Kuba ist die größte Insel der spanischen Antillen im Karibischen Meer und wird auch die Königin der Antillen genannt.
Obwohl Kuba nur eine Größe von 110860 km² aufweist und 11,1 Millionen Einwohner zählt, hat es viel zu bieten, sei es in geschichtlicher oder auch in sprachwissenschaftlicher Hinsicht. Diese Aspekte können nicht von einander getrennt werden.
In der Geschichte Kubas bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind amerindische Einflüsse, zum Beispiel durch die Besiedlung der Guanahatabey-Indianer, der Siboney oder Taínos, vorherrschend. Doch schon im ersten Jahrhundert der Kolonisation wurde die indianische Urbevölkerung nahezu ausgerottet. Der Großteil vermischte sich mit den Spaniern und den afrikanischen Sklaven. Trotzdem trifft man im Osten Kubas noch heute Menschen mit typischen indianischen Gesichtszügen an. In dieser Zeit waren auch afrikanische, englische, französische und asiatische Einflüsse bestimmend sowie auch Einflüsse durch die Spanier und ihre über 400 Jahre andauernde Kolonialherrschaft. Die afrikanischen Sklaven brachten nicht nur ihre verschiedenen Sprachen mit, sondern auch die unterschiedlichsten Kulturen, Riten, Glaubens- und Musikrichtungen. Obwohl es verhältnismäßig wenig Schwarze auf Kuba gibt, trägt ihr Anteil wesentlich zur kubanischen Kultur bei. Kubas Besetzung durch die Briten bot den ersten Kontakt mit der anglophonen Welt. Immigrierende Franzosen aus Haiti, welche während der haitianischen Revolution nach Kuba übersiedelten, sowie französisch sprechende Sklaven brachten ebenfalls eine Reihe von Gallizismen auf die Insel. Im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche Asiaten als billige Arbeiter nach Kuba und siedelten sich später als freie Bürger an. Die Chinesen waren zahlenmäßig stark vertreten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die kubanische Revolution zum entscheidenden Faktor der Sprachentwicklung. Der daraus resultierende Sozialismus und der damit verbundene Kontakt mit dem Russischen und der damaligen Sowjetunion werden zu einem weiteren wichtigen Einfluss.
Durch diese verschiedenen Einflussfaktoren bildete sich die kubanische Sprachvarietät heraus.
Da es eine Fülle an Literatur über das Thema „Spanisch auf Kuba“ gibt, habe ich mich in meiner folgenden Arbeit auf kein Hauptwerk gestützt, sondern die Vielzahl der Literatur genutzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte Kubas
- Der Sprachkontakt auf Kuba
- Der amerindische Einfluss
- Der afrikanische Einfluss
- Das habla bozal
- Der englische Einfluss
- Der französische Einfluss
- Der asiatische Einfluss
- Der Einfluss der kubanischen Revolution
- Der russische Einfluss
- Die Sprache der Reformen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Geschichte und die sprachlichen Entwicklungen Kubas. Der Fokus liegt auf der Entstehung der kubanischen Sprachvarietät, welche durch diverse Einflüsse aus verschiedenen Kulturen und Sprachen geprägt wurde.
- Amerindischer, afrikanischer, europäischer und asiatischer Einfluss auf die kubanische Sprache
- Der Einfluss der kubanischen Revolution und des Sozialismus auf die Sprachentwicklung
- Die Rolle des Spanischen als offizielle Sprache und die Entstehung regionaler Dialekte
- Die Bedeutung des Sprachkontakts für die kulturelle Identität Kubas
- Die Entwicklung der kubanischen Sprache im Kontext historischer Ereignisse und politischer Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Insel Kuba mit ihren historischen und sprachlichen Besonderheiten vor. Es wird hervorgehoben, dass die Geschichte und die Sprache untrennbar miteinander verbunden sind. Die Entstehung der kubanischen Sprachvarietät wird auf die verschiedenen Einflüsse aus der Geschichte Kubas zurückgeführt, unter anderem auf die indigene Bevölkerung, die afrikanischen Sklaven, die Kolonialisierung durch Spanien und den Einfluss anderer europäischer Mächte.
Die Geschichte Kubas
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte Kubas von der ersten Besiedlung durch die Guanahatabey-Indianer bis hin zum Beginn der kubanischen Revolution. Es wird die Rolle der verschiedenen indigenen Völker, die Eroberung durch die Spanier, die Einführung der Sklaverei, die Bedeutung des Tabak- und Zuckerrohranbaus sowie die politische und wirtschaftliche Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten beleuchtet.
Der Sprachkontakt auf Kuba
Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Einflüsse auf die kubanische Sprache. Es werden die sprachlichen Spuren der amerindischen, afrikanischen, englischen, französischen und asiatischen Sprachen sowie der spanischen Kolonialsprache analysiert.
Schlüsselwörter
Kubas Geschichte und Sprache, Sprachkontakt, Kolonialisierung, Amerindianer, Sklaverei, Spanisch, kubanische Sprachvarietät, Dialekte, Kultur, Identität, Revolution, Sozialismus, Russisch, Einflussfaktoren.
- Citar trabajo
- Liliana Merino Gurri (Autor), 2003, Das Spanische auf Kuba, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77440