So beschreibt Richard de Bury, der erste bekannte Bibliophile, im vierzehnten
Jahrhundert die Macht der Bücher: die Sammlung und Bewahrung von Wissen
– die Bücher sind das Mittel gegen das Vergessen. Im ersten Kapitel „Der
Schatz der Weisheit ist vornehmlich in Büchern zu suchen“ seines Traktats
„Philobiblon“ schreibt de Bury, dass nur durch die Bücher das Vorrecht genossen
werden kann, der Nachwelt bekannt zu sein. Seit alters her ist es die Aufgabe
der Bibliothek, Bücher zu sammeln, aufzubewahren, zu ordnen und weiterhin
deren Nutzung zu ermöglichen. Da die Schriftkommunikation spätestens
seit Gutenbergs Erfindung die dominierende gesellschaftliche Kommunikationsform
ist, ist ihre Institution, die Bibliothek, das Kollektivum der Bücher,
auch unser kulturelles Gedächtnis. So ist die Geschichte der Bibliotheken untrennbar
mit der Geschichte der europäischen Kultur verbunden. Daher wird
nun im Folgenden nach einführenden Exkursen zu Schrift und Buch als den
Voraussetzungen von Bibliotheken eine kleine Kulturgeschichte der Bibliotheken
nachgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Voraussetzungen
- I. Schrift
- II. Buch
- 2. Die Bibliotheken
- I. Antike Bibliotheken
- II. Klosterbibliotheken
- III. Universitätsbibliotheken
- IV. Renaissancebibliotheken
- V. Privatbibliotheken
- VI. Neunzehntes und zwanzigstes Jahrhundert
- VII. Die digitale Bibliothek
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Kulturgeschichte der Bibliotheken beleuchtet die Entwicklung dieser Institution im Kontext der Geschichte der europäischen Kultur und ihre enge Verbindung mit der Geschichte der Schrift und des Buches. Die Arbeit betrachtet die Bibliothek als ein kulturelles Gedächtnis und untersucht, wie sie sich in verschiedenen Epochen und Kulturräumen entwickelt und gewandelt hat.
- Die Rolle der Schrift als Basis der Bibliotheksentwicklung
- Die Entwicklung des Buches von der Papyrusrolle bis zur digitalen Bibliothek
- Die unterschiedlichen Typen von Bibliotheken, ihre Geschichte und Bedeutung
- Die Bedeutung von Bibliotheken als kulturelle Gedächtnisse und Orte des Wissens
- Der Einfluss neuer Kommunikationsmedien auf die Bibliothek
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Bibliotheken für die Bewahrung und Weitergabe von Wissen in den Vordergrund und stellt die enge Verbindung zur Geschichte der Schrift und des Buches heraus.
Das erste Kapitel analysiert die Voraussetzungen für die Entstehung von Bibliotheken, indem es die Entwicklung der Schrift von der Sumerischen Bilderschrift bis zur modernen digitalen Informationsvermittlung beleuchtet.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Geschichte der Bibliotheken von der Antike bis zur Digitalisierung und stellt die verschiedenen Typen von Bibliotheken wie antike Bibliotheken, Klosterbibliotheken, Universitätsbibliotheken, Renaissancebibliotheken, Privatbibliotheken sowie die Bibliotheken des 19. und 20. Jahrhunderts vor.
Schlüsselwörter
Schrift, Buch, Bibliothek, Kulturgeschichte, Antike, Kloster, Universität, Renaissance, Privat, Neunzehntes Jahrhundert, Zwanzigstes Jahrhundert, digitale Bibliothek, Information, Wissen, Gedächtnis, Kultur, Kommunikation, Medium.
- Quote paper
- Julika Zimmermann (Author), 2005, Eine kleine Kulturgeschichte der Bibliotheken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77265