Der Name „Thomas Wolfe“ ist in den Forschungen der Literaturwissenschaften des 20. Jahrhunderts von großer Wichtigkeit. Eine spezielle Rolle nehmen Wolfes Texte im Bezug auf Deutschland ein, da der Romanschriftsteller und Autor vieler Kurzgeschichten sich zwischen 1924 und 1936 auf sieben Reisen nach Europa begab, wovon er sechs Mal in Deutschland zu Besuch war. In dieser Zeit sammelte Wolfe Erfahrungen, wurde, hinsichtlich seiner Schriftstücke, maßgeblich von den Einflüssen der fremden Umgebung beeinflusst und konnte sich ein eigenes Bild von der Situation während der Vorkriegszeit im Deutschen Reich schaffen.
Ich werde in meiner Arbeit demzufolge besonderes Augenmerk auf Thomas Wolfes Deutschlandaufenthalte nehmen und versuchen, die Beziehung Wolfes zu dieser Nation, seine Beobachtungen und seine Wahrnehmung der Geschehnisse im damaligen deutschen Reich zu schildern.
Als Hauptquelle für derartige Untersuchungen dienen einerseits private Schriftstücke, wie persönliche Notizbücher und Briefe an Verwandte und Bekannte, andererseits lässt sich seinen meist autobiographisch geschriebenen Romanen oft sehr gut entnehmen, wie er individuelle Erfahrungen verarbeitete und wie sich somit sein Deutschland-Bild mit Verlauf der Zeit geprägt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schau heimwärts! - Grundkenntnisse
- Thomas Wolfe in Deutschland
- 1926 - 1934: Stereotype
- 1935-1936: Erschütterung
- Die Entfaltung von Wolfes Deutschlandbild
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Wahrnehmung Deutschlands durch den amerikanischen Schriftsteller Thomas Wolfe anhand seiner Reisen und Schriften. Der Fokus liegt auf der Entwicklung seines Deutschlandbildes während seiner sechs Besuche zwischen 1926 und 1936, insbesondere im Kontext des aufkommenden Nationalsozialismus.
- Wolfes frühe Faszination für Deutschland durch seine literarischen und musikalischen Vorbilder
- Die Rolle von Stereotypen und Klischees in Wolfes anfänglicher Wahrnehmung Deutschlands
- Die Auswirkungen von Wolfes Begegnungen mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus auf sein Deutschlandbild
- Die Integration von persönlichen Erfahrungen in Wolfes literarische Werke und die Darstellung seiner Wahrnehmung Deutschlands
- Die Bedeutung von Wolfes Reisen und Aufenthalten in Deutschland für seine literarische Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Thomas Wolfe als bedeutenden amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts vor und hebt die Bedeutung seiner Deutschlandreisen für seine literarische Entwicklung hervor. Sie erläutert das Ziel der Arbeit, Wolfes Wahrnehmung Deutschlands zu analysieren, und beschreibt die wichtigsten Quellen für die Untersuchung: private Schriftstücke und autobiographische Romane.
Schau heimwärts! - Grundkenntnisse
Dieses Kapitel skizziert Wolfes Biografie und literarischen Kontext, insbesondere seine Zugehörigkeit zur „Lost Generation“ und seine frühen Einflüsse. Es beleuchtet seine frühen Reisen durch den Süden der USA und seinen Wunsch, sich von den Anforderungen des Alltags zu befreien, was ihn zu seiner ersten Reise nach Europa führte.
Thomas Wolfe in Deutschland
Dieser Abschnitt gliedert sich in zwei Unterabschnitte, die Wolfes Wahrnehmung Deutschlands in zwei Phasen betrachten: Die erste Phase (1926-1934) zeichnet sich durch eine Faszination für deutsche Kultur und eine gewisse naive Akzeptanz von Stereotypen aus. Die zweite Phase (1935-1936) ist geprägt von einer zunehmenden Enttäuschung und Erschütterung angesichts des aufkeimenden Nationalsozialismus.
Schlüsselwörter
Thomas Wolfe, Deutschland, Wahrnehmung, Stereotype, Nationalsozialismus, „Lost Generation“, Autobiographie, Literatur, Reisen, Kultur, Kunst, Geschichte, Amerika, Europa, politische Veränderungen, Identität, Literaturkritik.
- Arbeit zitieren
- Nicolai Specht (Autor:in), 2007, Thomas Wolfe's Wahrnehmung Deutschlands, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77936