Eine Sozialanalyse der Gegenwart des Berufsbildes des Journalisten könnte vieles beinhalten. Gilt es, das Verhalten von Journalisten als Ergebnis gesellschaftlicher Umstände zu untersuchen oder soll der Einfluss der Medien auf gesellschaftliche Probleme untersucht werden? Es kann die soziale Verantwortung der Journalisten thematisiert werden, die unter dem Stichwort „Medienethik“ spätestens seit Erfurt wieder öffentlich diskutiert wird. Wie weit geht das Recht auf Information und wo beginnt die Verletzung von Persönlichkeitsrecht? Wo sollte Unterhaltungsjournalismus enden, wo beginnen rückschrittliche staatliche Restriktionen? Inwieweit muss ein Journalist sich selbstreflexiv verhalten und für Folgen seines Tuns verantwortlich gemacht werden dürfen?
Neben der sozialen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft kann auch die soziale Sicherheit der Journalisten innerhalb des gesellschaftlichen Gefüges Thema dieser Arbeit sein, also die durch Verantwortliche in Unternehmen und Politik garantierte soziale Versorgung derer, die fest angestellt oder freischaffend als Journalist arbeiten und derer, die zeitweise oder auf Dauer ihren Beruf nicht ausüben können. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit, Konkursanmeldungen von Medienkonzernen, Pressekonzentration, abnehmendem Einfluss der Gewerkschaften und fortschreitender Technokratie muss die tatsächliche Umsetzung sozialrechtlicher Vorgaben ständig untersucht werden, aber auch die ständige Überprüfung von Sozialsystemen auf Bezahlbarkeit und Sinnhaftigkeit zugelassen werden. Innerhalb des Themas der sozialen Lage der Journalisten könnten demographische Untersuchungen zu sozialen Unterschieden in Bezug auf die Art des Arbeitsverhältnisses (frei oder fest angestellt), auf die Form des Arbeitgebers (Print- oder Rundfunkbereich, privat oder öffentlich-rechtlich), auf die Geschlechtszugehörigkeit, auf den Standort (neue und alte Bundesländer), auf das Alter der betroffenen Journalisten et cetera durchgeführt und hier besprochen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Annäherung an mögliche Inhalte einer „Sozialanalyse der Gegenwart“
- Der Journalist im gesellschaftlichen Kontext
- Der Journalist im gesellschaftlichen Kontext
- Soziale Zuordnung: der Journalist als demographische Einheit
- Vorstellung der Studien zur Ermittlung der gesellschaftlichen Einordnung als Grundlage weiterer Analyseschritte
- Die Sozialenquete: Der Journalist in soziodemographischen Daten (Schwerpunkt Neue Bundesländer)
- Soziale Verantwortung: der Journalist als Multiplikator und gesellschaftliche Machtinstanz
- Soziale Verantwortung von Journalisten gegenüber Gesellschaft und Demokratie - Sind Trends erkennbar?
- Selbstsicht heutiger Journalisten in ihrer Rolle als sozial Verantwortliche
- Soziale Sicherheit: der Journalist als Arbeitnehmer
- Beschäftigungslage und Marktstimmung
- Chancen für Journalisten
- Abschließende Zusammenfassung mit Ausblick
- Alle dargestellten Tendenzen auf einen Blick
- Soziale Einordnung des Journalisten als demographische Einheit, insbesondere in den neuen Bundesländern
- Soziale Verantwortung von Journalisten gegenüber Gesellschaft und Demokratie, inklusive Trends und Selbstsicht
- Soziale Sicherheit von Journalisten als Arbeitnehmer, mit Fokus auf Beschäftigungslage, Marktstimmung und Chancen
- Aktuelle Medien- und Arbeitsmarktstimmungen im Zusammenhang mit dem Berufsbild des Journalisten
- Die Rolle des Journalisten als „Gatekeeper“ und „Anwalt der Armen“ im Spiegel der Gesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Berufsbild des Journalisten im aktuellen gesellschaftlichen Kontext und versucht, eine Sozialanalyse der Gegenwart zu erstellen. Sie untersucht die soziale Einordnung, Verantwortung und Sicherheit des Journalisten als Teil der Gesellschaft und im Kontext der Medienlandschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Sozialanalyse des Journalisten ein und beleuchtet die vielfältigen Aspekte, die in einer solchen Analyse berücksichtigt werden können. Es wird die soziale Verantwortung, die Sicherheit und die Einordnung des Journalisten innerhalb der Gesellschaft thematisiert.
Kapitel 2.1 befasst sich mit der sozialen Einordnung des Journalisten als demographische Einheit und untersucht die Ergebnisse verschiedener Studien, insbesondere die "Sozialenquete" über die Journalisten in den neuen Bundesländern.
Kapitel 2.2 widmet sich der sozialen Verantwortung des Journalisten als Multiplikator und gesellschaftliche Machtinstanz. Es werden die Trends in der Wahrnehmung der sozialen Verantwortung sowie die Selbstsicht heutiger Journalisten in dieser Rolle beleuchtet.
Kapitel 2.3 behandelt die soziale Sicherheit des Journalisten als Arbeitnehmer, inklusive der Beschäftigungslage, Marktstimmung und Chancen, die sich für Journalisten bieten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf zentrale Aspekte des Journalistenberufs im Kontext der Sozialanalyse der Gegenwart. Schwerpunkte sind die soziodemographische Einordnung, die soziale Verantwortung und die soziale Sicherheit des Journalisten. Des Weiteren werden Themen wie die „Sozialenquete“, Medienethik, „Gatekeeper“, „Anwalt der Armen“, Medienlandschaft, Arbeitsmarkt, und die Rolle des Journalisten in der Demokratie behandelt.
- Arbeit zitieren
- Magistra Artium Katharina Kirsch (Autor:in), 2002, Berufsbild des Journalisten - Eine Sozialanalyse der Gegenwart, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7756