Kritische Auseinandersetzung
6.2 Fazit

7 Literaturverzeichnis
7.1 Bücher
7.2 Internetadressen
7.3 Fachzeitschriften

1 Themabegründung – Warum Mobile Jugendarbeit?

1.1 Bezug zum Praktikum

In meiner Praktikumsstelle, dem Kinder- und Jugenddomizil Neuhaus verbringen täglich circa 30 - 50 Kinder ihre Freizeit. Das Domizil ist für sie eine Art zweite Heimat, in der sie sich mit ihren Freunden treffen, Spaß haben und sich sicher fühlen. Doch was ist mit den Kindern und Jugendlichen, die nicht eine solche Einrichtung besuchen, die den ganzen Tag zusammen draußen herumhängen, mit denen, die von anderen Kindern ausgegrenzt werden bzw. die sich von den anderen ausgrenzen wollen? Es muß doch auch für diese Kinder möglich sein, ihre Freizeit sinnvoll, witzig und vor allem gewaltfrei zu verbringen. Deshalb habe ich beschlossen, mich mit dem Thema der Mobilen Jugendarbeit zu beschäftigen, welche die Kinder und Jugendlichen anspricht, die ich in meinem Praktikum eher nicht zu Gesicht bekomme.

1.2 Persönliches Interesse am Thema

Das Thema mobile Jugendarbeit ist für mich von Interesse, da ich mich bisher ausschließlich mit der Offenen Jugendarbeit beschäftigt habe. Die Arbeit und Auseinandersetzung mit diesem Thema soll mir neue Denkansätze ermöglichen und mich einer ganz anderen Form der kinder- und Jugendarbeit zumindest gedanklich näher bringen.

2 Entwicklungsgeschichte und Begriffsklärung

2.1 Die Entstehung der mobilen Jugendarbeit

Bezogen auf da Feld der Jugendhilfe hat sich die Arbeitsform Streetwork zu Beginn der 70er Jahre zur Mobilen Jugendarbeit hin entwickelt. Ausgehend von der als krisenhaft erlebten Hilflosigkeit der offenen Jugendarbeit angesichts aufkeimender Jugendprobleme und –unruhe mußten neue Zugangswege zu jugendlichen Problemgruppen gefunden werden.

Ursprünge und Modelle der aufsuchenden Sozial- und Jugendarbeit werden in der Regel in den USA, England, der Schweiz und in Österreich gesehen, obwohl auch in Deutschland Wurzeln vorhanden sind. Vor dem Zweiten Weltkrieg existierten auch in Deutschland Ansätze aufsuchender Arbeit. Im 1911 gegründeten Projekt ‚Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin – Ost’ arbeiteten Studenten und Akademiker in aufsuchender Form mit Kindern und Jugendlichen aus Elendsquartieren. Auch „die Projekte von Otto Voß, die bis 1932 auf die Zielgruppe der Mitglieder sogenannter „Wilder Cliquen“ ausgerichtet waren“, arbeiteten auf Basis dieses Ansatzes. Doch die Nazidiktatur beendete diese Entwicklung gewaltsam. Nach Ende des Krieges wurden die von den Besatzungsmächten gegründeten Jugendclubs und Freizeitstätten als etwas „Neues“ erlebt. (Klose, A., Steffan, W., 1997)

In Europa hat sich das Angebotsspektrum ab Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre etabliert, Ende der 80er bis Mitte der 90er kam es zu einem Entwicklungsschub aufgrund neuer gesellschaftlicher Herausforderungen (in DDR Aufbau der Jugendsozialarbeit, zunehmende Kriminalität und Gewalt, zunehmende Zahl Obdachloser und Drogenabhängiger).

2.2 Was ist Mobile Jugendarbeit?

Ursprünglich ist der Begriff Mobile Jugendarbeit nicht eindeutig zu definieren. Er umfaßt eine Vielzahl unterschiedlicher theoretischer, konzeptioneller und praktischer Ansätze. In jedem Fall ist die Mobile Jugendarbeit jedoch ein wichtiges Instrument zur Lösung sozialer Konflikte. Ich habe zwei Definitionen ausgewählt:

„Mobile Kinder- und Jugendarbeit ist eine geeignete Projektform zur Kontaktaufnahme und Hilfevermittlung für ausgegrenzte und von Ausgrenzung bedrohte Jugendliche.“ (Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, 1986)

„Mobile Jugendarbeit wendet sich an junge Menschen, die aufgrund bestimmter struktureller und materieller Bedingungen als Benachteiligte zu betrachten sind und die unter diesen Bedingungen der Benachteiligung Lebensentwürfe und Muster zur Bewältigung ihres Alltags entwickelt haben, die vom Standpunkt bürgerlicher Ordnung aus als störend, dissozial und also behandlungsbedürftig diffamiert werden. Mobile Jugendarbeit wendet sich so an störende, marginalisierte, ausgegrenzte und „aussortierte“ junge Menschen. Sie begleitet den Alltag dieser Menschen und orientiert sich an den Problemen, die ihnen durch das Ausleben ihrer Entwürfe und Alltagsbewältigungsmuster erwachsen können. Sie bietet jenen, die das für sich wünschen, parteiliche Unterstützung und alltagsnahe Hilfen in ihren eigenen Bezügen. (Steffan, W., 1999)

Mobile Jugendarbeit dient also dazu, jene zu erreichen, die herkömmliche Einrichtungen und Dienste sozialer Arbeit meiden bzw. von ihnen ausgegrenzt werden.

2.3 Entscheidung für eine Definition

Beide Definitionen sind sehr ähnlich, was den Inhalt betrifft. Die zweite Definition ist wahrscheinlich etwas schwieriger zu verstehen, da sie sehr ausführlich die Mobile Jugendarbeit beschreibt, trotzdem entscheide ich mich für diese Definition. Sie umschreibt detailliert die Adressaten aber auch die Aufgaben der sozialen Arbeit in Bezug zur Mobilen Jugendarbeit.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Mobile Jugendarbeit
Untertitel
Arbeitsformen und Perspektiven
Hochschule
Hochschule Coburg (FH)
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
16
Katalognummer
V76233
ISBN (eBook)
9783638811309
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Inhalte der Arbeit sind die Entstehung der Mobilen Jugendarbeit, eine Begriffsklärung und die Ausführung der verschiedenen Arbeitsformen (Einzelfall-, Gruppen und Gemeinwesenarbeit sowie Streetwork. Abschließend werden kurz die nationalen und internationelan Perspektiven der Mobilen Jugendarbeit beleuchtet.
Schlagworte
Mobile, Jugendarbeit
Arbeit zitieren
Dipl.-Sozialpäd. Nadine Schuster (Autor:in), 2001, Mobile Jugendarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76233

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Mobile Jugendarbeit



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden