Körper, Sport und Kommerz in einer globalisierten Welt - ein umfangreicher, interessanter und vor allem diskutabler Themenkomplex mit dem sich Soziologen wie auch Studenten immer wieder gekonnt auseinandersetzen.
Die Frage, die, in bezug auf oben benanntes Thema, in dieser Arbeit diskutiert werden soll lautet nun wie folgt: Welche Relevanz haben moderne soziologische Theorien für die Sportwissenschaft und die Sportpraxis?
Theorien sind und waren schon immer fester Bestandteil der Soziologie. Sie sind, im Gegensatz zur Praxis oder zur Empirie, eine durch Denken gewonnene Erkenntnis. Theorien dienen als Instrument zur Problemlösung und erklären Zusammenhänge und Tatsachen aus ihnen zugrunde gelegten Gesetzen. Beim Aufstellen einer solchen Theorie wird zumeist von bestimmten Voraussetzungen und Hypothesen ausgegangen, die verifiziert und systematisiert werden. Soziologische Theorien, die sich auf die Gesellschaft beziehen, sollen diese beispielsweise charakterisieren oder widerspiegeln. Jeder sich damit beschäftigende Soziologe sieht die Menschheit und deren Lebensweise mit ganz anderen Augen. So entstehen nach jedem neuen Erkenntnisgewinn auch wieder neue Theorien. Diese sind jedoch immer kritisch zu betrachten. Man kann ihnen zustimmen oder sie ganz und gar ablehnen. Es besteht somit aber auf jeden Fall die Möglichkeit die Gesellschaft aus völlig anderen Blickwinkeln zu sehen.
Mit einer dieser modernen soziologischen Theorien soll sich auch diese Arbeit befassen. HOMANS ist der Vertreten der Kosten-Nutzen-Theorie – ein äußerst interessanter und gesellschaftskritischer Blick auf die Gesellschaft und deren Individuen. Dieser mikrotheoretische Ansatz, der lediglich Aussagen über Individuen trifft, steht im Gegensatz zu den makrotheoretischen Ansätzen, die Aussagen über die gesamte Gesellschaft treffen. HOMANS Theorie ist eine der ersten, die man als mikrotheoretisch bezeichnen kann.
Die individualistische Perspektive, die Biographie HOMANS und die Theorie selbst werden Bestandteil dieser Arbeit und Diskussion werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die individualistische Perspektive
- Grundlagendisziplinen
- HOMANS
- Eine Biographie
- Soziales Verhalten als Austausch
- Die Trittbrettfahrer
- Kollektives Verhalten nach COLEMAN
- Die Kosten-Nutzen-Kalkulation aus Athletensicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Relevanz moderner soziologischer Theorien, insbesondere der Kosten-Nutzen-Theorie nach Homans, für die Sportwissenschaft und die Sportpraxis. Sie analysiert die individualistische Perspektive, die Biographie von Homans und die Theorie selbst, um ein tieferes Verständnis für deren Anwendung in sportlichen Kontexten zu gewinnen.
- Die Relevanz von soziologischen Theorien für die Sportwissenschaft und Sportpraxis
- Die Kosten-Nutzen-Theorie nach Homans als mikrotheoretischer Ansatz
- Der individualistische Ansatz und die Bedeutung individueller Entscheidungen im Sport
- Die Anwendung der Kosten-Nutzen-Theorie im Sport, insbesondere aus Athletensicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Themenkomplex "Körper, Sport und Kommerz in einer globalisierten Welt" vor und führt die Fragestellung der Arbeit ein: Welche Relevanz haben moderne soziologische Theorien für die Sportwissenschaft und die Sportpraxis? Sie erläutert den Stellenwert von Theorien in der Soziologie und beleuchtet die Bedeutung der Kosten-Nutzen-Theorie nach Homans.
- Die individualistische Perspektive: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Individualismus in der Soziologie und grenzt ihn vom Alltagsbegriff ab. Es erläutert den methodologischen Individualismus als Grundlage für Verhaltens- und Lerntheorien und beleuchtet das Menschenbild, das diesem Ansatz zugrunde liegt.
- HOMANS: Dieses Kapitel stellt Homans und seine Biographie vor. Es beschreibt seine Kosten-Nutzen-Theorie, die individuelles Verhalten als Austauschprozess zwischen Kosten und Nutzen betrachtet. Außerdem werden die Auswirkungen des "Trittbrettfahrer"-Phänomens auf soziale Interaktionen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Kosten-Nutzen-Theorie nach Homans, dem methodologischen Individualismus, der Mikrotheorie, dem Austauschprozess, dem "Trittbrettfahrer"-Phänomen und der Relevanz soziologischer Theorien für die Sportwissenschaft und die Sportpraxis.
- Arbeit zitieren
- Mareike Diedrich (Autor:in), 2002, Kosten-Nutzen-Kalkulation nach Homans, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7717