In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie neue Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) auf die räumliche und zeitliche Organisation der Arbeit und des Arbeitsprozesses einwirken.
Um die gesamte Tragweite des Einflusses der neuen IuK-Technologien analysieren zu können, ist es unerlässlich, auch auf die sozial- und wirtschaftsstrukturelle Beschaffenheit von Gesellschaften einzugehen. Aus diesem Grund wird im ersten Kapitel aufgezeigt, wie sich die räumliche und temporale Organisation des Arbeitsprozesses vor dem Hintergrund des Übergangs vom materiellen Paradigma der Industriegesellschaft hin zur “entmaterialisierten” Informations- und Wissensgesellschaft verändert hat. Hierbei nehmen die in den 1980er Jahren entstandenen und vor allem in den 1990er Jahren diffundierten IuK-Technologien wie Internet, Intranet, E-Mail usw. einen zentralen Stellenwert ein, indem sie von Menschen und Unternehmen nicht nur zur Wissens- und Informationsproduktion genutzt werden, sondern ihnen gleichzeitig ermöglicht haben, auch in der räumlichen und zeitlichen Organisation und Distribution der Arbeit neue Wege zu beschreiten.
Im zweiten Kapitel werden die Veränderungen auf der mesosoziologischen Stufe thematisiert. Konkret soll dargelegt werden, welche Möglichkeiten der räumlichen Arbeitsverteilung und der zeitlichen Flexibilisierung der Arbeitsabläufe durch den Gebrauch von polyvalent einsetzbaren IuK-Technologien für Unternehmen entstanden sind. In diesem Kapitel wird sowohl auf die veränderte Arbeitsorganisation (Netzwerkunternehmen, virtuelle Organisationen) als auch auf die neu entstandenen Arbeitsformen (Telearbeit, mobile Arbeit) eingegangen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der mikrosoziologischen Ebene des Individuums. Darin wird erörtert, welche Möglichkeiten der räumlichen und zeitlichen Arbeitsgestaltung sowie der alternativen Erwerbsarbeit durch die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien für das wissens- und informationsarbeitende Individuum entstanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Industrie- zur Wissensgesellschaft: Die Entörtlichung und zeitliche Flexibilisierung der „entmaterialisierten“ Arbeit
- Verstärkter Einsatz von Maschinen und Technik
- Eine Tendenz zur industriellen Organisation aller Bereiche der Produktion
- Die Auslagerung aller Produktionsfunktionen aus der Familie und dem Haushalt
- Der Aufbau hierarchisch und funktional strukturierter Organisationen
- Neue Arbeitsorganisationen und Arbeitsformen dank IuK-Technologien
- Neue räumliche und zeitliche Arbeitsorganisationen
- Neue Arbeitsformen
- Neue Möglichkeiten der räumlichen und zeitlichen Arbeitsgestaltung sowie der alternativen Erwerbsarbeit
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) auf die räumliche und zeitliche Organisation der Arbeit. Dabei werden die Veränderungen in der Arbeitsorganisation, den Arbeitsformen und den Möglichkeiten der individuellen Arbeitsgestaltung im Kontext des Übergangs von der Industrie- zur Wissensgesellschaft analysiert. Der Fokus liegt dabei auf den entwickelten Ländern der OECD-Welt.
- Der Wandel vom materiellen Paradigma der Industriegesellschaft zur "entmaterialisierten" Informations- und Wissensgesellschaft
- Die Auswirkungen von IuK-Technologien auf die räumliche Arbeitsverteilung und die zeitliche Flexibilisierung von Arbeitsabläufen
- Neue Arbeitsformen wie Telearbeit und mobile Arbeit im Kontext der veränderten Arbeitsorganisation
- Die neuen Möglichkeiten der individuellen Arbeitsgestaltung und alternativen Erwerbsarbeit durch den Einsatz von IuK-Technologien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von IuK-Technologien für die Arbeitsorganisation dar und erläutert den soziologischen Hintergrund des Wandels von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Im ersten Kapitel wird der Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft beleuchtet und die damit verbundene Entörtlichung und zeitliche Flexibilisierung der Arbeit aufgezeigt. Das zweite Kapitel widmet sich den neuen Arbeitsorganisationen und Arbeitsformen, die durch den Einsatz von IuK-Technologien entstanden sind. Hierbei werden sowohl die veränderte Arbeitsorganisation (Netzwerkunternehmen, virtuelle Organisationen) als auch die neu entstandenen Arbeitsformen (Telearbeit, mobile Arbeit) im Kontext von Raum und Zeit analysiert. Das dritte Kapitel befasst sich schließlich mit der mikrosoziologischen Ebene des Individuums und untersucht die neuen Möglichkeiten der räumlichen und zeitlichen Arbeitsgestaltung sowie der alternativen Erwerbsarbeit, die durch den Einsatz von IuK-Technologien für das wissens- und informationsarbeitende Individuum entstanden sind.
Schlüsselwörter
Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien), Industriegesellschaft, Wissensgesellschaft, Arbeitsorganisation, Arbeitsformen, Telearbeit, mobile Arbeit, räumliche Flexibilisierung, zeitliche Flexibilisierung, Entörtlichung, OECD, Individuum, Arbeitsgestaltung, alternative Erwerbsarbeit.
- Arbeit zitieren
- Robert van de Pol (Autor:in), 2007, Der Einfluss der Informations- und Kommunikationstechnologien auf die zeitliche und räumliche Organisation der Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77047