Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ist auch in Hinblick auf das Verhältnis der Geschlechter eine spannende Zeit. Dieses anhand des zeitgenössischen Geschlechterdiskurses in der Ehezuchtliteratur aufzuzeigen, ist Ziel dieser Arbeit. Dabei wird folgender Frage nachgegangen:
Ist das Geschlechterverhältnis in der Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts von der hierarchischen Überordnung des Mannes sowie der weiblichen Subsidiarität gekennzeichnet, oder lässt sich nicht vielmehr ein Geschlechterverhältnis ableiten, das durch die Gegenseitigkeit in der Beziehung von Mann und Frau eine diskursive Gleichstellung der Geschlechter hervorbringt?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Subsidiarität und Egalität
- 3. Stand der Forschung
- 3.1 Gender Studies und ihre historische Entwicklung
- 3.2 Gender Studies und die heutige Forschungssituation
- 3.3 Frauendiskurs, Männerdiskurs, Ehediskurs
- 3.4 Ehezuchtliteratur - eine Begriffsbestimmung
- 3.5 Ehezuchtliteratur – ein zeitlicher Überblick
- 4. Geschlechterhierarchie und Rollenverteilung
- 4.1 Die naturphilosophische Tradition
- 4.2 Die biblische Tradition
- 4.3 Die ökonomische Tradition
- 5. Liebe und Sexualität
- 5.1 Das Liebeskonzept des Mannes
- 5.2 Das Liebeskonzept der Frau
- 5.3 Die gegenseitige Liebe
- 6. Konflikte - Ursachen und Lösungen
- 6.1 Ursachen für das Entstehen von Konflikten
- 6.1.1 Weibliche Verantwortlichkeit
- 6.1.2 Männliche Verantwortlichkeit
- 6.1.3 Beiderseitige Verantwortlichkeit
- 6.2 Bewältigung von Konflikten
- 6.2.1 Weibliche Lösungsstrategien
- 6.2.2 Männliche Lösungsstrategien
- 6.2.3 Beiderseitige Lösungsstrategien
- 6.1 Ursachen für das Entstehen von Konflikten
- 7. Erziehung und Bildung
- 7.1 Die Erziehung der Frau durch den Mann
- 7.2 Die Erziehung des Mannes durch die Frau
- 8. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Geschlechterverhältnis in der Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts. Ziel ist es, die scheinbar widersprüchlichen Konzepte von Hierarchie und Gegenseitigkeit in diesen Texten zu analysieren und zu ergründen, ob ein diskursiver Ausgleich der Geschlechter trotz der bestehenden patriarchalischen Strukturen erkennbar ist.
- Analyse des Verhältnisses von Hierarchie und Gegenseitigkeit im Geschlechterverhältnis
- Untersuchung der Rollenverteilung von Mann und Frau basierend auf naturphilosophischen, biblischen und ökonomischen Traditionen
- Konfliktursachen und -lösungsstrategien in ehelichen Beziehungen
- Konzepte von Liebe und Sexualität aus männlicher und weiblicher Perspektive
- Erziehung und Bildung im Kontext des Geschlechterverhältnisses
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Verhältnis von Hierarchie und Gegenseitigkeit im Geschlechterverhältnis der Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts vor. Ein Zitat aus Johann Fischarts Ehzuchtbüchlin illustriert die Komplexität des Themas, indem es sowohl hierarchische Strukturen als auch gegenseitige Zuneigung innerhalb der Ehe beschreibt. Die Arbeit basiert auf der These, dass Hierarchie und Gegenseitigkeit nicht unvereinbar sind, sondern in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis stehen, ein Aspekt, der bereits in der Forschung von Monika Gsell aufgegriffen wurde. Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage und die weiteren Schritte der Arbeit.
2. Subsidiarität und Egalität: Dieses Kapitel (welches im Auszug fehlt) würde die zentralen Begriffe "Subsidiarität" und "Egalität" im Kontext der Arbeit definieren und konzeptionell einordnen. Es würde den theoretischen Rahmen für die Analyse des Geschlechterverhältnisses schaffen und die methodologische Vorgehensweise der Arbeit begründen.
3. Stand der Forschung: Dieses Kapitel (welches im Auszug nur teilweise vorhanden ist) würde einen Überblick über die Entwicklung der Gender Studies geben und den aktuellen Forschungsstand zum Thema Geschlechterverhältnis in der frühneuzeitlichen Ehezuchtliteratur darstellen. Es würde verschiedene Forschungsansätze und Interpretationen diskutieren und den spezifischen Beitrag der vorliegenden Arbeit zu diesem Forschungsfeld herausarbeiten. Die Unterkapitel würden die historische Entwicklung der Gender Studies, die aktuelle Forschungssituation, die Diskursanalyse (Frauendiskurs, Männerdiskurs, Ehediskurs), sowie eine Begriffsbestimmung und einen zeitlichen Überblick der Ehezuchtliteratur behandeln.
4. Geschlechterhierarchie und Rollenverteilung: Dieses Kapitel würde die geschlechtsspezifische Rollenverteilung in der Ehezuchtliteratur anhand naturphilosophischer, biblischer und ökonomischer Traditionen untersuchen. Es würde die jeweiligen Argumentationslinien analysieren und ihren Einfluss auf die Darstellung des Geschlechterverhältnisses erörtern. Die Analyse würde aufzeigen, wie diese Traditionen die hierarchische Ordnung von Mann und Frau stützen und gleichzeitig Raum für Interpretationsmöglichkeiten lassen.
5. Liebe und Sexualität: Dieses Kapitel befasst sich mit den Konzepten von Liebe und Sexualität in der Ehezuchtliteratur, getrennt nach männlicher und weiblicher Perspektive sowie der gegenseitigen Liebe. Es würde die unterschiedlichen Vorstellungen von Liebe und deren Auswirkung auf das Geschlechterverhältnis analysieren und die Frage beleuchten, inwiefern Liebe als egalisierendes Element innerhalb der hierarchischen Struktur fungieren kann. Die Analyse würde aufzeigen, wie diese Konzepte die Beziehungen zwischen Mann und Frau prägen.
6. Konflikte - Ursachen und Lösungen: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen und Lösungen von Konflikten in ehelichen Beziehungen, differenziert nach männlicher, weiblicher und beiderseitiger Verantwortlichkeit und Lösungsstrategien. Die Analyse würde zeigen, wie die Ehezuchtliteratur Konflikte beschreibt und welche Strategien zur Konfliktlösung vorgeschlagen werden. Es würde die verschiedenen Perspektiven und die Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis analysieren.
7. Erziehung und Bildung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Erziehung von Frauen durch Männer und umgekehrt. Es würde die geschlechtsspezifischen Erziehungsmethoden und deren Auswirkungen auf die Rollenverteilung analysieren. Die Analyse würde aufzeigen, wie diese Erziehungspraktiken zur Aufrechterhaltung oder Veränderung des Geschlechterverhältnisses beitragen.
Schlüsselwörter
Ehezuchtliteratur, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, Geschlechterverhältnis, Hierarchie, Gegenseitigkeit, Subsidiarität, Egalität, Gender Studies, Patriarchat, Rollenverteilung, Liebe, Sexualität, Konflikte, Erziehung, Bildung.
Häufig gestellte Fragen zur Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Geschlechterverhältnis in der Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf dem scheinbar widersprüchlichen Verhältnis von Hierarchie und Gegenseitigkeit und der Frage, ob trotz patriarchaler Strukturen ein diskursiver Ausgleich der Geschlechter erkennbar ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Rollenverteilung von Mann und Frau, basierend auf naturphilosophischen, biblischen und ökonomischen Traditionen. Sie analysiert Konfliktursachen und -lösungsstrategien in ehelichen Beziehungen, beleuchtet Konzepte von Liebe und Sexualität aus männlicher und weiblicher Perspektive und betrachtet die Erziehung und Bildung im Kontext des Geschlechterverhältnisses. Die zentralen Begriffe Subsidiarität und Egalität werden definiert und in den Kontext eingeordnet.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie verhält sich das Verhältnis von Hierarchie und Gegenseitigkeit im Geschlechterverhältnis der Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts? Die Arbeit untersucht, ob und wie Hierarchie und Gegenseitigkeit miteinander verbunden sind und ob ein egalisierendes Element innerhalb der hierarchischen Struktur besteht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung, Subsidiarität und Egalität, Stand der Forschung, Geschlechterhierarchie und Rollenverteilung, Liebe und Sexualität, Konflikte – Ursachen und Lösungen, Erziehung und Bildung sowie Resümee. Der Stand der Forschung umfasst einen Überblick über die Entwicklung der Gender Studies und den aktuellen Forschungsstand zum Thema. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Geschlechterverhältnisses in der untersuchten Literatur.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse von Ehezuchtliteratur des 15. und 16. Jahrhunderts. Genauer wird im Text auf Johann Fischarts Ehzuchtbüchlin Bezug genommen und die Forschungsarbeit von Monika Gsell wird erwähnt. Die genauen Quellen werden im Haupttext der Arbeit detailliert aufgeführt.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine diskursanalytische Methode, um die Konzepte von Hierarchie und Gegenseitigkeit in den untersuchten Texten zu analysieren. Die methodologische Vorgehensweise wird im Kapitel "Subsidiarität und Egalität" detailliert erläutert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden im Resümee zusammengefasst. Es wird untersucht, inwieweit die Analyse der Ehezuchtliteratur Aufschluss über das Geschlechterverhältnis der damaligen Zeit gibt und wie sich Hierarchie und Gegenseitigkeit in der Ehe darstellen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Ehezuchtliteratur, 15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, Geschlechterverhältnis, Hierarchie, Gegenseitigkeit, Subsidiarität, Egalität, Gender Studies, Patriarchat, Rollenverteilung, Liebe, Sexualität, Konflikte, Erziehung, Bildung.
- Arbeit zitieren
- M.A. Julia Flache (Autor:in), 2007, Hausdrache und Biedermann, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78111