Wir werden uns der Eigenart unserer eigenen litw. Terminologie erst richtig bewusst, wenn wir sie mit „fremden“ vergleichen, etwa der chinesischen, den arabisch-persischen, den indischen oder auch der japanischen. Dies kann hier nur durch einige – durchaus als vorläufig zu verstehende – zahlenmäßige Feststellungen geschehen. Für Einzelanalysen ist kein Raum. Aus diesen Hinweisen lassen sich jedoch mancherlei Schlüsse ziehen, etwa hinsichtlich der Möglichkeit eines wahrhaft internationalen bzw. „interkulturellen“ Literaturthesaurus oder einer Speicherung seines Begriffsschatzes im Computer .
(IVG-Vortrag, Keio-University, Tokyo, Sect. 21, 31.8.1990; in: Akten des VII. Intern. Germanisten-Kongresses 4, 1991, 412-421)
Inhaltsverzeichnis
- Einführung: Literaturterminologien im Blickpunkt interkultureller Forschung
- Unterschiede zwischen literaturwissenschaftlichen und anderen Fachterminologien
- Die Zusammensetzung des Begriffsschatzes verschiedener Literaturterminologien
- Zum Problem eines (computergespeicherten) internationalen Thesaurus
- Zur internationalen Akzeptanz einer Normung der Literaturterminologie
- Unterschiede zwischen literaturwissenschaftlichen und anderen Fachterminologien
- Gründe für die „Unwissenschaftlichkeit“ literarischer Sachbegriffe
- Die Zusammensetzung des Begriffsschatzes verschiedener Literaturterminologien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit den Problemen, die beim Vergleich von Literaturterminologien verschiedener Kulturen auftreten. Ziel ist es, die Besonderheiten der literaturwissenschaftlichen Terminologie zu beleuchten und deren Herausforderungen für eine internationale Normierung aufzuzeigen. Die Analyse konzentriert sich dabei insbesondere auf Unterschiede zu anderen Fachterminologien und auf die Gründe für die „Unwissenschaftlichkeit“ literarischer Sachbegriffe.
- Unterschiede zwischen literaturwissenschaftlichen und anderen Fachterminologien
- Gründe für die „Unwissenschaftlichkeit“ literarischer Sachbegriffe
- Die Zusammensetzung des Begriffsschatzes verschiedener Literaturterminologien
- Das Problem der Homonyme, Synonyme und „Halbsynonyme“ in der Literaturterminologie
- Die Herausforderungen für eine internationale Normierung der Literaturterminologie
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Literaturterminologien im Blickpunkt interkultureller Forschung
Der Text beginnt mit einer Einführung in das Thema der Literaturterminologien und deren Bedeutung für die interkulturelle Forschung. Er stellt fest, dass die Diskussionen über eine „Verwissenschaftlichung“ der literaturwissenschaftlichen Terminologie bisher vor allem „eurozentrisch“ verlaufen sind. Der Autor plädiert dafür, den Blickwinkel zu erweitern und verschiedene Literaturterminologien, z.B. die chinesische, arabisch-persische, indische und japanische, in den Vergleich einzubeziehen.
Unterschiede zwischen literaturwissenschaftlichen und anderen Fachterminologien
In diesem Kapitel werden die Unterschiede zwischen literaturwissenschaftlichen und anderen Fachterminologien, z.B. der Biologie, Psychologie oder Computer Science, aufgezeigt. Der Autor argumentiert, dass literarische Terminologien im Gegensatz zu den exakteren Wissenschaften stark an den kulturellen Hintergrund gebunden sind und daher schwieriger zu vereinheitlichen sind.
Gründe für die „Unwissenschaftlichkeit“ literarischer Sachbegriffe
Hier werden verschiedene Gründe für die „Unwissenschaftlichkeit“ literarischer Sachbegriffe genannt. Dazu gehören die Mehrdeutigkeit von Begriffen, die unscharfe Abgrenzung von Epochenbegriffen, die Nähe zu umgangssprachlichen Begriffen, die „inflationäre Anwendung“ und die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen sprachanalytischen Klassen.
Die Zusammensetzung des Begriffsschatzes verschiedener Literaturterminologien
Im letzten Kapitel behandelt der Autor die Problematik des zahlenmäßigen Vergleichs von Literaturterminologien. Er diskutiert die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von Begriffen, die aus anderen Sprachen importiert wurden, sowie die Unterscheidung von Homonymen, Synonymen und „Halbsynonymen“.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind Literaturterminologie, interkulturelle Forschung, Fachterminologie, „Verwissenschaftlichung“, Homonyme, Synonyme, „Halbsynonyme“, internationale Normierung, Begriffsabgrenzung, Mehrdeutigkeit.
- Arbeit zitieren
- Dr. Wolfgang Ruttkowski (Autor:in), 2000, Probleme beim Vergleich von Literaturterminologien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7728