Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema "Elternbildung" und "Elternkurse". Es wird die Frage geklärt, inwiefern sogenannte "Erziehungsführerscheine" und Elternkurse wie "Starke Eltern - starke Kinder" und "Triple P" Eltern dazu befähigen, Ihre Kinder "besser" zu erziehen.
Dazu wird zunächst geklärt, was heute unter "Erziehung" verstanden wird und wie es zu der Politisierung von Erziehung sowie zur heutigen Notwendigkeit einer "neuen" Erziehung kommt.
Die Rechte und Pflichten von Eltern, Kind und Staat zum Thema "Erziehung" werden geklärt. Außerdem werden alte und neue Elternbildungsformen und Erziehungsberatungsformen wie Familienbildungseinrichtungen, Fernsehsendungen wie "Die Super Nanny", Multimedia CD ROM Kurse und Online Beratung im Internet vergleichend vorgestellt.
Die neuen Elternbildungskurse "Starke Eltern - Starke Kinder (vom Deutschen Kinderschutzbund)", "Triple P (Australisches Programm)" und "HIPPY (Israelisches Hausbesuchsprogramm speziell für MigrantInnen und sozial benachteiligte Familien)" werden unter Einbezug aktueller wissenschaftlicher Studien (der FH Köln, FH Hildesheim und TU Braunschweig) ausgewertet und in bezug auf ihren Erfolg hinsichtlich einer Verbesserung der Erziehungssituation für Eltern und Kinder untersucht. Dabei werden die drei Faktoren Niederschwelligkeit, Bedarfsorientiertheit und Prävention (der Angebote) mit in die Bewertung einbezogen. Außerdem werden die Zielformulierungen der Jugendministerkonferenz 2003 in Ludwigsburg in bezug auf die zukünftige sozialpolitische Entwicklung von Erziehung in Deutschland mit berücksichtigt.
Alle neuen Elternkursformen werden in Bezug zu den von Prof. Dr. Sigrid Tschöpe-Scheffler (FH Köln) formulierten vier entwicklungsfördernden Erziehungsfaktoren (Liebevolle Zuwendung, Achtung/Respekt, Kooperation, Verbindlichkeit/ Grenzsetzung) und vier entwicklungshemmenden Erziehungsfaktoren untersucht.
Am Ende der Arbeit werden die Chancen und Grenzen der neuen Elternkursformen dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Erziehung als Recht und Pflicht
- 1.1 Recht des Kindes auf Erziehung
- 1.1.1 Definition: Erziehung
- 1.1.2 § 1631 BGB Recht auf gewaltfreie Erziehung
- 1.2 Elternbildung als Staatsaufgabe
- 1.2.1 Das staatliche Wächteramt
- 1.2.2 Das staatliche Wächteramt in der Praxis
- 1.1 Recht des Kindes auf Erziehung
- 2. Die aktuelle Erziehungssituation
- 2.1 Gesellschaft und Erziehung
- 2.1.1 Politisierung von Erziehung
- 2.1.2 Zur Notwendigkeit von Erziehung
- 2.1.3 Zur Notwendigkeit einer neuen Erziehung
- 2.2 Einflussfaktoren auf Erziehungskonzepte
- 2.1 Gesellschaft und Erziehung
- 3. Formen von Erziehungsverhalten
- 3.1 Kompetenzförderndes Erziehungsverhalten
- 3.1.1 Kommunikation und Interaktion
- 3.1.2 Berücksichtigung der Rechte des Kindes
- 3.1.3 Positive Selbstwirksamkeit von Eltern und Kindern
- 3.1.4 Entwicklungsfördernde Erziehungsdimensionen
- 3.2 Entwicklungshemmendes Erziehungsverhalten
- 3.2.1 Körperliche und seelische Gewalt
- 3.2.2 Hintergründe gewalttätigen Erziehungsverhaltens
- 3.2.3 Auswirkungen psychischer Gewalt
- 3.2.4 Entwicklungshemmende Erziehungsfaktoren
- 3.1 Kompetenzförderndes Erziehungsverhalten
- 4. Elternbildung und Elternkurse
- 4.1 Erziehungsberatungsformen im Wandel
- 4.2 Zielgruppe Eltern
- 4.3 Elternkurse
- 4.4 Neue Elternbildung im Vergleich
- 4.4.1 Starke Eltern - starke Kinder
- 4.4.2 Triple P
- 4.4.3 HIPPY
- 4.4.4 Neue Medien
- 4.5 Zur Wirksamkeit neuer Elternbildungsangebote
- 4.5.1 Evaluation „Starke Eltern - Starke Kinder“
- 4.5.2 Evaluation „Triple P“
- 4.6 Chancen und Grenzen von Elternkursen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit untersucht Elternkurse als präventive sozialpädagogische Aufgabe. Das Hauptziel der Arbeit ist die Analyse und Bewertung von Elternkursen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit, ihrer Chancen und Grenzen sowie ihrer Bedeutung für die Prävention von Entwicklungshemmungen bei Kindern.
- Recht des Kindes auf Erziehung und die Pflicht der Eltern
- Aktuelles Erziehungsverhalten in der Gesellschaft
- Entwicklungsfördernde und entwicklungshemmende Erziehungsfaktoren
- Moderne Elternkurse und deren Evaluation
- Chancen und Grenzen von Elternbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Ausgangshypothese vor, dass mangelnde Erziehungsfähigkeiten zu negativen Folgen für die Entwicklung von Kindern führen können. Die Bedeutung von Elternkursen als präventive Maßnahme wird hervorgehoben.
- Kapitel 1: Erziehung als Recht und Pflicht: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Recht des Kindes auf Erziehung, das im Grundgesetz verankert ist, und der Pflicht der Eltern, dieses Recht zu gewährleisten. Die Definition von Erziehung und die Bedeutung des § 1631 BGB, der das Recht auf gewaltfreie Erziehung regelt, werden erläutert.
- Kapitel 2: Die aktuelle Erziehungssituation: Dieses Kapitel analysiert die aktuelle gesellschaftliche Erziehungsdebatte, die Politisierung von Erziehung und die Notwendigkeit von Erziehung im Allgemeinen. Die Faktoren, die elterliches Erziehungsverhalten beeinflussen, werden aufgezeigt.
- Kapitel 3: Formen von Erziehungsverhalten: In diesem Kapitel werden aus wissenschaftlicher Sicht Kompetenzfördernde und Entwicklungshemmende Erziehungsfaktoren betrachtet. Die Auswirkungen von Gewalt und andere entwicklungshemmende Faktoren werden untersucht.
- Kapitel 4: Elternbildung und Elternkurse: Dieses Kapitel befasst sich mit modernen Formen der Elternberatung und stellt verschiedene Elternkurse vor. Eine vergleichende Analyse der Kurse hinsichtlich ihrer Qualität, Zielerreichung und wissenschaftlichen Anspruch wird durchgeführt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Elternbildung, Elternkurse, präventive Sozialpädagogik, Kinderschutz, Entwicklungsförderung, Erziehungsberatung, Kompetenzförderndes Erziehungsverhalten, Entwicklungshemmendes Erziehungsverhalten, Gewaltprävention, Familienförderung und soziales Lernen.
- Arbeit zitieren
- Britta Daniel (Autor:in), 2007, Elternkurse als präventive sozialpädagogische Aufgabe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76479