Der Langobarde Paulus Diaconus gilt als einer der bedeutendsten Historiographen des Mittelalters und einflussreichsten Gelehrten am Hofe Karls des Großen. In seinem langen Leben beschäftigte er sich mit vielen verschiedenen Themen, wie beispielsweise der Dichtkunst oder Epitaphie. Diaconus’ Hauptaugenmerk lag allerdings auf der Historiographie. Er ist der Autor mehrerer historischer Abhandlungen, von denen die Historia Langobardorum, in der er die Geschichte seine Volkes nachzeichnet, die bedeutendste ist. Das Ziel dieser Arbeit ist es die Historia Langobardorum im Kontext der fränkischen Okkupation des Langobardenreiches zu analysieren. Im Zuge dessen soll zunächst die Entstehung und Verbreitung des Werkes betrachtet werden, sowie die Frage der (Un-)Vollständigkeit untersucht werden. Auf Grundlage dieser Untersuchungen soll die Textintention analysiert werden. Dabei soll die These vertreten werden, dass Paulus Diaconus die Historia Langobardorum in erster Linie zum Zwecke der Legitimation der fränkischen Eroberung des Langobardenreiches verfasste. Vor der Analyse der Historia Langobardorum steht eine kurze Betrachtung Paulus Diaconus’ Lebens, in der seine Beziehung zum Frankenreich bzw. zu Karl dem Großen herausgearbeitet werden soll. Dadurch soll ein Einblick in die Hintergründe Diaconus’ Denkens und Schreibens gewonnen werden und so die Basis für die Beschäftigung mit der Langobardengeschichte gelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Paulus Diaconus Beziehung zu den Franken
- Die Historia Langobardorum
- Entstehung und Verbreitung
- Das (un-)vollendete Werk
- Intention
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Historia Langobardorum von Paulus Diaconus im Kontext der fränkischen Okkupation des Langobardenreiches. Sie befasst sich mit der Entstehung und Verbreitung des Werks sowie der Frage der (Un-)Vollständigkeit. Auf dieser Grundlage wird die Textintention analysiert, wobei die These vertreten wird, dass Paulus Diaconus die Historia Langobardorum vorrangig zur Legitimation der fränkischen Eroberung verfasste. Vor der Analyse der Historia Langobardorum wird Paulus Diaconus' Leben beleuchtet, um seine Beziehung zum Frankenreich und zu Karl dem Großen zu erforschen. Dies soll Einblicke in seine Denk- und Schreibweise bieten und die Grundlage für die Beschäftigung mit der Langobardengeschichte schaffen.
- Die Entstehung und Verbreitung der Historia Langobardorum
- Die (Un-)Vollständigkeit des Werks
- Die Intention der Historia Langobardorum
- Die Beziehung von Paulus Diaconus zum Frankenreich und zu Karl dem Großen
- Die Rolle der Historia Langobardorum im Kontext der fränkischen Okkupation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Paulus Diaconus als bedeutenden Historiographen des Mittelalters und Gelehrten am Hofe Karls des Großen vor. Sie hebt seine vielseitigen Interessen hervor, insbesondere seine Beschäftigung mit der Historiographie. Das Hauptthema der Arbeit ist die Analyse der Historia Langobardorum im Kontext der fränkischen Okkupation des Langobardenreiches. Die Einleitung beschreibt die Ziele der Arbeit, wie die Untersuchung der Entstehung, Verbreitung und (Un-)Vollständigkeit des Werks sowie die Analyse der Textintention. Sie stellt die These auf, dass Diaconus die Historia Langobardorum zur Legitimation der fränkischen Eroberung verfasste und kündigt eine Betrachtung von Paulus Diaconus' Leben und seiner Beziehung zum Frankenreich an.
Paulus Diaconus Beziehung zu den Franken
Dieses Kapitel beleuchtet Paulus Diaconus' Leben und seine Beziehung zum Frankenreich, insbesondere zu Karl dem Großen. Es schildert seine Geburt im langobardischen Herzogtum Friaul, seine Ausbildung am langobardischen Königshof und seine Anstellung am Hof des letzten Langobardenkönigs Desiderius. Zudem werden die kulturelle und wissenschaftliche Renaissance unter Karl dem Großen und dessen Bildungsreform beschrieben. Der Text erläutert Paulus Diaconus' Ankunft am Hof Karls des Großen, seine Tätigkeit als Lehrer und seine Beteiligung an der karolingischen "Akademie". Er beschreibt die Gründe für Diaconus' vierjährigen Aufenthalt im Frankenreich, insbesondere seinen Versuch, die Begnadigung seines Bruders Arichis zu erwirken. Das Kapitel hebt das enge Verhältnis zwischen Paulus Diaconus und Karl dem Großen hervor.
Die Historia Langobardorum
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Paulus Diaconus' Hauptwerk, die Historia Langobardorum. Es beschreibt die Entstehung und Verbreitung des Werks, die bis spätestens 795/796 verfasst wurde. Die große Anzahl erhaltener Abschriften unterstreicht die Bedeutung der Historia Langobardorum. Das Kapitel geht auch auf die Frage der (Un-)Vollständigkeit des Werks ein, ohne jedoch die Gründe oder Details der Unvollständigkeit zu verraten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Paulus Diaconus, die Historia Langobardorum, die fränkische Okkupation des Langobardenreiches, die Entstehung und Verbreitung des Werks, die (Un-)Vollständigkeit des Werks, die Textintention, die Legitimation der fränkischen Eroberung, die Beziehung von Paulus Diaconus zum Frankenreich, die karolingische Bildungsreform und die Bedeutung der Historia Langobardorum im Kontext der fränkischen Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Johannes Steffens (Autor:in), 2007, Paulus Diaconus und die Franken , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76933