Die vorliegende Arbeit soll zuerst einleitend das Konzept einer Zivilreligion darstellen, die grundlegende Konzeption von Robert N. Bellah aufgreifend.
Im Hauptteil werden einerseits zusammenfassend jeweils die Konzepte der Zivilreligion im amerikanischen und japanischen Fall vorgestellt; für den amerikanischen Fall im Wesentlichen basierend auf Bellahs Aufsatz "On Civil Religion in America" und Shmuel N. Eisenstadts Buch "Die Vielfalt der Moderne". Die japanische Zivilreligion wird basierend auf den relevanten Ausführungen aus letzterem und Eisenstadts Werk "Japanese Civilization" sowie Bellahs "Tokugawa Religion" analysiert. In beiden Fällen werden sowohl historische Grundlagen als auch moderne Phänomene dargestellt, so die Bedeutung des Yasukuni-Schreins im Zusammenhang der Zivilreligion in Japan und z.B. die Diskussion um die Zulässigkeit der Phrase "In God We Trust" auf Münzen angesichts der in der Verfassung verankerten Trennung von Kirche und Staat für den Fall der USA.
Daran anschließend werden die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Zivilreligionen in einem zusammenfassenden Vergleich dargestellt. Die zentralen Punkte sind hier die Gegensätze von Universalismus (USA) und Partikularismus (Japan), die Manipulation der Zivilreligion sowie die Verbreitungswege und die tragenden Institutionen.
Abschließend wird ein kurzer Vergleich des Vorgehens beider Autoren vorgenommen, eine kritische Bewertung einschließend.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzept der Zivilreligion
- Zivilreligion in den USA
- Gründungsmythos der USA
- Die Gottesfigur der amerikanischen Zivilreligion
- Der Bürgerkrieg als Zäsur und Erweiterung der Zivilreligion
- „Third Time of Trial”
- Zivilreligion in Japan
- Japanische Zivilreligion nach dem Zweiten Weltkrieg
- Der Yasukuni-Schrein als Stätte eines zivilreligiösen Rituals?
- Amerikanische und japanische Zivilreligion im Vergleich
- Kritische Bewertung der beiden Autoren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Konzept der Zivilreligion, insbesondere im Vergleich der Fälle USA und Japan. Es werden die grundlegenden Konzepte von Robert N. Bellah und Shmuel N. Eisenstadt herangezogen, um die Entwicklung und Beschaffenheit der Zivilreligion in beiden Ländern zu analysieren. Die Arbeit zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Zivilreligionen in den USA und Japan auf und beleuchtet kritisch das Vorgehen der beiden Autoren.
- Das Konzept der Zivilreligion
- Die Entstehung und Entwicklung der Zivilreligion in den USA
- Die Entstehung und Entwicklung der Zivilreligion in Japan
- Ein Vergleich der Zivilreligionen in den USA und Japan
- Eine kritische Bewertung der Ansätze von Bellah und Eisenstadt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Zivilreligion ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Im zweiten Kapitel wird das Konzept der Zivilreligion nach Bellah vorgestellt. Das dritte Kapitel behandelt die Zivilreligion in den USA, wobei der Fokus auf den Gründungsmythos, die Gottesfigur der Zivilreligion, den Bürgerkrieg und die „Third Time of Trial“ gelegt wird. Das vierte Kapitel analysiert die japanische Zivilreligion und betrachtet die Entwicklungen in der Tokugawa-Periode sowie die Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere im Hinblick auf den Yasukuni-Schrein. Das fünfte Kapitel bietet einen Vergleich der amerikanischen und japanischen Zivilreligionen. Das sechste Kapitel schließt mit einer kritischen Bewertung der Ansätze von Bellah und Eisenstadt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Zivilreligion, Gründungsmythos, Gottesfigur, Bürgerkrieg, Tokugawa-Periode, Meiji-Restauration, Yasukuni-Schrein, Partikularismus, Universalismus, Loyalität, kokutai, seitai, Staats-Schintoismus, nationaler Shinto, Vergleich, kritische Bewertung.
- Arbeit zitieren
- Nils Schnelle (Autor:in), 2007, Zivilreligion in den USA und in Japan - ein Vergleich der Konzepte von Robert N. Bellah und Shmuel N. Eisenstadt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76605