Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Hauptaggressor Deutschland und damit der Faschismus in Mitteleuropa besiegt. Doch 1945 begann keineswegs eine Phase des Friedens, vielmehr begann ein neuer Krieg. Der „Kalte Krieg“, wie der amerikanische Journalist Walter Lippmann den Konflikt zwischen den beiden Supermächten Amerika und Sowjetunion 1947 bezeichnete, blieb bis zum Verfall der Sowjetunion 1990/91 gekennzeichnet durch ein gespanntes und bedrohliches Klima. Nach dem erfolgreichen Testen von Atom- und später Wasserstoffbomben – sowohl von amerikanischer als auch von sowjetischer Seite – sah sich die bipolare Welt stets der Gefahr eines nuklearen Armageddons gegenüber.
Es stellt sich die Frage, ob nicht bereits in der Anfangsphase des Kalten Krieges die Chance auf eine vorzeitige Beilegung des Konfliktes gegeben war. Der – wie die Medien ihn später betitelten – „Atoms for Peace“-Plan Eisenhowers stellte hier in erster Linie eine Möglichkeit zur Vertrauensbildung als Vorstufe zur Abrüstung dar. Dagegen war „,Atoms for Peace’ [...] kein plumper Progagandatrick, der einzig auf eine Demonstration sowjetischer Widerspenstigkeit und Kooperationsunwilligkeit angelegt war.”
Die Atommächte, so der Plan, sollten einen Teil ihres Vorrats an Uran und Plutonium an einen internationalen Atompool abtreten; dieser Pool sollte unter Aufsicht der Vereinten Nationen stehen. Zwar zeigte sich die Sowjetunion grundsätzlich zu Gesprächen bereit, doch die auf die Rede folgenden amerikanisch-sowjetischen Gespräche blieben ohne Ergebnis.
Die hier vorliegende Arbeit beleuchtet zunächst die Ausgangssituation des beginnenden Kalten Krieges und stellt insbesondere die Rolle der Nuklearrüstung und Programme wie die „Policy of Candor“ in den Mittelpunkt. Aufgrund der bedeutenden Stellung des amerikanischen Präsidenten wird auf die Person Eisenhowers näher eingegangen und neben dessen personalen Umfeld werden seine innen- und außenpolitischen Leitsätze dargestellt. Schließlich soll der „Atoms for Peace-Plan analysiert werden: Zunächst die Idee, die dahinter steckt, die Rede selbst, die Reaktionen darauf und die auf die Rede vom 8. Dezember 1953 folgenden, letztendlich ergebnislosen amerikanisch-sowjetischen Verhandlungen. Abschließend wird kurz auf die den „Atoms for Peace“ folgende Politik der „Massive Retaliation“ und den weiteren Rüstungswettlauf eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Beginn des atomaren Rüstungswettlaufs nach 1945
- Person und Denken Dwight D. Eisenhowers
- Herkunft und Karriere
- Eisenhowers Bild von der Sowjetunion
- Die Außen- und Atomwaffenpolitik der Ära Eisenhower
- „Policy of Candor“
- Der „Atoms for Peace“-Plan
- Idee und Konzept
- Die „Atoms for Peace“-Rede vor den Vereinten Nationen
- Reaktionen und Kritik
- Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion
- Scheitern der „Atoms for Peace“ und „Massive Retaliation“
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem „Atoms for Peace“-Plan von Präsident Dwight D. Eisenhower, der in den frühen 1950er Jahren als mögliche Lösung für die Spannungen des Kalten Krieges betrachtet wurde. Die Arbeit analysiert die Vorgeschichte des Plans im Kontext des atomaren Rüstungswettlaufs, die Person und das Denken Eisenhowers sowie die Entstehung und die Folgen des „Atoms for Peace“-Plans.
- Der Beginn des Kalten Krieges und die Entwicklung der Nuklearrüstung
- Eisenhowers Ansichten zur Sowjetunion und seine außenpolitischen Ziele
- Die Entstehung und die Inhalte des „Atoms for Peace“-Plans
- Die Reaktionen auf Eisenhowers Vorschlag und die anschließenden Verhandlungen
- Die Auswirkungen des Scheiterns von „Atoms for Peace“ auf die weitere Entwicklung des Kalten Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Kalten Krieges und die Bedeutung der Atomwaffen dar. Sie führt den „Atoms for Peace“-Plan als möglichen Lösungsansatz ein und beleuchtet die Debatte um seine Bedeutung und seine Chancen auf Erfolg.
- Der Beginn des atomaren Rüstungswettlaufs nach 1945: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Nuklearwaffen nach dem Zweiten Weltkrieg und die Herausforderungen, die sich durch die neue Technologie stellten. Es beleuchtet die „Policy of Deterrence“ und die zunehmende Rolle der Atomwaffen in der Militärstrategie.
- Person und Denken Dwight D. Eisenhowers: Dieses Kapitel befasst sich mit der Person Eisenhowers, seiner Biografie und seinen politischen Ansichten. Es analysiert seine Sicht auf die Sowjetunion und seine außenpolitischen Leitsätze, insbesondere im Hinblick auf die Atomwaffenpolitik.
- Der „Atoms for Peace“-Plan: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und den Inhalten des „Atoms for Peace“-Plans. Es analysiert die Rede Eisenhowers vor den Vereinten Nationen, die Reaktionen darauf sowie die anschließenden Verhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Kalter Krieg, Atomwaffen, „Atoms for Peace“, Dwight D. Eisenhower, „Policy of Deterrence“, Nuklearrüstung, Abrüstung, amerikanisch-sowjetische Beziehungen, „Massive Retaliation“.
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- Bakkalaurea Artium Sandra Schmidt (Author), 2007, Die „Atoms for Peace“-Strategie der US-Außenpolitik von 1953, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78042