Kein Ereignis hat im Jahr 2005 so viel Beachtung gefunden wie der Mord am "Modezar" Rudolph Moshammer. Entsprechend groß war die mediale Resonanz auf das Verbrechen. Neun Tage lang widmeten alle drei Münchner Boulevardzeitungen AZ, Bild-München und tz ihre Schlagzeilen Moshammer, auch in den Wochen danach erschienen noch zahlreiche Berichte. Eine vergleichbar intensive Berichterstattung über ein Ereignis und seine Folgen hatte es in München seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nicht mehr gegeben. Daher bietet es sich an, an den Beispielen des Moshammer-Mordes und der Münchner Zeitungen AZ, Bild-München und tz die Arbeitsweise von konkurrierenden Boulevardblättern zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Nachrichtenwert-Theorie
- 2.2. Agenda Setting in der Medienwirkungsforschung
- 2.2.1. Der Agenda-Setting-Ansatz
- 2.2.2. Intermedia-Agenda-Setting
- 3. Kommunikationswissenschaftliche Beschäftigung mit Boulevardmedien
- 3.1. Begrifflichkeit und Definition
- 3.2. Gründe für die wissenschaftliche Relevanz
- 3.2.1. Bedeutung der Boulevardmedien
- 3.2.2. Ein Stiefkind der Kommunikatorforschung
- 3.2.3. Musterbeispiel für Koorientierung
- 4. Besonderheiten von Boulevardzeitungen
- 4.1. Merkmale der Boulevardpresse
- 4.1.1. Vorkommen
- 4.1.2. Format
- 4.1.3. Inhalte
- 4.1.4. Leser-Blatt-Bindung
- 4.1.5. Das Erscheinungsbild
- 4.2. Ökonomie des Boulevardjournalismus
- 4.1. Merkmale der Boulevardpresse
- 5. Die Entwicklung des Boulevardjournalismus
- 5.1. Von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert
- 5.2. „Die Goldenen Jahre der Massenpresse“
- 5.3. Niedergang im Krieg und Neuanfang
- 5.4. Die Krise des Boulevardjournalismus
- 5.5. Welche Zukunft hat der Boulevardmarkt?
- 6. Der Münchner Zeitungsmarkt
- 6.1. Die Konkurrenzsituation
- 6.2. Die Münchner Zeitungen
- 6.2.1. Die Abendzeitung
- 6.2.2. Bild und Bild-München
- 6.2.3. Die tz
- 6.2.4. Die übrigen Münchner Tageszeitungen
- 7. Der Fall Moshammer
- 7.1. Rudolph Moshammer – ein Münchner Unikat
- 7.2. Medienphänomen Moshammer
- 8. Forschungsfragen
- 8.1. Allgemeine Fragen zum Konkurrenzverhalten
- 8.2. Fragen zum Fall Moshammer
- 9. Anlage der empirischen Untersuchung
- 9.1. Die Inhaltsanalyse
- 9.1.1. Wissenschaftlicher Hintergrund
- 9.1.2. Stichprobenbildung
- 9.1.3. Das Codebuch
- 9.1.4. Testphase
- 9.1.5. Ablauf der Codierung
- 9.2. Die Redaktions-Befragung
- 9.2.1. Wissenschaftlicher Hintergrund
- 9.2.2. Stichprobenbildung
- 9.2.3. Aufbau des Fragebogens
- 9.2.4. Pretest
- 9.2.5. Ablauf der Untersuchung
- 9.3. Auswertung der Ergebnisse
- 9.1. Die Inhaltsanalyse
- 10. Darstellung der Ergebnisse
- 10.1. Ergebnisse zum allgemeinen Konkurrenzverhalten
- 10.2. Ergebnisse zum Fall Moshammer
- 10.3. Exkurs: So antworteten die Verantwortlichen
- 11. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konkurrenzverhalten von Boulevardzeitungen am Beispiel des Münchner Zeitungsmarktes und der Berichterstattung über den Mordfall Rudolph Moshammer. Ziel ist es, den Einfluss der gegenseitigen Orientierung (Koorientierung) der Boulevardblätter Abendzeitung, Bild-München und tz auf deren Berichterstattung zu analysieren. Die Untersuchung nutzt die Nachrichtenwert-Theorie und den Ansatz des Intermedia-Agenda-Settings als theoretische Grundlage.
- Konkurrenzverhalten von Boulevardzeitungen
- Einfluss des Intermedia-Agenda-Settings auf die Berichterstattung
- Analyse der Berichterstattung über den Mordfall Moshammer
- Anwendung der Nachrichtenwert-Theorie
- Der Münchner Zeitungsmarkt als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Mordfall Rudolph Moshammer als zentralen Untersuchungsgegenstand vor und begründet die Wahl dieses Fallbeispiels aufgrund der außergewöhnlich hohen medialen Resonanz in den Münchner Boulevardmedien. Die zentrale Forschungsfrage nach dem gegenseitigen Einfluss der Boulevardblätter Abendzeitung, Bild-München und tz im Konkurrenzkampf wird formuliert. Die Arbeit verbindet die Analyse des Konkurrenzverhaltens im Alltag mit der Untersuchung der Berichterstattung über den Moshammer-Mord, wobei die Nachrichtenwert-Theorie und das Intermedia-Agenda-Setting als theoretische Grundlagen dienen.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es beschreibt die Nachrichtenwert-Theorie als Basis für die Analyse der Berichterstattung über den Moshammer-Mord und das Agenda-Setting, inklusive des Intermedia-Agenda-Settings, als theoretische Grundlage für die Untersuchung des Konkurrenzverhaltens der Boulevardzeitungen. Es werden die relevanten Konzepte und Modelle erläutert, die im weiteren Verlauf der Arbeit angewendet werden.
3. Kommunikationswissenschaftliche Beschäftigung mit Boulevardmedien: Dieses Kapitel beleuchtet die bisherige kommunikationswissenschaftliche Auseinandersetzung mit Boulevardmedien. Es diskutiert Begrifflichkeiten und Definitionen und analysiert die wissenschaftliche Relevanz dieses Genres, besonders im Hinblick auf das Forschungsdefizit im Bereich des Boulevardjournalismus und die bisherige Vernachlässigung der Auswirkungen von Konkurrenz im Journalismus. Es wird die Bedeutung der Boulevardmedien hervorgehoben und das Kapitel liefert eine Begründung für die Wahl des gewählten Forschungsgegenstandes.
4. Besonderheiten von Boulevardzeitungen: Dieses Kapitel charakterisiert Boulevardzeitungen anhand verschiedener Merkmale wie Format, Inhalte, Leserbindung und Erscheinungsbild. Es analysiert die ökonomischen Aspekte des Boulevardjournalismus und beschreibt die Besonderheiten, die dieses Genre von anderen Zeitungstypen unterscheiden. Das Kapitel legt die Grundlage für ein tiefergehendes Verständnis der untersuchten Medienlandschaft.
5. Die Entwicklung des Boulevardjournalismus: Der historische Überblick über die Entwicklung des Boulevardjournalismus verfolgt die Geschichte vom Beginn bis zur Gegenwart. Das Kapitel beschreibt wichtige Phasen der Entwicklung, einschliesslich der „Goldenen Jahre der Massenpresse“, den Niedergang während des Krieges und den anschließenden Neuanfang. Es analysiert Krisen und Veränderungen und blickt auf die zukünftige Entwicklung des Boulevardmarktes.
6. Der Münchner Zeitungsmarkt: Dieses Kapitel beschreibt die Konkurrenzsituation auf dem Münchner Zeitungsmarkt, dem drittgrößten in Deutschland. Es stellt die einzelnen Münchner Zeitungen, insbesondere die Abendzeitung, Bild-München und tz, sowie deren Positionierung im Markt vor. Dies bildet den konkreten Rahmen für die Analyse des Konkurrenzverhaltens der untersuchten Boulevardblätter.
7. Der Fall Moshammer: Der Kapitel beschreibt Rudolph Moshammer als ein Münchner Unikat und analysiert ihn als Medienphänomen. Es beleuchtet seine öffentliche Person und seine Bedeutung für die Medienlandschaft, die den außergewöhnlichen Umfang der Berichterstattung über seinen Tod erklärt. Dieses Kapitel dient dazu, den Kontext für die anschließende Analyse der Berichterstattung zu schaffen.
Schlüsselwörter
Boulevardjournalismus, Konkurrenzverhalten, Medienwirkungsforschung, Agenda-Setting, Intermedia-Agenda-Setting, Nachrichtenwert, Rudolph Moshammer, Münchner Zeitungsmarkt, Inhaltsanalyse, Redaktionsbefragung, Koorientierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Konkurrenzverhalten von Boulevardzeitungen am Beispiel des Münchner Zeitungsmarktes und der Berichterstattung über den Mordfall Rudolph Moshammer
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Konkurrenzverhalten von Boulevardzeitungen am Beispiel des Münchner Zeitungsmarktes und fokussiert dabei besonders auf die Berichterstattung über den Mord an Rudolph Moshammer. Es wird analysiert, wie die gegenseitige Orientierung (Koorientierung) der Boulevardblätter Abendzeitung, Bild-München und tz deren Berichterstattung beeinflusst.
Welche Theorien bilden die Grundlage der Untersuchung?
Die Arbeit stützt sich auf die Nachrichtenwert-Theorie und den Ansatz des Intermedia-Agenda-Settings. Diese Theorien dienen als analytische Werkzeuge zur Untersuchung der Berichterstattung und des Konkurrenzverhaltens.
Welche konkreten Zeitungen werden untersucht?
Die Untersuchung konzentriert sich auf drei Münchner Boulevardzeitungen: die Abendzeitung, Bild-München und die tz. Ihre Berichterstattung über den Mordfall Moshammer und ihr allgemeines Konkurrenzverhalten werden detailliert analysiert.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Kombination aus Inhaltsanalyse und Redaktionsbefragungen. Die Inhaltsanalyse untersucht die Berichterstattung der drei Zeitungen, während die Redaktionsbefragungen Einblicke in die redaktionellen Prozesse und Strategien liefern sollen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in elf Kapitel, beginnend mit einer Einleitung und endend mit einem Fazit und Ausblick. Dazwischen werden theoretische Grundlagen, die kommunikationswissenschaftliche Beschäftigung mit Boulevardmedien, die Besonderheiten von Boulevardzeitungen, die Entwicklung des Boulevardjournalismus, der Münchner Zeitungsmarkt, der Fall Moshammer, die Forschungsfragen, die empirische Untersuchung, die Darstellung der Ergebnisse behandelt.
Warum wurde der Mordfall Rudolph Moshammer als Fallbeispiel gewählt?
Der Mordfall Moshammer wurde aufgrund seiner außergewöhnlich hohen medialen Resonanz in den Münchner Boulevardmedien ausgewählt. Die intensive Berichterstattung bietet eine ideale Grundlage zur Analyse des Konkurrenzverhaltens und des Einflusses von Intermedia-Agenda-Setting.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Die zentralen Fragen betreffen das Konkurrenzverhalten der untersuchten Boulevardzeitungen im Allgemeinen und speziell im Kontext der Berichterstattung über den Mordfall Moshammer. Es wird untersucht, inwieweit die gegenseitige Orientierung der Blätter deren Berichterstattung beeinflusst.
Welche Ergebnisse werden in der Arbeit präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und der Redaktionsbefragungen. Diese Ergebnisse werden sowohl für das allgemeine Konkurrenzverhalten der Zeitungen als auch speziell für die Berichterstattung über den Fall Moshammer ausgewertet und interpretiert. Ein Exkurs beleuchtet die Antworten der Verantwortlichen in den Redaktionen.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit der Arbeit fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen. Es bewertet den Einfluss von Koorientierung und Intermedia-Agenda-Setting auf die Berichterstattung im untersuchten Kontext.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Boulevardjournalismus, Konkurrenzverhalten, Medienwirkungsforschung, Agenda-Setting, Intermedia-Agenda-Setting, Nachrichtenwert, Rudolph Moshammer, Münchner Zeitungsmarkt, Inhaltsanalyse, Redaktionsbefragung, Koorientierung.
- Arbeit zitieren
- Timm Rotter (Autor:in), 2006, Konkurrenzstrategien von Boulevardzeitungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76767