Die Entwicklung der Städte in Deutschland ist seit vielen Jahren durch Stadt-Umland-Wanderungen der Wohnbevölkerung und der Arbeitsstätten geprägt. Zwar hat die Suburbanisierung ihren Höhepunkt überschritten, dennoch ist sie ein bis heute anhaltender Trend. Es gibt insgesamt noch wenig empirische Befunde und Belege, dennoch ist seit einiger Zeit wieder ein zunehmendes Interesse am Wohnen in der Stadt zu beobachten. Hierbei bestehen regionale Unterschiede. Da die Entwicklungen in den Bereichen Wohnen und Stadtentwicklung in Westdeutschland nicht mit denen in den neuen Bundesländern verglichen werden können, liegt der Fokus dieser Arbeit auf der Entwicklung in den alten Bundesländern.
Vor dem Hintergrund der aktuellen strukturellen Rahmenbedingungen und sich ändernder gesellschaftlicher Trends in Deutschland, werden Belege für eine verstärkte Rückkehr der Wohnfunktion zurück in die Zentren deutscher Städte herausgearbeitet. Es soll geklärt werden, welche Gruppen der Bevölkerung entgegen des lange Zeit andauernden Trends „Raus aus der Stadt“, wieder zurück in die Innenstädte ziehen. Gibt es hierbei bestimmte Haushalts- oder Lebensstilgruppen? Handelt es sich um innerstädtische Wanderungen, oder kommen die Zugezogenen von außerhalb? Des Weiteren sollen in dieser Arbeit die Gründe für die Attraktivität des Wohnens im Zentrum aufgezeigt werden. Die Attraktivität eines Ortes umfasst die verschiedensten Aspekte und Dimensionen. Sind es nur individuelle und subjektive Gründe, die Menschen dazu bewegen in die Innenstädte zu ziehen? Tragen Aufwertungsprozesse dazu bei, das Interesse des Wohnens in der Innenstadt zu erhöhen? Ist die Veränderung der Haushaltsstruktur und -größe ein Grund für innerstädtisches Wohnen? Inwiefern haben sich Wohnleitbilder und das Image der Innenstadt als Wohnstandort geändert? Wie ist innerstädtisches Wohnen unter finanziellen Gesichtspunkten zu beurteilen? Das Ziel dieser Arbeit soll somit sein, einen eventuell bestehenden Trend „Zurück ins Zentrum“, bzw. die gestiegene Attraktivität des Wohnens in der Innenstadt zunächst allgemein für Deutschland und speziell für den zentralen Stadtteil Südstadt in Karlsruhe aufzuzeigen sowie die möglichen Hintergründe dieser Entwicklung zu verstehen. Für die Kommunalpolitik und die Stadtverwaltung kann dies eine entscheidende Hilfe für die Planung sein.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Anlass und Zielsetzung
- 2. Aufbau und Methodik
- II. Konzeptioneller Teil
- 1. Begriffe und Grundlagen
- 1.1 Urbanität
- 1.2 City, Zentrum und Innenstadt
- 1.3 Wohnen, Wohnstandortentscheidungen und Wohnungsmarkt
- 1.4 Theorien der Stadtentwicklung und Wanderungsmodelle
- 1.5 Historischer Abriss der Wohnfunktion im Zentrum
- 2. Belege für die neue Attraktivität des Wohnens im Zentrum
- 2.1 Zunahme der Wohnbevölkerung in den Zentren
- 2.2 Zunahme verschiedener Bevölkerungsgruppen im Zentrum
- 2.3 Zunahme der Wohnungsnachfrage und Eigentumsbildung im Zentrum
- 2.4 Zunahme der Wohnungsbautätigkeit im Zentrum
- 3. Gründe für die neue Attraktivität des Wohnens im Zentrum
- 3.1 Aufwertung der Innenstädte
- 3.1.1 Aufwertung des Gebäudebestandes
- 3.1.2 Neue bedarfsgerechte Bau- und Wohnformen
- 3.1.3 Optische Aufwertungen
- 3.1.4 Kulturelle Aufwertungen - Innenstadt als Event
- 3.1.5 Verbesserte Verkehrssituation und Verkehrsanbindung
- 3.1.6 Bessere Versorgungssituation
- 3.1.7 Flair und Image des Städtischen
- 3.2 Soziodemographische Gründe
- 3.2.1 Auswirkungen des demographischen Wandels
- 3.2.2 Abnahme der Haushaltsgröße und Zunahme der Wohnfläche
- 3.2.3 Neue Haushaltstypen und Ausdifferenzierung der Lebensstile
- 3.3 Wirtschaftliche und finanzielle Gründe
- 3.3.1 Neue Potentiale durch die Veränderung der Wirtschaftsstruktur
- 3.3.2 Bessere Arbeitsplatzentwicklung in der Innenstadt
- 3.3.3 Finanzielle Gründe
- 4. Zwischenfazit
- Zunahme der Wohnbevölkerung in den Zentren
- Veränderung der Zusammensetzung der Bevölkerung im Zentrum
- Aufwertungsprozesse und Entwicklung neuer Wohnformen
- Soziodemographische und wirtschaftliche Faktoren
- Finanzielle Gründe und Auswirkungen des demographischen Wandels
- I. Einleitung
- 1. Anlass und Zielsetzung
- 2. Aufbau und Methodik
- II. Konzeptioneller Teil
- 1. Begriffe und Grundlagen
- 2. Belege für die neue Attraktivität des Wohnens im Zentrum
- 3. Gründe für die neue Attraktivität des Wohnens im Zentrum
- III. Empirischer Teil
- 1. Methodik und Datengrundlage
- 2. Darstellung und Abgrenzung des Untersuchungsraums
- 3. Belege für die Zunahme der Attraktivität des Wohnens in der Südstadt
- 4. Gründe für die neue Attraktivität des Wohnens in der Südstadt
- 5. Zusammenfassung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema "Neue Urbanität" und untersucht die Gründe für die gestiegene Attraktivität des Wohnens im Zentrum deutscher Städte, am Beispiel der Karlsruher Südstadt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Wohnfunktion in deutschen Städten und analysiert die Gründe für eine mögliche Trendumkehr hin zu einer Reurbanisierung, mit dem Fokus auf das zentrale Wohnquartier Südstadt in Karlsruhe.
Die Arbeit gliedert sich in einen konzeptionellen und einen empirischen Teil. Der konzeptionelle Teil beleuchtet die theoretischen Grundlagen und die relevanten Modelle. Der empirische Teil basiert auf einer Sekundäranalyse von Daten des Amts für Stadtentwicklung Karlsruhe und einer Online-Befragung von Wohnungsmarktexperten.
Das Kapitel definiert grundlegende Begriffe wie Urbanität, Innenstadt, Zentrum und City. Es beleuchtet außerdem Aspekte von Wohnstandortentscheidungen und den Wohnungsmarkt.
Das Kapitel präsentiert Belege für eine zunehmende Attraktivität des Wohnens im Zentrum deutscher Städte, die sich in der Bevölkerungsentwicklung und Veränderungen auf dem Wohnungsmarkt zeigen.
Das Kapitel erläutert die verschiedenen Gründe, die für die gesteigerte Attraktivität des Wohnens im Zentrum verantwortlich sind, wie z. B. Aufwertungsprozesse in den Innenstädten, demographische Entwicklungen, wirtschaftliche Veränderungen und finanzielle Faktoren.
Das Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit und die Datengrundlage, die aus einer Bewohnerbefragung des Amts für Stadtentwicklung Karlsruhe und einer Online-Befragung von Wohnungsmarktexperten besteht.
Das Kapitel stellt die zentralen Stadtteile Karlsruhes und die Südstadt, das Untersuchungsgebiet, vor. Es beleuchtet deren Geschichte, Struktur und Entwicklung.
Das Kapitel zeigt die Zunahme der Wohnbevölkerung in der Südstadt auf und untersucht die Zusammensetzung der zugezogenen Bevölkerungsgruppen.
Das Kapitel analysiert die Gründe für die neue Attraktivität des Wohnens in der Südstadt, in Bezug auf Aufwertungsprozesse, soziodemographische Aspekte, wirtschaftliche und finanzielle Faktoren.
Das Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der empirischen Analyse zusammen und zeigt, welche Thesen aus dem konzeptionellen Teil bestätigt oder widerlegt wurden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Urbanität, Innenstadt, Zentrum, Reurbanisierung, Suburbanisierung, Wohnstandortentscheidungen, Wohnungsmarkt, Aufwertungsprozesse, demographischer Wandel, Stadtplanung, Konversionsflächen, Haushaltstypen, Lebensstile, wirtschaftliche und finanzielle Gründe.
- Arbeit zitieren
- Tanja Kronenwett (Autor:in), 2007, Neue Urbanität - Die neue Attraktivität des Wohnens im Zentrum, dargestellt am Beispiel Karlsruhe Südstadt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77318