Sport, insbesondere Fußball, hat sich zu einem komplexen und vielfältigen Phänomen entwickelt, dessen Darstellung in den Medien in der heutigen Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert einnimmt.
Stichworte wie Inszenierung oder Medieninszenierung werden dabei in der Öffentlichkeit diskutiert, und es ist unumstritten, dass die sogenannte Mediensportwirklichkeit oder Medienrealität, d. h. die Inszenierung von Sport, nicht mit dem realen Sport mithalten kann. Mit Inszenierung ist dabei nicht die herkömmliche Konstruktion einer Wirklichkeit gemeint, sondern die von den Medien ganz bewusst und gezielt geschaffene dramatische Aufbereitung einer Wirklichkeit.
Fußballspieler wie David Beckham oder Ronaldinho sorgen heute längst nicht mehr nur auf Grund ihrer Tricks und Tore für Schlagzeilen. Sie verkörpern mehr als „nur“ einen Sportler. Sie haben ihr sportliches Umfeld verlassen und bewegen sich zielstrebig und erfolgreich in diversen Bereichen der Unterhaltungsindustrie.
Die vorliegende Arbeit will in erster Linie untersuchen, wie Fußballspieler in den Massenmedien inszeniert werden. Konkret soll untersucht werden, wie Profifußballer in einer Zeitschrift inszeniert werden. Um die Inszenierung untersuchen zu können, wird eine Beschreibung der Phänomene Sport, hier insbesondere Fußball, Massenmedien und der Akteure, d. h. der Fußballspieler, als Hintergrund herangezogen.
Um das große Feld der Medien übersichtlicher zu gestalten, beschränkt sich die Arbeit auf die Analyse eines einzelnen Mediums, auf die der Fußballzeitschrift „PLAYER - Fussball/People/Style“.
Bei der Untersuchung der Inszenierung von Profifußballern in „PLAYER“ stehen folgende Fragen im Mittelpunkt des Interesses: Wie wird was inszeniert und warum wird es gerade so arrangiert, wie es geschieht? Ist es eine künstliche Wirklichkeit die geschaffen wird und wenn ja, welche Merkmale besitzt und wie konstituiert sie sich? Welche Werte und Normen werden in den Texten und Bildern des Magazins angesprochen, wie sehen Sprache, Form und Stil aus?
Die übergeordnete Forschungsfrage lautet demnach: Durch welche Prozesse wird aus der Sport- die Mediensportwirklichkeit, d. h. wie werden Fußballer in „PLAYER“ inszeniert? Dabei ist es nicht von Interesse, in welchem Umfang die Berichterstattung stattfindet, sondern auf welche Art und Weise inszeniert wird? Wie sehen die Prozesse der Konstruktion der Mediensportrealität aus?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Fragestellung
- 1.2 Der Inszenierungsbegriff
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2 Theoretischer Bezugsrahmen
- 2.1 Forschungsstand
- 2.2 Zeitschriftenforschung: Entwicklung und Definitionsprobleme
- 2.3 Zum Bedeutungswandel von Sport – insbesondere Fußball
- 2.3.1 Sport im Wandel der Zeit
- 2.3.2 Zur Geschichte von Fußball
- 2.3.2.1 Die Anfänge des Fußballspiels
- 2.3.2.2 Die Entstehung von Fußball in Europa
- 2.3.2.3 Die Entwicklung von Fußball in Deutschland
- 2.3.2.4 Fußball heute
- 2.4 Der Akteur - von Helden und Stars
- 2.4.1 Der Held
- 2.4.2 Der Star
- 2.4.3 Zur Geschichte der Inszenierung
- 2.5 Sport und Massenmedien
- 2.5.1 Zur Entwicklung der Sportberichterstattung in Printmedien
- 2.5.2 Sportzeitschriften heute
- 2.5.3 TV, Hörfunk und Internet von gestern bis heute
- 2.6 Zwischenfazit
- 3 Empirischer Teil
- 3.1 Methode
- 3.1.1 Durchführung der Untersuchung
- 3.1.2 Datenmaterial
- 3.1.3 Qualitative Forschung
- 3.1.4 Forschungsdesign Dokumentenanalyse
- 3.1.5 Techniken der Datenauswertung - Kodieren im Sinne der Grounded Theory
- 3.2 Ergebnisse
- 3.2.1 Einführung
- 3.2.2 Die Phänomene
- 3.2.2.1 Sonderstatus
- 3.2.2.2 Style
- 3.2.2.3 Emotionen
- 3.1 Methode
- 4 Diskussion
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Inszenierung und Imagebildung von Profifußballern in den Medien. Sie untersucht, wie Fußballer in den Medien dargestellt werden und wie sie sich selbst inszenieren, um ein bestimmtes Image zu erzeugen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie sich die Inszenierung von Fußballern im Laufe der Zeit verändert hat und welche Faktoren diese Veränderungen beeinflussen.
- Die Inszenierung von Fußballern in den Medien
- Die Entwicklung des Fußballs und seiner Medienpräsenz
- Der Bedeutungswandel des Fußballs und die Entstehung von „Helden“ und „Stars“
- Die Rolle der Medien in der Konstruktion von Sportlerbildern
- Die Analyse der Inszenierungstechniken und der bewussten Imagepflege durch Fußballer
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Einführung der Fragestellung und dem Begriff der Inszenierung. Im zweiten Kapitel wird der theoretische Bezugsrahmen der Arbeit erörtert, der Forschungsstand zusammengefasst und der Bedeutungswandel des Fußballs im Kontext der Medienentwicklung beleuchtet. Die Rolle des Fußballspielers als „Held“ und „Star“ wird näher untersucht und die Geschichte der Inszenierung von Sportlern in den Medien dargestellt. Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, die sich auf die Analyse der Inszenierung von Fußballern in Printmedien konzentriert. Die Ergebnisse werden mit Blick auf die Phänomene „Sonderstatus“, „Style“ und „Emotionen“ interpretiert. Das vierte Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung im Kontext des Forschungsstandes und der theoretischen Überlegungen. Abschließend bietet die Arbeit eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Profifußball, Inszenierung, Imagebildung, Medien, Sportberichterstattung, Sportjournalismus, Helden, Stars, Sonderstatus, Style, Emotionen, Grounded Theory, Dokumentenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Ruwen Möller (Autor:in), 2007, Inszenierung und Imagebildung von Profifußballern in den Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77135