Einen Krieg zu planen, bedeutet für die planenden Strategen nicht nur Schlachtpläne zu entwerfen, sondern auch immer die Ausrüstung und die Versorgung des Heeres, der Marine, der Luftwaffe, sowie deren Verwaltungen mit einzuplanen. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg waren die militärischen Anlagen sowie Handfeuerwaffen, Artillerie, Panzer, Flugzeuge und Schiffe nur im eingeschränkten Maße verfügbar, bzw. in Deutschland kaum existent. Um einen Krieg führen zu können, musste erst eine starke Aufrüstung betrieben werden, um mit den anderen Großmächten gleichzuziehen, besser noch sie an militärischer Stärke zu übertreffen. Nach dieser Aufrüstung durfte aber auch während des Krieges die Versorgung mit Nachschub nicht versiegen.
Daher begannen die Nationalsozialisten nach ihrer Machtübernahme 1933 zunächst verdeckt, ab 1935 dann auch offen die Aufrüstung zu betreiben. Dabei sollte die Finanzierung der Wehrmacht den Vorrang vor zivilen Maßnahmen haben. Auch die Wirtschaft wurde in diese Aufrüstungsbestrebungen miteinbezogen. Ziel war es, das deutsche Reich binnen kürzester Zeit bereit für einen Krieg zu machen. Dies wurde durch eine verstärkte Rüstungspolitik, sowie dem Versuch der Autarkisierung der deutschen Rohstoff- und Nahrungsmittelindustrie versucht zu erreichen. Der Krieg sollte dazu dienen, dem deutschen Volk eine Erweiterung des Lebensraumes bzw. der Rohstoff- und Ernährungsbasis zu schaffen.
Da die Aufrüstung binnen kürzester Zeit erfolgen sollte, war es der Regierung bekannt, dass man zusätzliche Mittel zur Verwendung haben musste, um diese Ziele voranzutreiben. Grade bei der Finanzierung dieser Aufrüstungsbestrebungen war der Staat auf die Banken sowie einige Großunternehmen angewiesen, da mit den erhobenen Steuern und Zöllen nur ein Teil der Ausgaben abgedeckt werden konnten. Nur mittels dieser Helfer war es für den Staat möglich die enormen Summen aufzubringen, die für die Aufrüstung und den Krieg notwendig waren.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung
- 2.) Der Finanzbedarf des Deutschen Reiches von 1933 bis 1945
- 2.1.) Die Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches von 1933 bis 1939
- 2.1.1.) Die Ausgaben
- 2.1.2.) Die Einnahmen
- 2.2.) Die Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches von 1939 bis 1945
- 2.2.1.) Die Ausgaben
- 2.2.2.) Die Einnahmen
- 2.1.) Die Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches von 1933 bis 1939
- 3.) Die Finanzierung des Staatsdefizits
- 3.1.) Wirtschaftspolitische Maßnahmen
- 3.2.) Kreditaufnahme
- 4.) Entwicklung der Verschuldung
- 4.1.) Entwicklung der Verschuldung von 1933 bis Kriegsbeginn
- 4.2.) Entwicklung der Verschuldung von Kriegsbeginn bis Kriegsende am 02. Mai 1945
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Finanzierung der Aufrüstung und des Krieges im Dritten Reich von 1933 bis 1945. Sie beleuchtet die enormen finanziellen Anforderungen, die sowohl durch die Aufrüstung als auch durch die Kriegsführung entstanden sind, und analysiert die Strategien der NS-Regierung zur Deckung dieses Bedarfs.
- Finanzbedarf des Deutschen Reiches während der Aufrüstung und des Krieges
- Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Finanzierung des Staatsdefizits
- verschiedene Kreditaufnahmemethoden der NS-Regierung
- Entwicklung der Staatsverschuldung im Zeitverlauf
- Beurteilung der angewandten Finanzierungsmethoden
Zusammenfassung der Kapitel
1.) Einleitung: Die Einleitung erläutert den Kontext der Arbeit und stellt die Notwendigkeit der Aufrüstung und die damit verbundenen finanziellen Herausforderungen dar. Sie skizziert die verdeckte und später offene Aufrüstung der Nationalsozialisten nach 1933 und ihre Einbeziehung der Wirtschaft. Die Ziele dieser Aufrüstung, die Vorbereitung auf einen Krieg und die angestrebte Autarkie, werden genannt. Die Arbeit selbst wird kurz umrissen, wobei die Schwerpunkte auf den Kosten der Aufrüstung, den Einnahmen des Staates, den Finanzierungsmethoden und der Entwicklung der Staatsverschuldung liegen.
2.) Der Finanzbedarf des Deutschen Reiches von 1933 bis 1945: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches sowohl in der Aufrüstungsperiode (1933-1939) als auch während des Krieges (1939-1945). Es wird auf die Schwierigkeiten der exakten Kostenkalkulation eines Krieges eingegangen. Die Analyse der Ausgaben umfasst die immensen Summen, die für die Wehrmacht aufgewendet wurden, und zeigt die Diskrepanz zwischen den anfänglichen Angaben Hitlers und den später ermittelten tatsächlichen Kosten auf. Die Einnahmen werden im Kontext der verfügbaren Mittel und deren Grenzen betrachtet.
3.) Die Finanzierung des Staatsdefizits: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Methoden zur Finanzierung des Staatsdefizits. Es werden wirtschaftspolitische Maßnahmen wie das Reinhardt-Programm, Preisfestsetzungsverordnungen und das Gesetz über die Finanzierung nationalpolitischer Aufgaben des Reiches analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kreditaufnahme, einschließlich der Rolle von Öffa- und Mefo-Wechseln sowie von NF-Steuergutscheinen. Die langfristigen Finanzierungsinstrumente wie Reichsanleihen und die Ausweitung der Geldmenge werden ebenso behandelt wie die Bedeutung von Clearing-Vereinbarungen.
4.) Entwicklung der Verschuldung: In diesem Kapitel wird die Entwicklung der Staatsverschuldung von 1933 bis Kriegsbeginn und von Kriegsbeginn bis Kriegsende untersucht. Es werden die jeweiligen Phasen und die damit verbundenen Herausforderungen und Probleme für die deutsche Wirtschaft und das Finanzsystem betrachtet.
Schlüsselwörter
Aufrüstung, Finanzierung, Drittes Reich, Staatsverschuldung, Wirtschaftspolitik, Kreditaufnahme, Mefo-Wechsel, Wehrmacht, Kriegswirtschaft, Reinhardt-Programm.
Finanzierung der Aufrüstung und des Krieges im Dritten Reich (1933-1945): FAQ
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Finanzierung der Aufrüstung und des Krieges im Dritten Reich von 1933 bis 1945. Sie analysiert die enormen finanziellen Anforderungen und die Strategien der NS-Regierung zur Deckung dieses Bedarfs.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Finanzbedarf des Deutschen Reiches während der Aufrüstung und des Krieges, wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Finanzierung des Staatsdefizits, verschiedene Kreditaufnahmemethoden der NS-Regierung, die Entwicklung der Staatsverschuldung im Zeitverlauf und eine Beurteilung der angewandten Finanzierungsmethoden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel über den Finanzbedarf des Deutschen Reiches von 1933 bis 1945 (aufgeteilt nach Aufrüstungs- und Kriegszeit), ein Kapitel zur Finanzierung des Staatsdefizits (inkl. wirtschaftspolitischer Maßnahmen und Kreditaufnahme) und ein Kapitel zur Entwicklung der Staatsverschuldung (vor und nach Kriegsbeginn).
Welche Zeiträume werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Zeitraum von 1933 bis 1945, also die gesamte Zeit der NS-Herrschaft, mit einer detaillierten Betrachtung der Aufrüstungsphase (1933-1939) und der Kriegszeit (1939-1945).
Welche Finanzierungsmethoden werden analysiert?
Die Arbeit analysiert wirtschaftspolitische Maßnahmen wie das Reinhardt-Programm und Preisfestsetzungsverordnungen, verschiedene Kreditaufnahmemethoden (Öffa- und Mefo-Wechsel, NF-Steuergutscheine, Reichsanleihen), die Ausweitung der Geldmenge und die Bedeutung von Clearing-Vereinbarungen.
Wie wird die Entwicklung der Staatsverschuldung dargestellt?
Die Entwicklung der Staatsverschuldung wird in zwei Phasen dargestellt: von 1933 bis Kriegsbeginn und von Kriegsbeginn bis Kriegsende. Die jeweiligen Herausforderungen und Probleme für die deutsche Wirtschaft und das Finanzsystem werden betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aufrüstung, Finanzierung, Drittes Reich, Staatsverschuldung, Wirtschaftspolitik, Kreditaufnahme, Mefo-Wechsel, Wehrmacht, Kriegswirtschaft, Reinhardt-Programm.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches?
Kapitel 2 der Arbeit befasst sich ausführlich mit den Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reiches, sowohl in der Aufrüstungs- als auch in der Kriegszeit. Es werden die Schwierigkeiten der exakten Kostenkalkulation eines Krieges erläutert und die immensen Kosten der Wehrmacht analysiert.
- Arbeit zitieren
- Michael S. Deuer (Autor:in), 2007, Die Finanzierung der Aufrüstung und des Krieges im Dritten Reich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76616