Die ungeheuren Rüstungsausgaben Deutschlands, vor allem während der beiden Weltkriege, wurden ebenso von einigen Banken finanziert wie in anderen Ländern ebenfalls. Aufgrund der Tatsache, dass der Einfluss von Banken aus unserer heutigen und auch schon aus der damaligen Gesellschaft bzw. Wirtschaft nicht mehr wegzudenken ist, möchte ich mich mit diesem Thema in meiner Hausarbeit auseinandersetzen. Daher habe ich im Rahmen des Hauptseminars „Banken und Finanzmärkte in Deutschland von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg“ jene Zeitspanne gewählt, die nach dem Zweiten Weltkrieg so massiv von Historikern diskutiert worden ist – die Zeit zwischen der „friedlichen“ Expansion Deutschlands (1938/39) und der „kriegerischen“ Expansion Deutschlands (1939 bis 1942). Das spezielle Fallbeispiel hierfür ist die Deutsche Bank, welche gegenwärtig immer noch existiert.
In dieser Hausarbeit werde ich weitestgehend chronologisch vorgehen, um so die Entwicklung der Expansionsbestrebungen der Deutschen Bank von 1938 bis 1942 besser darstellen zu können. Die Fragestellung dieser Arbeit bezieht sich eindeutig auf die Vorgehensweise der Deutschen Bank zur Einflussgewinnung und Expansion in den jeweiligen besetzten Gebieten. Gab es strukturelle bzw. prozessuale Unterschiede zwischen dem Vorgehen in Ost- und Westeuropa? Wenn ja, welches Ausmaß erreichten diese? War das Vorgehen in Friedenszeit anders, als in Kriegszeiten? Da diese Fragen ohne den historischen Kontext nicht zu verstehen ist, werde ich in Punkt 2. versuchen diesen Kontext in groben Zügen darzustellen. In Punkt 3. gehe ich dann spezieller auf die Entwicklungen der Expansionsbestrebungen der Deutschen Bank bis zum „Anschluss“ Österreichs ein, um anschließend im Punkt 4. den „Anschluss“ Österreichs in Bezug auf die Deutsche Bank expliziter darzustellen. Punkt 5. umfasst anschließend die letzten Monate der Tschechoslowakei bezüglich der Aktivitäten der Deutschen Bank bis zum März 1939, womit dann auch der Abschnitt der „friedlichen Expansion“ Deutschlands beendet ist.
Punkt 6. befasst sich demnach mit der „kriegerischen Expansion“ Deutschlands, allerdings hier nur bis 1940 (mit geringen Anmerkungen bis 1943), wobei ich speziell die „Vorgehensweise“ der Deutschen Bank geographisch in Westeuropa und Osteuropa unterteilen werde. Dem folgt abschließend eine Schlussbetrachtung, welche versuchen wird, die wichtigsten Darstellungen zusammenzufassen und die eingehende Fragestellung zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Kontext
- Die Einflusssteigerung der Deutschen Bank in Österreich bis zum „Anschluss“
- Vom „Anschluss“ Österreichs bis zum „Münchner Abkommen“
- Die schrittweise Annexion der Tschechoslowakei bis März 1939
- Die Expansion der Deutschen Bank während des Krieges bis 1941
- Die Besetzung Osteuropas
- Die Besetzung Westeuropas
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der Deutschen Bank bei der Expansion Deutschlands von 1938 bis 1941. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Strategien und Methoden der Bank, um in den besetzten Gebieten Einfluss zu gewinnen und sich zu etablieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich die Vorgehensweise der Deutschen Bank in Ost- und Westeuropa unterschied, welche Ausmaße diese Unterschiede hatten und ob es Unterschiede in der Vorgehensweise zwischen Friedens- und Kriegszeiten gab.
- Die Rolle der Deutschen Bank in der Expansion Deutschlands
- Einflussgewinnung und Expansion in besetzten Gebieten
- Vergleichende Analyse der Vorgehensweise in Ost- und Westeuropa
- Unterschiede in der Vorgehensweise zwischen Friedens- und Kriegszeiten
- Der historische Kontext und die Rolle der Finanzmärkte in der Entwicklung der deutschen Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Banken und Finanzmärkte in der deutschen Geschichte beleuchtet und die Fragestellung sowie die Struktur der Arbeit vorstellt. Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über den historischen Kontext der Zeit von 1933 bis 1939, insbesondere die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise, die Machtergreifung der Nationalsozialisten und die Entwicklung der deutschen Außenpolitik. Kapitel drei befasst sich mit der Einflusssteigerung der Deutschen Bank in Österreich bis zum „Anschluss“. Kapitel vier beleuchtet die Aktivitäten der Deutschen Bank nach dem „Anschluss“ Österreichs bis zum „Münchner Abkommen“ im September 1938. Kapitel fünf umfasst die letzten Monate der Tschechoslowakei und die Aktivitäten der Deutschen Bank bis März 1939. Kapitel sechs behandelt die „kriegerische Expansion“ Deutschlands, wobei die Vorgehensweise der Deutschen Bank in Westeuropa und Osteuropa getrennt analysiert wird. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbetrachtung, die die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst und die Fragestellung der Arbeit beantwortet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie der deutschen Expansion, der Rolle der Banken in der Wirtschaft, der Einflussnahme auf Finanzmärkte, dem Einfluss der Deutschen Bank auf die Besetzung von Gebieten in Ost- und Westeuropa, sowie der Veränderung der Strategien der Deutschen Bank von der Friedenszeit zur Kriegszeit.
- Arbeit zitieren
- René Cremer (Autor:in), 2006, Die Deutsche Bank und die NS-Eroberungspolitik – 1938 bis 1941, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/76979