Eine Bildergeschichte als Erzähl- und Schreibanlass in der Grundschule


Unterrichtsentwurf, 2007

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Sachanalyse
1.1 Merkmale von Bildergeschichten:
1.2 Inhalt der Bildergeschichte aus der Reihe „Der kleine Herr Jakob“:

2. Lernvoraussetzungen
2.1 Die Situation der Klasse
2.2 Fachliche und methodische Voraussetzungen
2.3 Organisatorische Voraussetzungen

3. Didaktische Analyse
3.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Erzählens und Schreibens
3.2 Eine Bildergeschichte aus der Reihe „Der kleine Herr Jakob“ als Erzähl und Schreibanlass:
3.3 Rahmenplanbezug
3.4 Lesen durch Schreiben“ (Reichen)

4. Methodische Analyse

5. Stellung der Stunde im Rahmen der Unterrichtseinheit

6. Lernziele

7. Tabellarischer Unterrichtsverlauf

8. Literaturverzeichnis

1.Sachanalyse

1.1 Merkmale von Bildergeschichten

Bildergeschichten sind Erzählungen, die ausschließlich auf der Abfolge von Bildern beruhen. Mit diesem Merkmal sind sie sowohl gegen Comics als auch gegen Bilderbögen abzugrenzen. Charakteristisch für die Bildergeschichten, die im Sprachunterricht Verwendung finden, ist zudem, dass es sich um kleine Höhepunktserzählungen, meistens mit einer witzigen Pointe, handelt. Episodisch strukturierte Bildergeschichten spielen dagegen im Deutschunterricht kaum eine Rolle (vgl. Haueis 2005, S. 28ff).

1.2 Inhalt der Bildergeschichte aus der Reihe „Der kleine Herr Jakob“

Der kleine Herr Jakob kommt mit seinem Hund an einem Holzstapel vorbei. An einem den Holzstapel stabilisierenden Pfosten bindet er seinen Hund an. Danach legt er sich oben auf den Stapel und schläft ein. Auch sein Hund schläft. Als dieser jedoch einen Hasen bemerkt, wird er wieder munter und zieht so heftig an seiner Leine, dass der den Holzstapel haltende Pfosten aus der Erde gezogen wird und der ganze Stapel einstürzt. Herr Jakob wacht erschrocken auf und sein Hund jagt dem Hasen hinterher.

Eventuell wäre es noch sinnvoll gewesen den Schriftspracherwerb und die Erzählentwicklung des Kindes, nicht aus didaktischer, sondern aus rein fachwissenschaftlicher Perspektive, in der Sachanalyse zu beschreiben. Dies würde allerdings den Rahmen vorliegenden Entwurfes sprengen.

2. Lernvoraussetzungen

2.1 Die Situation der Klasse

Die Klasse 1 a der Grundschule Einhausen besuchen derzeit 24 Schülerinnen und Schüler[1]. Für alle Schüler der Klasse ist Deutsch die Muttersprache. Somit ist mit keinen Verständigungsproblemen zu rechnen. Die Schüler der 1a sind motiviert und verfügen über eine gut entwickelte soziale Kompetenz. Diese äußert sich in einer fairen Behandlung der Schüler untereinander und in einer für eine erste Klasse häufig zu beobachtenden Unterstützung von weniger leistungsstarken durch leistungsstärkere Schüler. Das Klassenklima ist geprägt von einem größtenteils konflikt- und gewaltfreien und allgemein recht herzlichen Miteinander.

In den Phasen, in denen die Kinder selbstständig arbeiten, sind sie vermutlich die Tolerierung eines höheren Geräuschpegels gewohnt als die Schüler der Klassen, die ich bis jetzt bei Unterrichtsbesuchen kennen gelernt habe.

Seit Beginn ihrer Schulzeit wird die Klasse in den Fächern Deutsch, Mathe, Religion und Musik von der Klassenlehrerin, Sandra Bremicker, unterrichtet.

2.2 Fachliche und methodische Voraussetzungen

Die Schüler der Klasse sind mit dem Schreiben zu Bildern vertraut. Alle Schüler sind in der Lage sich mündlich zu Bildern einer Bildergeschichte zu äußern. Die meisten von ihnen besitzen zudem die Fähigkeit selbstständig Sätze zu Bildern zu formulieren und diese zu verschriften. Philip, Joshua und Sarah haben diesbezüglich allerdings noch Schwierigkeiten. Sie müssen voraussichtlich, im Sinne einer Differenzierung, gesondert berücksichtigt werden. Auch dürften diese drei Kinder Probleme beim Vorlesen ihrer selbst geschriebenen Sätze haben.

Alle Schüler der Klasse sind in der Lage lautgetreu zu schreiben und Wortgrenzen zu erkennen. Ein Grossteil der Klasse beachtet bereits die Großschreibung am Satzanfang sowie von Nomen und setzt am Ende eines Satzes einen Punkt. Über das lautgetreue Schreiben hinaus, ist einigen Schülen der Klasse das Phänomen der Auslautverhärtung bewusst. Somit sind sie in der Lage am Ende eines Wortes, falls erforderlich, ein d zu schreiben, auch wenn ein t gesprochen wird.

Die Arbeitsformen stummer Impuls, Stuhlkreis und Kinositz sind allen Schülern vertraut.

2.3 Organisatorische Voraussetzungen

Der Klassenraum der 1a ist etwas klein. Wenn alle Schüler der Klasse anwesend sind, kann es deshalb vorkommen, dass der Lehrer in die Stuhlkreisbildung eingreifen muss. Die Schüler sitzen an fünf Gruppentischen und verfügen über alle für die Unterrichtsstunde notwendigen Materialien.

3. Didaktische Analyse

3.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung des Erzählens und Schreibens

Täglich gehen die Schüler der Klasse 1a mit Sprache um. Sie erzählen, schreiben und lesen. Bilder, die der Lebenswelt der Schüler entsprechen, bieten sowohl einen motivierenden Erzähl – als auch einen Schreibanlass und somit die Möglichkeit der Verbesserung dieser Fähigkeiten.

Das Erzählen stellt für Kinder eine wichtige Möglichkeit dar, sich ihrer Umwelt mitzuteilen. Gerade deshalb hat es auch eine entlastende Funktion (vgl. Rahmenplan, S. 96). Erzählen spielt somit bereits eine zentrale Rolle im Leben der Kinder. Helfen wir ihnen ihre Erzählfähigkeit auf ein höheres Niveau zu heben, so geben wir ihnen ein Werkzeug an die Hand mit dem sie sich ihrer Umwelt immer differenzierter mitteilen können.

Lesen und Schreiben sind zentrale Kulturtechniken, die in jeder höher entwickelten Gesellschaft dem Informations- und Wissenstransfer dienen. Damit sind sie die unentbehrliche Grundlage jeglicher Ausbildung und Bildung. Notwendig für die gesamte Schullaufbahn der Schüler, Grundlage aller Disziplinen und Voraussetzung für die Teilhabe an unserer literaten Gesellschaft. Obwohl der Focus der geplanten Unterrichtsstunde auf dem Schreiben liegt, beziehe ich mich in didaktischen Begründungen meist auf beide Begriffe, Lesen und Schreiben, gleichzeitig, da diese eng miteinander zusammen hängen und sich gewissermaßen gegenseitig bedingen. Sowohl der Rahmenplan (s. Kap.3.3) als auch das in der Klasse umgesetzte didaktischen Konzept „Lesen durch Schreiben“ (s. Kap. 3.4) unterstreichen den Zusammenhang der Lese- und Schreibentwicklung.

3.2 Eine Bildergeschichte aus der Reihe „Der kleine Herr Jakob“ als Erzähl und . Schreibanlass

Als Erzähl- und Schreibanlass habe ich mich für eine Bildergeschichte entschieden. Eine Alternative wäre gewesen, die Schüler zu nur einem Bild einen eigenen Text produzieren zu lassen. Geeigneter für das Wecken und Erhalten der Schreibmotivation erscheint allerdings die Bildergeschichte. Sie weist, im Gegensatz zu einzelnen Bildern, eine Handlung mit Höhepunkt und witziger Pointe auf und ist somit spannender für die Kinder. Natürlich wird nicht erwartet, dass die Schüler der ersten Klasse einen Text mit Einleitung und Schluss sowie allen zentralen Inhaltselementen produzieren. Im Sinne einer didaktischen Reduktion geht es vielmehr darum, dass sie überhaupt schreiben und zu Bildern Sätze formulieren. Im Mittelpunkt steht der Schreibprozess des Schülers, weniger der fertige Text. Deshalb ist es auch nicht zentral, dass es alle Schüler zeitlich schaffen zu jedem Bild der Geschichte einen Satz zu verschriften.

Schüler, die Lesen und Schreiben lernen, wollen in der Regel diese neuen Kenntnisse gleich anwenden, selbst wenn sie die Techniken noch nicht perfekt beherrschen – so auch die Schüler der Klasse 1a. Das Schreiben zu Bildern kommt diesem Bedürfnis der Schüler entgegen.

Der Inhalt, der für die geplante Stunde ausgewählten Bildergeschichte, wird in vorliegendem Unterrichtsentwurf aus mehreren Gründen als kindgerecht und für die 1. Klasse geeignet erachtet. Zunächst ist der Protagonist bei Kindern populär, stammt also aus der Lebenswelt von zumindest einigen der Schüler. Zudem hat die Geschichte eine witzige, dem Verständnishorizont der Schüler angemessene Pointe. Des Weiteren wird eine klare, für eine Bildergeschichte relativ lineare, Handlung abgebildet, welche dem kindlichen Schreiben entgegen kommt. Auch ist das Wesentliche der Handlung gut erkennbar und weist eine für die Schüler überschaubare Anzahl von Akteuren auf.

[...]


[1] Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im folgenden Text die männliche Form verwendet.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Eine Bildergeschichte als Erzähl- und Schreibanlass in der Grundschule
Hochschule
Studienseminar in Bensheim Heppenheim
Veranstaltung
Lernprozesse professionell gestalten
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
16
Katalognummer
V78001
ISBN (eBook)
9783638820981
ISBN (Buch)
9783638954174
Dateigröße
480 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eine, Bildergeschichte, Erzähl-, Schreibanlass, Lernprozesse
Arbeit zitieren
Jochen Bender (Autor:in), 2007, Eine Bildergeschichte als Erzähl- und Schreibanlass in der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78001

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