Wie ein roter Faden ziehen sich zwei erzieherische Grundanliegen durch die wesentlichen Dokumente, in denen der Freistaat Bayern das Bildungswesen regelt: Die Erziehung zu kritischem Denken einerseits, die Erziehung zur Nächstenliebe andererseits. Dabei wird das Bestreben erkennbar, diese beiden Anliegen in der Grundspannung, in der sie in der Praxis zueinander stehen, nicht gegeneinander auszuspielen, sondern gleichermaßen zu verwirklichen.
In dem Artikel legt der Autor dar, warum Humor im Sinne dieses Bestrebens besser als oberstes Bildungsziel geeignet ist als die nach wie vor als solches festgeschriebene "Ehrfurcht vor Gott".
Inhaltsverzeichnis
- Humor als oberstes Bildungsziel
- Plädoyer für eine Änderung der Bayerischen Verfassung
- Die Ehrfurcht vor Gott als oberstes Bildungsziel
- Kritik an der metaphysischen Begründung von Moral
- Kritik an der Notwendigkeit von Religion für ein moralisches Leben
- Akzeptanzprobleme des bestehenden obersten Bildungsziels
- Humor als alternatives Bildungsziel
- Der universelle und integrative Charakter des Humors
- Humor als Synthese von Anerkennung und Kritik
- Humor als anthropologische Konstante
- Die Bedeutung der Überwindung der Polarität von Anerkennung und Kritik
- Kritik braucht Anerkennung
- Anerkennung braucht Kritik
- Humor und die Achtung des Gegenübers
- Philosophie des Humors
- Die ausgleichende Qualität des Humors
- Humor und Ambiguitätstoleranz
- Humor und Liebe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text plädiert für eine Änderung der Bayerischen Verfassung, um Humor als oberstes Bildungsziel zu etablieren. Der Autor argumentiert, dass die derzeitige Festschreibung der Ehrfurcht vor Gott als höchstem Bildungsziel veraltet und problematisch ist. Stattdessen schlägt er den Humor als ein übergreifendes und integratives Bildungsziel vor, das sowohl für Glaubende als auch Nichtglaubende gleichermaßen relevant und akzeptabel ist.
- Kritik an der religiösen Begründung von Moral
- Die Bedeutung von Humor als Synthese von Anerkennung und Kritik
- Humor als anthropologische Konstante und seine Bedeutung für eine demokratisch-humane Gesinnung
- Die Rolle von Humor in der Überwindung von Polarisierungen in der globalisierten Welt
- Humor als zentrales Element einer Philosophie des Humors, die auf Jean Paul zurückgeht
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Analyse der bestehenden Bayerischen Verfassung und ihrer Festlegung der Ehrfurcht vor Gott als oberstes Bildungsziel. Der Autor kritisiert die Notwendigkeit einer metaphysischen oder religiösen Begründung für Moral und stellt fest, dass „wahrer Glaube“ nicht nur nicht vor Unmenschlichkeit schützt, sondern diese oft erst legitimiert. Als Alternative zu der religiösen Begründung von Moral präsentiert der Autor Hans Küngs Argument, dass ein moralisches Leben ohne Religion möglich ist und die Menschenwürde als Basis eines „Weltethos“ dienen kann.
Im weiteren Verlauf des Textes wird der Humor als alternatives Bildungsziel vorgestellt. Der Autor argumentiert, dass der Humor aufgrund seines universellen und integrativen Charakters dazu geeignet ist, die Widersprüche und Polarisierungen im Zeitalter der Globalisierung zu überwinden. Er betont die besondere Fähigkeit des Humors, die Polarität zwischen Anerkennung und Kritik in einer Synthese zu vereinen. Der Text schließt mit einer Diskussion über die Philosophie des Humors und deren Bedeutung für eine offene und humane Weltgesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Textes umfassen: Humor als Bildungsziel, Ehrfurcht vor Gott, Menschenwürde, Anerkennung, Kritik, Globalisierung, Polarisierung, Synthese, Philosophie des Humors, Ambiguitätstoleranz.
- Arbeit zitieren
- M.A. Frank Schulze (Autor:in), 2003, Humor als oberstes Bildungsziel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76932