Einleitung
Der Begriff Risiko taucht ursprünglich erstmals in der Blütezeit des norditalienischen Handels und der für sie typischen Kaufmannssprache auf. Die Worte „Risco“ beziehungsweise „rischio“ bedeuteten soviel wie Gefahr oder Wagnis. Der Wortstamm „riscare“ lässt sich ethymologisch ins Altgriechische zurückführen. „Rhizo“ bedeutet darin Klippe. Wenn Seefahrer und Fischer der alten hellenistischen Welt ökonomische Vorteile erreichen wollten, gingen sie das Risiko ein, näher entlang der Klippen zu segeln, da dies ihnen zeitliche Vorteile im Handelswettbewerb garantierte.
Dieses soeben beschriebene Beispiel einer Kosten-Nutzen-Analyse läßt sich in allgemein abstrahierter Form bis heute in zahlreichen Definitionen von Risikoverhalten finden. So auch in jener von Trimpop aus dem Jahr 1994, in welcher er Risikoverhalten als eine bewusst oder unbewusst kontrollierte Art von Verhalten beschreibt. Dieses Verhalten geht laut Trimpop mit einer wahrgenommenen Ungewissheit über das Ergebnis und / oder mögliche Vorteile und Kosten für das psychische, ökonomische und psychosoziale Wohlbefinden einher (vgl. Trimpop, 1994).
Moderne Bereiche des Risikoerlebens- und Empfindens sind so vielseitig und umfangreich wie die Entscheidungsmöglichkeiten unserer westlichen, multioptionalen Gesellschaftssysteme an sich. Demzufolge ziehen sich auch die Forschungsthemen im Bereich Risiko nahezu durch unsere komplette Alltags- und Erlebenswelt. Angefangen beim Risiko der Berufs- oder Studienwahl, über Konfrontationen mit Drogen, Alkohol, Gewalt und einem omnipräsenten Risiko im Straßenverkehr bis hin zu privatem Risikoerleben in Sexualität, Gesundheit, Ernährung und Elternhaus. Risiko lässt sich heutzutage aus dem täglichen Leben und Erleben kaum noch wegdenken.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Risikoverhalten in der Risikogesellschaft.
- Zum Zusammenhang von Gesellschaft, Risiko und Sport ........
- Risikobereitschaft und -Verhalten am Beispiel Jugendlicher .
- Psychologische Erklärungsansätze erhöhter Risikobereitschaft und Risikosuche /
Motivationslagen im Risikosport.
- Psychologische Erklärungsansätze für Risikoverhalten.
- Thesen zu den Motiven von Risikosport.........
- Resümee und Ausblick......
- Literatur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den Motivationen von Risikoverhalten und Risikosport und analysiert psychologische Erklärungsansätze dafür. Der Fokus liegt dabei auf der Risikobereitschaft und Risikosuche von Jugendlichen und den dahinterstehenden Motiven im Kontext der modernen Risikogesellschaft.
- Zusammenhang zwischen Gesellschaft, Risiko und Sport
- Psychologische Erklärungsansätze für Risikoverhalten
- Motivationslagen im Risikosport
- Die Rolle der Risikogesellschaft in der Entwicklung von Risikosportarten
- Individualisierung und Risikosport
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema Risikoverhalten und Risikosport ein und beleuchtet die historische Entwicklung des Begriffs „Risiko“ im Kontext von Handelsaktivitäten und Seefahrt. Sie stellt außerdem den Zusammenhang zwischen Risikoverhalten, wahrgenommener Ungewissheit und möglichen Kosten und Nutzen für das Wohlbefinden dar.
Risikoverhalten in der Risikogesellschaft
Zum Zusammenhang von Gesellschaft, Risiko und Sport
Dieser Abschnitt analysiert den Einfluss der modernen Risikogesellschaft auf Risikoverhalten und Risikosport. Es werden die Individualisierungstendenzen und die Transformation vom „Zeitalter des und“ zum „Zeitalter des entweder / oder“ erläutert und deren Auswirkungen auf den Sport beleuchtet.
Risikobereitschaft und -Verhalten am Beispiel Jugendlicher
Dieser Abschnitt untersucht die Risikobereitschaft und das Risikoverhalten von Jugendlichen. Es werden die relevanten psychologischen Erklärungsansätze und die Faktoren, die die Risikobereitschaft von Jugendlichen beeinflussen, beleuchtet.
Psychologische Erklärungsansätze erhöhter Risikobereitschaft und Risikosuche / Motivationslagen im Risikosport
Psychologische Erklärungsansätze für Risikoverhalten
Dieser Abschnitt präsentiert verschiedene psychologische Erklärungsansätze für Risikoverhalten und analysiert die Motivationslagen im Risikosport. Es werden die psychologischen Prozesse, die zur Risikosuche führen, und die unterschiedlichen Risikotypen erläutert.
Thesen zu den Motiven von Risikosport
Dieser Abschnitt präsentiert Thesen, die die Motive für Risikosport beleuchten. Es werden verschiedene psychologische Bedürfnisse und Motivationsfaktoren vorgestellt, die Menschen dazu bewegen, riskante Sportarten auszuüben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: Risikoverhalten, Risikosport, Risikogesellschaft, Psychologische Erklärungsansätze, Motivationslagen, Jugend, Individualisierung, Extremsport, Abenteuerlust, Spannungsbedürfnis, Grenzerfahrung, Selbsterfahrung, Selbstverwirklichung.
- Arbeit zitieren
- Johannes Wiesner (Autor:in), 2005, Psychologie von Risikoverhalten und Sport, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/77983