Wer die Rosenkreuzer sind, wie sie sich historisch und strukturell entwickelt haben und welche Interessen und Ziele sie verfolgen, soll Gegenstand dieser Arbeit sein. Während der erste Teil der Themenstellung eine chronologische Aufbereitung der Ordenshistorie fordert, in der sowohl relevanten entstehungsgeschichtlichen Zusammenhängen, aber auch organisatorischen Strukturveränderungen bis zur Gegenwart Rechnung getragen wird, verlangt der zweite Teil eine ideologische Auseinandersetzung mit dem rosenkreuzerischen Mysterienbund. Um diesen Anforderungen in einer systematischen Themenaufbereitung zu entsprechen, liegt der Arbeit eine epochale Grobgliederung zugrunde. Beginnend mit dem 17. Jahrhundert, in dem die „Jungen Rosenkreuzer“ ihre Anfänge zu verzeichnen haben, widmet sich die Arbeit sodann im nächstfolgenden Teil den „Gold- und Rosenkreuzern“ des 18. Jahrhunderts, um abschließend einen Ausblick auf die „Modernen Rosenkreuzer“ des vergangenen 20. und derzeitigen 21. Jahrhunderts geben zu können. Nach einer kurzen historischen Kontextualisierung, die notwendigerweise das Reformationszeitalter mit einbezieht, wird der Name des Verfassers der ersten Rosenkreuzermanifeste eingeführt: Johann Valentin Andreae. Der Schwerpunkt des ersten Arbeitsabschnittes liegt jedoch nicht bei dem Autor selbst, sondern bei dessen Schriften. So werden die Werke „Fama Fraternitatis“, „Confessio Fraternitatis“ und „Chymische Hochzeit“ ausführlich dargestellt, um schließlich in ihnen den Ursprung des Rosenkreuzertums auszumachen. Im zweiten Abschnitt der Arbeit soll insbesondere die Organisation des Ordens als solches im Mittelpunkt der Ausführungen stehen. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Epoche der Aufklärung und der freimaurerisch entlehnten Anlagen der Gold- und Rosenkreuzer, wird der strukturelle Aufbau des Ordens samt Mitgliedschaft nachgezeichnet. Dass auch im 20. und 21. Jahrhundert noch eine Verbreitung rosenkreuzerischer Ideen stattgefunden hat und noch stattfindet, wird im dritten Hauptteil dargestellt werden. Im letzten Kapitel der Arbeit wird den Rosenkreuzerideen Rudolf Steiners Rechnung getragen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das ältere Rosenkreuzertum des 17. Jahrhunderts - Historischer und geistesgeschichtlicher Kontext
- 2.1 Der Autor Johann Valentin Andreae
- 2.1.1 Literarischer Ursprung - Die Ursprungslegende „Fama Fraternitatis“
- 2.1.1.1 Der Inhalt der „Fama Fraternitatis“
- 2.1.1.2 Wesen und Bedeutung der „Fama Fraternitatis“
- 2.1.2 Die rosenkreuzerischen Manifeste „Confessio Fraternitatis“ und „Chymische Hochzeit“
- 2.1.2.1 Inhalt und Bedeutung der „Confessio Fraternitatis“
- 2.1.2.2 Inhalt und Bedeutung von „Chymische Hochzeit“
- 2.1.3 Auswirkungen der Rosenkreuzerschriften
- 2.2 Ursprung und Bedeutung des Namens „Rosenkreuz/er“
- 2.2.1 Die Symbole „Kreuz“ und „Rose“
- 3. Die Gold- und Rosenkreuzer des 18. Jahrhunderts
- 3.1 Zur Tradition der Gold- und Rosenkreuzer
- 3.2 Die Organisation des Ordens
- 3.2.1 Struktur und Mitgliedschaft
- 3.2.2 Rituale
- 3.2.2.1 Darstellung eines Aufnahmerituals
- 3.2.2.2 Die Erkennungszeichen der Gold- und Rosenkreuzer
- 3.2.3 Lehre und Ziele
- 4. Die neuen Rosenkreuzer
- 4.1 Der Antiquus Mysticus Ordo Rosae Crucis - A.M.O.R.C.
- 4.1.1 Tradition und Selbstverständnis
- 4.1.2 Aufbau und Lehre
- 4.2 Rudolf Steiners Rosenkreuzerideen
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die historische und strukturelle Entwicklung des Rosenkreuzerordens und dessen Weltanschauung als Mysterienbund. Sie verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die verschiedenen rosenkreuzerischen Strömungen der letzten vier Jahrhunderte zu geben und deren charakteristische Merkmale herauszustellen. Zusätzlich werden die Entstehungsbedingungen und die Prozesse der Neuformierung dieser Strömungen beleuchtet.
- Historische Entwicklung des Rosenkreuzertums vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart
- Strukturelle Organisation des Rosenkreuzerordens in verschiedenen Epochen
- Ideologische und weltanschauliche Grundlagen des Rosenkreuzertums
- Analyse der Rosenkreuzermanifeste und ihrer Bedeutung
- Vergleich verschiedener rosenkreuzerischer Strömungen und Organisationen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext des zunehmenden Interesses an esoterischen und mysteriösen Organisationen im heutigen Religionspluralismus. Sie begründet die Wahl der Rosenkreuzer als Untersuchungsobjekt und skizziert die methodische Vorgehensweise der Arbeit, die sich an einer epochalen Gliederung orientiert, um die spezifischen Charakteristika der verschiedenen rosenkreuzerischen Strömungen zu erfassen. Die Arbeit wird in drei Hauptteile gegliedert: das ältere Rosenkreuzertum des 17. Jahrhunderts, die Gold- und Rosenkreuzer des 18. Jahrhunderts und die modernen Rosenkreuzer des 20. und 21. Jahrhunderts. Besonderes Augenmerk wird auf die Schriften Johann Valentin Andreaes gelegt, welcher als maßgeblicher Begründer des Rosenkreuzertums gilt.
2. Das ältere Rosenkreuzertum des 17. Jahrhunderts - Historischer und geistesgeschichtlicher Kontext: Dieses Kapitel untersucht den historischen und geistesgeschichtlichen Kontext des frühen Rosenkreuzertums im 17. Jahrhundert. Es analysiert die Schriften Johann Valentin Andreaes, insbesondere die „Fama Fraternitatis“, „Confessio Fraternitatis“ und die „Chymische Hochzeit“, um den Ursprung und die zentralen Ideen des Rosenkreuzertums zu verstehen. Es beleuchtet die Bedeutung dieser Schriften, ihre Verbreitung und die Herausforderungen, die mit dem Verständnis ihrer innovativen Inhalte verbunden sind. Das Kapitel erörtert auch die Symbolik des Namens „Rosenkreuz“ und verortet die rosenkreuzerischen Ideen innerhalb der protestantisch-lutherischen Tradition.
3. Die Gold- und Rosenkreuzer des 18. Jahrhunderts: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Gold- und Rosenkreuzer des 18. Jahrhunderts, wobei die Organisation des Ordens im Mittelpunkt steht. Es beschreibt die Struktur des Ordens, die Mitgliedschaft, Rituale, Erkennungszeichen und die Lehren. Der Einfluss der Aufklärung und freimaurerischer Elemente wird berücksichtigt. Das Kapitel analysiert auch die Faktoren, die zum Untergang des Ordens beigetragen haben.
4. Die neuen Rosenkreuzer: Der letzte zusammenfassende Abschnitt behandelt die modernen Rosenkreuzer des 20. und 21. Jahrhunderts. Hier wird der Antiquus Mysticus Ordo Rosae Crucis (A.M.O.R.C.) als Beispiel für eine bedeutende neorosenkreuzerische Organisation vorgestellt. Es wird auf die Tradition, den Aufbau und die Lehren des A.M.O.R.C. eingegangen und die Rosenkreuzerideen Rudolf Steiners in ihrer Bedeutung für die moderne christliche Gesellschaft diskutiert.
Schlüsselwörter
Rosenkreuzer, Mysterienbund, Johann Valentin Andreae, Fama Fraternitatis, Confessio Fraternitatis, Chymische Hochzeit, Gold- und Rosenkreuzer, A.M.O.R.C., Rudolf Steiner, Esoterik, Religionspluralismus, Geistesgeschichte, Ordensgeschichte, Symbole, Rituale, Lehre, Tradition.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rosenkreuzer – Eine historische und strukturelle Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die historische und strukturelle Entwicklung des Rosenkreuzerordens und dessen Weltanschauung als Mysterienbund. Sie bietet einen umfassenden Überblick über verschiedene rosenkreuzerische Strömungen der letzten vier Jahrhunderte und deren charakteristische Merkmale. Die Entstehungsbedingungen und Prozesse der Neuformierung dieser Strömungen werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Zeiträume und Strömungen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Rosenkreuzertum von seinen Anfängen im 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie gliedert sich in drei Hauptteile: das ältere Rosenkreuzertum des 17. Jahrhunderts, die Gold- und Rosenkreuzer des 18. Jahrhunderts und die modernen Rosenkreuzer des 20. und 21. Jahrhunderts. Spezifische Organisationen wie der A.M.O.R.C. und der Einfluss von Rudolf Steiner werden ebenfalls diskutiert.
Welche zentralen Figuren und Schriften werden analysiert?
Ein Schwerpunkt liegt auf Johann Valentin Andreae, der als maßgeblicher Begründer des Rosenkreuzertums gilt. Seine Schriften, insbesondere die „Fama Fraternitatis“, „Confessio Fraternitatis“ und die „Chymische Hochzeit“, werden detailliert analysiert. Die Bedeutung dieser Schriften für die Verbreitung und das Verständnis des Rosenkreuzertums wird erörtert.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung, die strukturelle Organisation in verschiedenen Epochen, die ideologischen und weltanschaulichen Grundlagen, die Analyse der Rosenkreuzermanifeste, den Vergleich verschiedener Strömungen und Organisationen, sowie die Symbolik (Kreuz und Rose) und Rituale innerhalb des Ordens.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Eine Einleitung, ein Kapitel zum älteren Rosenkreuzertum des 17. Jahrhunderts, ein Kapitel zu den Gold- und Rosenkreuzern des 18. Jahrhunderts, ein Kapitel zu den neuen Rosenkreuzern (inkl. A.M.O.R.C. und Rudolf Steiner) und ein Resümee. Jedes Kapitel fasst seine Inhalte in einer Zusammenfassung zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter umfassen: Rosenkreuzer, Mysterienbund, Johann Valentin Andreae, Fama Fraternitatis, Confessio Fraternitatis, Chymische Hochzeit, Gold- und Rosenkreuzer, A.M.O.R.C., Rudolf Steiner, Esoterik, Religionspluralismus, Geistesgeschichte, Ordensgeschichte, Symbole, Rituale, Lehre, Tradition.
Welche methodische Vorgehensweise wird angewendet?
Die Arbeit orientiert sich an einer epochalen Gliederung, um die spezifischen Charakteristika der verschiedenen rosenkreuzerischen Strömungen zu erfassen. Sie kombiniert historische Analyse mit einer Betrachtung der ideologischen und strukturellen Aspekte des Rosenkreuzertums.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für Geschichte, Religionswissenschaft, Esoterik, Ordensgeschichte und die Geistesgeschichte des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart interessieren. Sie ist besonders nützlich für akademische Zwecke und die Analyse von Themen im Bereich der Geheimgesellschaften und des religiösen Pluralismus.
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- Joana Peters (Author), 2007, Historische und strukturelle Entwicklung des Rosenkreuzerordens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77882