Mit seinem 1968 erschienen Kursbuch 15 schreckten Hans Magnus Enzensberger und seine Koautoren die Schriftstellerkollegen in Deutschland auf und zwangen diese über sich und die Wirkung der von ihnen produzierten Werke zu reflektieren. Die Anteilnahme an dieser Diskussion war groß, stellte sie doch die Arbeit der ersten zwanzig Jahre literarischen Schaffen in der jungen Bundesrepublik infrage, wie auch die zahlreichen Rezensionen und Erwiderungen in den Feuilletons und Literaturzeitschriften beweisen. Bis heute wird über die Gültigkeit der 1968 getroffenen Aussagen verhandelt und über die Haltung die Enzensberger in dieser und der folgenden Zeit einnahm. Wie und ob er den Tod der Literatur im Kursbuch 15 verkündet hat soll in der vorliegenden Arbeit ein wenig näher beleuchtet werden
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die gesellschaftliche Entwicklung in der BRD bis zu den Protesten der „68er“
- Die Situation der Literatur nach 1945
- Die Verschärfung der Gegensätze
- Die Situation der Literatur aus der Sicht Hans Magnus Enzensbergers
- Der Tod der Literatur im Spiegel der Zeit
- Die Rezeption der Thesen Enzensbergers
- Die Folgen
- Die Forderung nach einer neuen Form von Literatur
- Die Rückkehr zur Kunst
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Kursbuch 15 von Hans Magnus Enzensberger und seiner Analyse des „Todes der Literatur“. Der Text untersucht die gesellschaftliche Entwicklung in der BRD bis zu den Protesten der „68er“ und setzt Enzensbergers Thesen im Kontext dieser Zeit. Ziel ist es, die Situation der Literatur aus Enzensbergers Sicht zu beleuchten, die Rezeption seiner Thesen zu analysieren und die daraus resultierenden Forderungen nach einer neuen Form von Literatur zu betrachten.
- Die gesellschaftliche Entwicklung in der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Situation der Literatur in der BRD nach 1945
- Enzensbergers These vom "Tod der Literatur"
- Die Rezeption der Thesen Enzensbergers
- Die Forderung nach einer neuen Form von Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den Kursbuch 15 von Hans Magnus Enzensberger und dessen Bedeutung für die Diskussion um die Rolle der Literatur in der Gesellschaft vor.
Die gesellschaftliche Entwicklung in der BRD bis zu den Protesten der „68er“
Dieser Abschnitt beleuchtet die gesellschaftliche Entwicklung in der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Situation der Literatur in den frühen Jahren der Bundesrepublik. Es wird gezeigt, wie die doppelte Enttäuschung durch Nazi-Terror und kapitalistische Restaurationsbestrebungen zu einem tiefgreifenden Misstrauen der Schriftsteller gegenüber der Politik führte. Die frühe Nachkriegsliteratur suchte nach einem Gegenentwurf zur politischen Entwicklung, ohne sich direkt darauf zu beziehen.
Die Situation der Literatur aus der Sicht Hans Magnus Enzensbergers
Hier werden Enzensbergers Thesen im Kursbuch 15 näher betrachtet, insbesondere seine Argumentation zum „Tod der Literatur“. Es wird untersucht, welche Kritik Enzensberger an der Literatur seiner Zeit äußerte und wie er die Rolle der Literatur in der modernen Gesellschaft sah.
Die Folgen
Dieser Abschnitt behandelt die Folgen der Enzensbergerschen Thesen. Es wird gezeigt, welche Forderungen nach einer neuen Form von Literatur aus der Kritik Enzensbergers entstanden und wie die Literatur in der Folge auf diese Impulse reagierte.
Schlüsselwörter
Der Text fokussiert auf die Themen „Tod der Literatur“, „gesellschaftliche Relevanz“, „Nachkriegsliteratur“, „Enzensberger“, „Kursbuch 15“, „Studentenproteste“, „Kritik“, „Rezeption“, „neue Form von Literatur“. Diese Themen und Begriffe bilden den Rahmen für die Diskussion um die Rolle der Literatur in der modernen Gesellschaft und die Entwicklung der Literatur in der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Arbeit zitieren
- Eckhard Gärtner (Autor:in), 2000, Das Kursbuch 15 und der Tod der Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7818