Es hat fast 59 Millionen Einwohner, ist über 300.000 Quadratkilometer groß und wenn man von oben darauf guckt, sieht es aus wie ein Stiefel: Italien. Das Land, das bekannt ist für Pizza, Pasta und Prosecco. Die Presse der Halbinsel dagegen ist nicht in aller Munde – höchstens das Fernsehen geriet vor allem wegen Medienmogul und Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi international in die Schlagzeilen.
In dieser Arbeit wird das Pressesystem Italiens untersucht und veranschaulicht. Die Analyse beruft sich dabei auf die Theorie von Hallin und Mancini, die Italien dem so genannten polarisiert pluralistischem Modell zugeordnet haben. Dieses Modell vereint die südlichen Länder Europas unter sich, von denen die Autoren behaupten, sie hätten unter anderem folgende Gemeinsamkeiten: Eine elitäre und wenig objektive Presse, die teils noch vom Staat kontrolliert und zu instrumentalisieren versucht wird und die sich nur an eine sehr kleine Leserschaft wendet. Diese Arbeit zeigt, ob die genannten Hypothesen auf die Presse Italiens zutreffen.
Zunächst wird dargestellt, wie der Journalismus in Italien entstand und worauf Aspekte, die dort auch heute noch vorzufinden sind, zurückzuführen sind. Anschließend wird auf die Organisation und Struktur der Presse eingegangen: wem sie gehört, wie sie finanziert wird und wie dies im Zusammenhang steht mit dem Gesicht der italienischen Presselandschaft. Am Ende wird ein Blick auf die Leserschaft geworfen und untersucht, wen die italienische Presse anspricht und wie verbreitet sie ist. An dieser Stelle wird eine aktuelle Entwicklung näher analysiert werden, nämlich ob die Auflagenzahl erhöht wurde, als die Zeitungen nicht mehr nur in den Zeitungskiosken, sondern auch an anderen Stellen verkauft werden durften.
Der Schwerpunkt des Werkes liegt auf der nationalen Tagespresse.
Inhaltsverzeichnis
- Italien: Pizza, Pasta und die Presse
- Ursprung und Entwicklung des italienischen Stils
- Organisation und Struktur der Presse
- Die 1.500 Zeitungsleser in Italien
- Die Auflösung des Monopols der edicole
- Italien: Presse im polarisiert pluralistischen Modell
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich einer Analyse des italienischen Pressesystems, wobei der Fokus auf der nationalen Tagespresse liegt. Ziel ist es, die Entwicklung und Struktur des Journalismus in Italien zu beleuchten und seine Besonderheiten zu verstehen. Dazu wird auf die Theorie von Hallin und Mancini (2004) zurückgegriffen, die Italien dem polarisiert pluralistischen Modell zuordnen.
- Entstehung und Entwicklung des italienischen Journalismus
- Organisation und Struktur der italienischen Presse
- Die Rolle des politischen Systems und der sozialen Strukturen
- Die Leserschaft der italienischen Presse
- Die Bedeutung des literarischen Ursprungs für den italienischen Journalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Italien: Pizza, Pasta und die Presse
Das Kapitel stellt das italienische Pressesystem vor und ordnet es dem polarisiert pluralistischen Modell zu. Es wird auf die Besonderheiten des italienischen Journalismus, seine Wurzeln im literarischen Bereich und seine Entwicklung zum Parteienjournalismus eingegangen.
Ursprung und Entwicklung des italienischen Stils
Dieses Kapitel untersucht die Entstehung des Journalismus in Italien im 19. Jahrhundert und analysiert seine beiden Wurzeln: die Traditionen der Literatur und den Kommerzialisierungsprozess der 1980er Jahre. Es werden die frühen literarischen Anzeiger sowie der Wandel zum Parteienjournalismus diskutiert und die Rolle von Luigi Albertini und dem Corriere della Sera beleuchtet.
Organisation und Struktur der Presse
Dieses Kapitel betrachtet die Organisation und Struktur der italienischen Presse, einschließlich der Eigentumsverhältnisse und der Finanzierungsmöglichkeiten. Es wird auf die Rolle der edicole und die aktuelle Entwicklung hin zu einer Auflösung des Monopols dieser Zeitungskioske eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Journalismus, Presse, Italien, polarisiert pluralistisches Modell, Hallin und Mancini, literarische Tradition, Parteienjournalismus, edicole, Leserschaft, politische Strukturen, soziale Strukturen, Medienlandschaft.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Loi (Autor:in), 2007, Die Presse in Italien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76325