Angesichts rückläufiger Geburtenzahlen steigt das mediale Interesse an den Ursachen der Kinderzurückhaltung der Deutschen. Die jüngsten familienpolitischen Reformbemühungen stellen unter anderem auf eine stärkere Einbindung der Väter in die Familienarbeit ab. Damit rücken nun auch verstärkt Männer in den Fokus der Familien- und Geschlechterforschung.
Die Hausarbeit geht der Frage nach, wie sich das Verhältnis von Beruf und Familie für Männer heute gestaltet - insbesondere im Kontrast zu traditionellen Männlichkeitsbildern. Was begünstigt, was blockiert die Entstehung so genannter "neuer Männlichkeit"?
Auf der Suche nach Antworten werden neben den großen repräsentativen Männerbefragungen der letzten drei Jahrzehnte auch theoretische Konzepte wie das der "hegemonialen Männlichkeit" (Connell) befragt. Als äußerst aufschlussreich erweist sich darüber hinaus die vergleichende Analyse männlicher Einstellungen und tatsächlich praktizierter Verhaltensweisen, die in dieser Arbeit am Indikator Zeitaufwendung für Familien- und Hausarbeit operationalisiert wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklungsdynamik männlicher Selbstverständnisse
- Klassische repräsentative Studien zu männlichen Selbstverständnissen
- Selbsteinschätzungen zu Arbeit und Beruf
- Selbsteinschätzungen zu Familie und Partnerschaft
- Selbsteinschätzungen zu Erziehungs- und Hausarbeit
- Methodologische Anmerkungen
- Wie sehen sich Männer heute?
- Männertypologie
- Selbsteinschätzungen zu Arbeit und Beruf
- Selbsteinschätzungen zu Familie und Partnerschaft
- Selbsteinschätzungen zu Erziehungs- und Hausarbeit
- Kritische Spiegelung: Wie sehen Frauen Männer?
- Vergleichendes Zwischenfazit I: Männlichkeiten in Bewegung?
- Klassische repräsentative Studien zu männlichen Selbstverständnissen
- Vom Selbstverständnis zur Selbstverständlichkeit: Einstellung vs. Verhalten
- Überprüfung am Indikator Zeitverwendung
- Männliche Handlungsorientierungen: Beiträge qualitativer Studien
- Vergleichendes Zwischenfazit II: Männlichkeit in Bewegung?
- Veränderungsscheue Männlichkeit? Mögliche Erklärungsansätze
- Das Verhältnis von Männlichkeiten zueinander: Hegemoniale Männlichkeit
- Strukturelle Barrieren,neuer' Vaterschaft
- Reproduktion geschlechtlicher Rollenbilder in der Sozialisation
- Wollen Frauen den neuen Mann?
- Resümee: Mögliche Akzeleratoren und Blockaden, neuer' Männlichkeit in Beruf und Familie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Transformationspotenziale männlicher Selbstverständnisse im Spannungsverhältnis von Beruf und Familie zu untersuchen. Sie analysiert, wie sich Männer die Beziehung zur Vaterschaft und insbesondere zur Familienarbeit heute vorstellen und wie ihr tatsächliches Verhalten im Vergleich dazu aussieht. Die Arbeit fragt nach den Bedingungen, die diese Veränderungsprozesse begünstigen oder blockieren.
- Entwicklungsdynamik männlicher Selbstverständnisse im Hinblick auf Vaterschaft und Familienarbeit
- Vergleich von Selbsteinschätzungen und tatsächlichem Verhalten von Männern
- Einflussfaktoren auf die Veränderung von männlichen Selbstverständnissen
- Theoretische Konzepte zur Erklärung der Entwicklung von Männlichkeiten
- Chancen und Grenzen einer neuen Männlichkeit und Vaterschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Analyse von repräsentativen Männerbefragungen, um die Entwicklung männlicher Selbstverständnisse im Laufe der letzten Jahrzehnte zu beleuchten. Dabei werden insbesondere die Einstellungen zu Arbeit, Familie und Partnerschaft sowie die Selbstwahrnehmung in Bezug auf Erziehungs- und Hausarbeit untersucht. Das zweite Kapitel beleuchtet die empirischen Daten zum tatsächlichen Verhalten von Männern im Beruf und als Väter in der Familienarbeit, wobei der Fokus auf der Zeitverwendung liegt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Frage, welche Faktoren die Transformation von männlichen Selbstverständnissen beeinflussen. Dabei werden sowohl strukturelle Barrieren als auch die Rolle von Hegemonialer Männlichkeit und geschlechtsspezifischen Sozialisationsprozessen analysiert. Das Resümee bietet schließlich eine Einschätzung der Chancen und Grenzen einer neuen Männlichkeit in Beruf und Familie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Männlichkeit, Vaterschaft, Familienarbeit, Beruf, Geschlechterrollen, Transformationspotenziale, Hegemoniale Männlichkeit, Zeitverwendung, empirische Forschung und qualitative Forschung.
- Arbeit zitieren
- Daniel Fischer (Autor:in), 2006, Neue Männlichkeit in Vaterschaft und Beruf?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77815