Die Ausprägung des Mediums Fernsehen hängt nicht nur mit seiner Technikgeschichte, sondern auch von seiner Institutionsgeschichte ab. So kam es in verschiedenen Staaten zu unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Ausprägungen des Fernsehens. Drei Modelle lassen sich demnach unterscheiden: staatlich, öffentlich-rechtlich und beziehungsweise oder privatrechtlich-kommerziell. Oftmals kam es aber auch zu einer Vermischung dieser Modelle.
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der technischen und institutionsgeschichtlichen Darstellung des bundesrepublikanischen Fernsehens von den Anfängen des Fernsehens bis zum Programmbeginn des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) 1962. Folgende Fragen stehen dabei im Vordergrund: Wie kam es zum Aufstieg des Fernsehens zum neuen Massenmedium? Wie institutionalisierte sich dieses neue Leitmedium in der BRD? Lässt sich die bundesdeutsche Fernsehgeschichte in verschiedene Entwicklungsphasen einteilen?
Vorerst werde ich versuchen, die bundesrepublikanische Fernsehgeschichte in verschiedene Entwicklungsphasen einzuteilen. Dabei wird in Betracht gezogen welche Entwicklungen für diese Phase charakterisierend sind und wie sich die einzelnen Phasen voneinander abgrenzen, so wird beispielsweise untersucht, welchen Einfluss der Untergang des nationalsozialistischen Deutschlands auf das Fernsehen hatte. Anschließend werden die Gründe und Ursachen für den Aufstieg des Fernsehens zum neuen Leitmedium näher beleuchtet. Dabei werden die programmgeschichtlichen, wirtschaftlichen, gesamtgesellschaftlichen und technischen Voraussetzungen für den Aufstieg zum neuen Leitmedium näher betrachtet. Abschließend werde ich aufzeigen wie politische und wirtschaftliche Machteliten verstärkt Einfluss auf das Fernsehen zu nehmen versuchten.
Die Forschungsliteratur bezieht sich zu einem großen Teil auf die Technikgeschichte des Fernsehens, wie beispielsweise das neue Werk von Thomas Riegler (2006): „Meilensteine des Rundfunks.“ „Daten und Fakten zur Entwicklung des Radios und Fernsehens“. Darüber hinaus gibt es aber auch Literatur deren Inhalt programmgeschichtliche und institutionsgeschichtliche Entwicklungen des Fernsehens aufzeigen, wie zum Beispiel das umfassende Werk von Knut Hickethier (1998): „Geschichte des deutschen Fernsehens“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Phasenbildung in der bundesdeutschen Fernsehgeschichte
- Vorgeschichte 1928 bis Ende 1944
- Kriegsende und Neubeginn 1945 bis 1952
- Das ARD-Monopol 1954 bis 1963
- Grundlagen des Rundfunks
- Sender- und Programmentwicklung
- Die Wirtschaft
- Soziale Lage
- Die Technik
- Die „Ökonomisierung“ des Fernsehens
- Das Ende des ARD-Monopols
- Der Streit zwischen Bund und Ländern
- Rundfunkfreiheit - Das Erste Fernsehurteil 1961
- Die Gründung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Entwicklung des Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland von den Anfängen bis zum Programmbeginn des ZDF im Jahr 1962. Sie analysiert, wie das Fernsehen zum neuen Massenmedium aufstieg, sich institutionell etablierte und sich in verschiedenen Entwicklungsphasen gliedern lässt.
- Die Entstehung des Fernsehens als Massenmedium in der BRD
- Die Institutionalisierung des Fernsehens in der BRD
- Die Einteilung der bundesdeutschen Fernsehgeschichte in verschiedene Phasen
- Der Einfluss von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft auf die Entwicklung des Fernsehens
- Der Einfluss von politischen und wirtschaftlichen Eliten auf das Fernsehen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der Institutionsgeschichte für die Entwicklung des Fernsehens dar und skizziert die drei Modelle des Fernsehens (staatlich, öffentlich-rechtlich, privatrechtlich-kommerziell). Die Arbeit konzentriert sich auf die bundesdeutsche Fernsehgeschichte und die Frage, wie das Fernsehen zum neuen Leitmedium aufstieg.
- Phasenbildung in der bundesdeutschen Fernsehgeschichte: Dieses Kapitel unterteilt die bundesdeutsche Fernsehgeschichte in verschiedene Phasen, beginnend mit der Vorgeschichte von 1928 bis 1944. Es werden die charakteristischen Merkmale jeder Phase und deren Abgrenzung zueinander beleuchtet.
- Vorgeschichte 1928 bis Ende 1944: Dieses Kapitel untersucht die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, die als Vorgeschichte des bundesdeutschen Fernsehens gilt. Es wird hervorgehoben, dass diese Phase wichtige Vorläufer für das Fernsehen der Nachkriegszeit darstellte.
- Kriegsende und Neubeginn 1945 bis 1952: Dieser Abschnitt untersucht die Entwicklung des Fernsehens nach dem Zweiten Weltkrieg, seine Rolle als neues Massenmedium und die Herausforderungen, die sich aus dem Krieg ergaben.
- Das ARD-Monopol 1954 bis 1963: Dieses Kapitel analysiert die Phase des ARD-Monopols und untersucht die Entwicklung des Fernsehens im Hinblick auf seine technischen, wirtschaftlichen, sozialen und programmgeschichtlichen Aspekte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte des Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Fernsehgeschichte, Institutionalisierung, Leitmedium, Massenmedium, Entwicklungsphasen, ARD-Monopol, ZDF, Technik, Wirtschaft, Gesellschaft, Politik.
- Quote paper
- Patrick Koops (Author), 2007, Die Institutionalisierung eines neuen Leitmediums - frühes Fernsehen in der BRD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78104