Die ausklingenden 20er Jahre des 20.Jahrhunderts gelten noch heute als Wendezeit in der Filmbranche. Damals erlebte die Welt die Entwicklung vom Stummfilm zum Tonfilm.
Seit 1927 der Film „The Jazzsinger“ veröffentlicht wurde, in dem zwei kurze gesprochene Szenen festgehalten wurden, begann man in Hollywood die Studios umzustellen.
Man kaufte und entwickelte Technik zur Aufnahme, Bearbeitung und Wiedergabe des Tons und gründete neue Abteilungen, die fortan für den Ton zuständig waren.
Gerade was den Umgang mit Dialogen und Monologen betraf hatte man in den Studios sehr wenig Erfahrung, deshalb suchte man in den Theatern und am Broadway nach fähigen Leuten die bereits Erfahrungen in diesem neuen Milieu hatten.
„Off all the directors brought to movies by, sound none demonstrated more fearlessness than Rouben Mamoulian. ”You couldn’t scare me with dialogue“ recalled Mamoulian”.
Dieses Zitat stammt aus Scott Eymans Buch“The speed of sound“ und bedeutet frei übersetzt dass Rouben Mamoulian von allen Regisseuren, die durch den Ton zum Film kamen, der Furchtloseste war. Er sagte im Zitat selber, dass man ihn mit Dialogen nicht schrecken kann. Dass dies keine leere Versprechung war, bewies er schon in seinem ersten Film „Applause“, der das Thema der folgenden Arbeit darstellt.
Zum Film soll der Inhalt beschrieben und die verwendeten Mittel der Darstellung des Inhaltes herausgestellt und erklärt werden. Weiterhin soll die Wirkung einzelner ausgewählter Filmszenen und die dafür benutzten Mittel aufgezeigt und analysiert werden. Insbesondere soll aber Rouben Mamoulians Beitrag für die Entwicklung des Tonfilms genannt werden.
All diese Punkte sollen bearbeitet und erklärt werden, zum einen durch die These: Rouben Mamoulian ist die einzige Fehlbesetzung in „Applause“ und zum anderen durch die These: Der Film „Applause“ ist die Verwandlung eines „banalen Stoffes“ zur Tragödie.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung in den Gegenstand der Arbeit
- 2. These I - Rouben Mamoulian ist die einzige Fehlbesetzung in „Applause“
- 2.1 Die schauspielerische Leistung
- 2.2 Die Leistung des Filmstabs
- 2.3 Rouben Mamoulian - Regisseur oder Künstler
- 2.3.1 Der Vertragsabschluss
- 2.3.2 Geschick im Einsatz des Tones
- 2.3.3 Kostenminimierung und Teamfähigkeit
- 2.3.4 Der Einsatz der Kamera
- 2.3.5 Eine bewegte Kamera und eine komplexe Tonspur
- 2.3.6 Selbstzweifel
- 2.3.7 Ein Künstler in Hollywood
- 3. These II - Der Film „Applause“ ist die Verwandlung eines „banalen Stoffes“ zur Tragödie
- 3.1 Der Inhalt des „banalen Stoffes“
- 3.2 Die Umwandlung vom Happyend zum offenen Ende
- 3.3 Die Interpretation des Regisseurs
- 3.3.1 Die Bündelung des Unheils
- 3.3.2 Die Vorbereitung der Schauspieler
- 3.4 Die Verbindung der optischen und akustischen Aspekte
- 3.5 Rouben Mamoulians Markenzeichen
- 3.5.1 Der Einsatz von Schatten
- 3.5.2 Der Einsatz des „off-screen-sounds“
- 3.6 Der Charakter einer Tragödie
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Rouben Mamoulians Beitrag zur Entwicklung des Tonfilms anhand seines Debütfilms „Applause“. Ziel ist es, Mamoulians Rolle im Film zu analysieren und dessen Transformation eines scheinbar banalen Stoffes in eine Tragödie zu beleuchten. Dies geschieht durch die Untersuchung der schauspielerischen Leistungen, der Arbeit des Filmstabs und der Regieentscheidungen Mamoulians.
- Mamoulians Regieführung im Kontext des frühen Tonfilms
- Die schauspielerischen Leistungen im Film „Applause“
- Die Transformation des Ausgangsmaterials in eine Tragödie
- Der Einsatz von Ton und Bild als Gestaltungsmittel
- Mamoulians künstlerische Vision im Hollywood-System
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung in den Gegenstand der Arbeit: Die Einleitung situiert den Film „Applause“ im Kontext der frühen Tonfilmgeschichte Hollywoods und der Umstellung der Studios auf die neue Technologie. Sie beschreibt den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm und die damit verbundenen Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit Dialogen. Die Einleitung führt das Zitat von Rouben Mamoulian an, welches seine Furchtlosigkeit im Umgang mit Dialogen hervorhebt und somit die Grundlage für die Analyse seines Films bildet. Die Arbeit zielt darauf ab, den Inhalt des Films zu beschreiben, die verwendeten darstellerischen Mittel zu analysieren und Mamoulians Beitrag zur Entwicklung des Tonfilms herauszustellen. Zwei zentrale Thesen leiten die Untersuchung: Mamoulians Rolle als potenzielle Fehlbesetzung und die Verwandlung des Ausgangsmaterials in eine Tragödie.
2. These I - Rouben Mamoulian ist die einzige Fehlbesetzung in „Applause“: Dieses Kapitel untersucht die Leistungen der Schauspieler und des Filmstabs, um die These der Fehlbesetzung Mamoulians zu beleuchten. Es hebt die beachtenswerten schauspielerischen Leistungen hervor, insbesondere die von Helen Morgan als Kitty Darling und die Authentizität der Darstellungen durch weniger erfahrene Schauspieler. Die Kompetenz des Filmstabs, insbesondere des Kameramanns George F. Folsey und des Toningenieurs Ernest Zatorsky, wird ebenfalls hervorgehoben. Im Mittelpunkt steht jedoch die Frage, ob Mamoulian als Künstler zu sehr von den kommerziellen Interessen der Produzenten abgewichen ist.
2.3 Rouben Mamoulian - Regisseur oder Künstler: Dieser Unterabschnitt vertieft die Frage nach Mamoulians Rolle als Regisseur innerhalb des Hollywood-Studiosystems. Sein ungewöhnlicher Vertrag, der im Gegensatz zum gängigen Siebenjahresvertrag nur die Regie eines einzelnen Films beinhaltete, deutet auf eine geringe kommerzielle Motivation hin. Dieser Abschnitt könnte auch Aspekte wie Mamoulians Umgang mit Ton und Bild, seine Kostenminimierung und sein Einsatz der Kamera analysieren, die letztendlich die Frage beantworten, ob er ein Künstler oder ein kommerziell denkender Regisseur war.
Schlüsselwörter
Rouben Mamoulian, Applause, Tonfilm, Hollywood-Studiosystem, frühe Tonfilmgeschichte, Schauspielkunst, Filmregie, Tragödie, künstlerische Gestaltung, Dialog, Kameraführung, Tonspur.
Häufig gestellte Fragen zu „Applause“ - Rouben Mamoulians Beitrag zum frühen Tonfilm
Was ist der Gegenstand der Arbeit?
Die Arbeit analysiert Rouben Mamoulians Beitrag zur Entwicklung des Tonfilms anhand seines Debütfilms "Applause". Sie untersucht seine Rolle im Film und die Transformation eines scheinbar banalen Stoffes in eine Tragödie. Die Analyse umfasst die schauspielerischen Leistungen, die Arbeit des Filmstabs und Mamoulians Regieentscheidungen.
Welche These(n) werden in der Arbeit vertreten?
Die Arbeit vertritt zwei zentrale Thesen: Erstens, dass Rouben Mamoulian die einzige Fehlbesetzung in "Applause" ist. Zweitens, dass der Film "Applause" die Verwandlung eines „banalen Stoffes“ zur Tragödie darstellt.
Wie wird die These der Fehlbesetzung Mamoulians untersucht?
Diese These wird durch die Untersuchung der Leistungen der Schauspieler und des Filmstabs beleuchtet. Es wird die beachtenswerte schauspielerische Leistung hervorgehoben, sowie die Kompetenz des Filmstabs (Kameramann, Toningenieur). Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Mamoulians künstlerische Vision zu sehr von den kommerziellen Interessen der Produzenten abwich.
Wie wird die Verwandlung des Ausgangsmaterials in eine Tragödie analysiert?
Die Analyse untersucht den Inhalt des „banalen Stoffes“, die Umwandlung vom Happyend zum offenen Ende und die Interpretation des Regisseurs. Dabei werden die Bündelung des Unheils, die Vorbereitung der Schauspieler, die Verbindung der optischen und akustischen Aspekte und Mamoulians künstlerische Mittel (z.B. Schatten, Off-Screen-Sounds) betrachtet.
Welche Aspekte von Mamoulians Arbeit werden genauer untersucht?
Die Arbeit analysiert Mamoulians Regieführung im Kontext des frühen Tonfilms, die schauspielerischen Leistungen, die Transformation des Ausgangsmaterials, den Einsatz von Ton und Bild als Gestaltungsmittel und seine künstlerische Vision im Hollywood-System. Sein ungewöhnlicher Vertrag, der im Gegensatz zum gängigen Siebenjahresvertrag nur die Regie eines einzelnen Films beinhaltete, wird ebenfalls untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, zwei Hauptkapiteln (jeweils mit Unterkapiteln), die sich mit den beiden Thesen befassen, und einem Schlusswort. Die Kapitel enthalten detaillierte Analysen der schauspielerischen Leistungen, der technischen Aspekte des Films, der Regieentscheidungen und der künstlerischen Gestaltung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Rouben Mamoulian, Applause, Tonfilm, Hollywood-Studiosystem, frühe Tonfilmgeschichte, Schauspielkunst, Filmregie, Tragödie, künstlerische Gestaltung, Dialog, Kameraführung, Tonspur.
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- Arbeit zitieren
- Christopher Döring (Autor:in), 2005, Rouben Mamulian - Applause, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77399