Der Großteil der Sekundärliteratur zu Friedrich Dürrenmatt stammt aus den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dies war die Zeit, als Dürrenmatt gespielt wurde, als er ‚aktuell’ war und seine Theorien und Problematiken den Zeitgeist trafen und die Gesellschaft beschäftigten. Derzeit sind seine Stücke weitestgehend von den Bühnen der Welt verschwunden. Dennoch ist Dürrenmatt heute vielleicht aktueller denn je, auch wenn sich die Welt seit seinen dramatischen Erfolgen enorm gewandelt hat und derzeit andere Fragen und Aufgaben im Fokus der Menschheit und des öffentlichen Interesses stehen als in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Kalten Krieges. Die Ängste und Zweifel, die Ungewissheiten und das Labyrinth, in dem wir uns in unserer heutigen Zeit befinden, jedoch sind geblieben. Friedrich Dürrenmatts Denken und seine Werke, in denen sich diese Reflexionen widerspiegeln, sind also immer noch ein Teil dessen, wovor er sich fürchtete, wovor er warnte und was er kritisierte – von unserer modernen Welt.
Die Forschung hatte und hat große Probleme mit dem Schriftsteller und Menschen Friedrich Dürrenmatt. Er ist schwer zu fassen, zu kategorisieren und zu interpretieren. Er ist ironisch, provokativ, widersprüchlich, unbequem. Aber genau dies macht den Reiz aus, sich mit diesem großen Komödienschreiber, einem der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts, diesem modernen Klassiker zu beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung: Aufbau, Inhalt und Zielsetzung der Arbeit
- Dürrenmatts Weltanschauung
- Vom,Denken über die Welt' zum,Denken von Welten' – Allgemeines über Dürrenmatts, dramaturgisches Denken'
- ,Uns kommt nur noch die Komödie bei'
- Verschiedene Dramaturgien
- Theater als, Abbild der Wirklichkeit' – Komödie als Welttheater
- Entwicklungen der,Urmothe' in Dürrenmatts dramatischem Werk
- Grotesk, paradox oder doch absurd?
- Versuch einer Definition der Begriffe
- Das Groteske
- Das Paradoxe
- Das Absurde
- Das Groteske, Paradoxe und Absurde in den Theorien Dürrenmatts
- Die Entwicklung des Grotesken, des Paradoxen und des Absurden in den Dramen Friedrich Dürrenmatts
- „Es steht geschrieben“
- „Der Besuch der alten Dame“
- „Die Wiedertäufer“
- „Der Mitmacher“
- Zusammenfassung
- Der,mutige Mensch'
- Was muss ein Mensch leisten, um ein,mutiger Mensch' zu werden?
- Entwicklung der,mutigen Menschen' mit den Jahren?
- „Romulus der Große“
- „Der Besuch der alten Dame“
- „Die Physiker“
- „Der Mitmacher“
- Zusammenfassung
- Einfall und Zufall
- Die Bedeutung und Wirkung des Einfalls und Zufalls für Dürrenmatt
- Entwicklung von Einfall und Zufall
- „Der Blinde“
- „Die Ehe des Herrn Mississippi“
- „Die Physiker“
- „Der Meteor“
- Zusammenfassung
- Die,schlimmstmögliche Wendung'
- Was ist die,schlimmstmögliche Wendung'?
- Ziel und Sinn der, schlimmstmöglichen Wendung'
- Verschiedene Realisationen der, schlimmstmöglichen Wendung'
- „Romulus der Große“
- „Die Physiker“
- „Die Frist“
- Zusammenfassung
- Die Bedeutung des Grotesken, des Paradoxen und des Absurden in Dürrenmatts Dramen
- Die Entwicklung des,mutigen Menschen' in Dürrenmatts Werk
- Die Rolle von Einfall und Zufall in Dürrenmatts Dramaturgie
- Das Konzept der,schlimmstmöglichen Wendung' und seine Umsetzung in Dürrenmatts Dramen
- Die Bedeutung von Dürrenmatts Werk im Kontext der modernen Welt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Abschlussarbeit befasst sich mit den Entwicklungen im dramatischen Werk Friedrich Dürrenmatts. Ziel ist es, verschiedene ,Urmothe' in Dürrenmatts Dramen zu untersuchen und deren Entwicklung über die Zeit hinweg nachzuvollziehen. Im Fokus stehen dabei das Groteske, der,mutige Mensch', Einfall und Zufall sowie die,schlimmstmögliche Wendung'.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Aufbau, den Inhalt und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschließend wird Dürrenmatts Weltanschauung und sein, dramaturgisches Denken' beleuchtet. Das dritte Kapitel untersucht das Groteske, das Paradoxe und das Absurde in Dürrenmatts Dramen. Es werden verschiedene Definitionen der Begriffe vorgestellt und die Entwicklung dieser Motive in den Dramen von „Es steht geschrieben“ über „Der Besuch der alten Dame“ bis hin zu „Der Mitmacher“ analysiert.
Im vierten Kapitel wird die Figur des,mutigen Menschen' in Dürrenmatts Dramen untersucht. Es wird die Frage beantwortet, was ein Mensch leisten muss, um ein,mutiger Mensch' zu werden, und die Entwicklung dieser Figur in den Dramen „Romulus der Große“, „Der Besuch der alten Dame“, „Die Physiker“ und „Der Mitmacher“ analysiert. Das fünfte Kapitel untersucht die Rolle von Einfall und Zufall in Dürrenmatts Dramen. Es wird die Bedeutung und Wirkung des Einfalls und Zufalls für Dürrenmatt beleuchtet und die Entwicklung dieser Elemente in den Dramen „Der Blinde“, „Die Ehe des Herrn Mississippi“, „Die Physiker“ und „Der Meteor“ analysiert.
Schlüsselwörter
Friedrich Dürrenmatt, Grotesk, Paradox, Absurd, ,mutiger Mensch', Einfall, Zufall, ,schlimmstmögliche Wendung', Dramaturgie, Komödie, Welttheater, moderne Welt, Zeitgeist,
- Arbeit zitieren
- Marco Kerlein (Autor:in), 2007, Entwicklungen in Friedrich Dürrenmatts dramatischem Werk, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77266