Nach der Aktieneuphorie und dem damit verbundenen Börsenboom gegen Ende des alten Jahrtausends ging die Zahl derjenigen Unternehmen, die eine Neuemission in Aktien durchführten, immer weiter zurück. Daraus zu schlussfolgern, dass der Finanzierungsbedarf der Unternehmen gesunken sei, ist falsch. Stattdessen finanzierten sich viele Unternehmen über die Emission von Wandelanleihen, die sowohl für den Emittenten eine interessante Form der Finanzierung, als auch für den Investor ein attraktives Investitionsobjekt darstellen.
Immer noch bestehende Uneinigkeiten beim theoretischen Verständnis dieser Finanzierungsform und Maßnahmen des Gesetzgebers und der Finanzverwaltung bereiten jedoch Probleme.
Aus Emittentensicht ist umstritten, wie die vom Investor gezahlte Prämie für das Wandlungsrecht zu behandeln ist. Hieraus ergeben sich Fragen nach dem relevanten Einlagebegriff und der Tragweite des Maßgeblichkeitsprinzips.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Definition und Begriffseinordnung
- 2.2 Wesentliche Bestandteile von Wandelanleihen
- 2.2.1 Anleihekomponenten
- 2.2.2 Umtauschrechtskomponenten
- 2.3 Vor- und Nachteile von Wandelanleihen
- 2.3.1 Emittentensicht
- 2.3.2 Investorensicht
- 2.4 Motive für die Begebung von Wandelanleihen
- 3 Steuerliche Behandlung aus Emittentensicht
- 3.1 Zeitpunkt der Begebung
- 3.1.1 Handelsbilanzielle Behandlung
- 3.1.1.1 Anleiheverbindlichkeit und Emissionskosten
- 3.1.1.2 Prämie für das Wandlungsrecht
- 3.1.1.2.1 Offenes Aufgeld
- 3.1.1.2.2 Verdecktes Aufgeld
- 3.1.2 Steuerbilanzielle Behandlung
- 3.1.2.1 Anleiheverbindlichkeit und Emissionskosten
- 3.1.2.2 Aufgeld als steuerpflichtiger Ertrag
- 3.1.2.3 Auffassung der Finanzverwaltung
- 3.1.2.4 Aufgeld als steuerneutrale Einlage
- 3.1.2.4.1 Einlage der Neugesellschafter
- 3.1.2.4.2 Einlage der Altgesellschafter
- 3.1.1 Handelsbilanzielle Behandlung
- 3.2 Zeitraum zwischen Begebung und Wandlung
- 3.2.1 Körperschaftssteuerliche Behandlung der Zinsen
- 3.2.2 Gewerbesteuerliche Behandlung der Zinsen
- 3.3 Wandlungszeitpunkt
- 3.4 Zeitraum nach der Wandlung
- 3.5 Wertung
- 3.1 Zeitpunkt der Begebung
- 4 Steuerliche Behandlung aus Investorensicht
- 4.1 Zeitpunkt der Begebung
- 4.1.1 Betrieblicher Investor
- 4.1.2 Privater Investor
- 4.2 Zeitraum zwischen Begebung und Wandlung
- 4.2.1 Betrieblicher Investor
- 4.2.1.1 Zinsen
- 4.2.1.2 Wertminderungen oder -steigerungen
- 4.2.1.3 Veräußerung der Anleihe
- 4.2.2 Privater Investor
- 4.2.2.1 Zinsen
- 4.2.2.2 Wertminderungen oder -steigerungen
- 4.2.2.3 Veräußerung der Anleihe
- 4.2.1 Betrieblicher Investor
- 4.3 Wandlungszeitpunkt
- 4.3.1 Betrieblicher Investor
- 4.3.2 Privater Investor
- 4.4 Zeitraum nach der Wandlung
- 4.4.1 Betrieblicher Investor
- 4.4.1.1 Ausschüttungen
- 4.4.1.2 Veräußerung der Anteile
- 4.4.1.3 Wertzuschreibung
- 4.4.2 Privater Investor
- 4.4.2.1 Ausschüttungen
- 4.4.2.2 Veräußerung der Anteile
- 4.4.1 Betrieblicher Investor
- 4.5 Wertung
- 4.1 Zeitpunkt der Begebung
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der bilanzrechtlichen und steuerlichen Behandlung von Wandelanleihen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der verschiedenen Aspekte, die bei der Bewertung und Besteuerung dieser Finanzinstrumente relevant sind, sowohl aus Sicht des Emittenten als auch aus Sicht des Investors.
- Definition und Begriffseinordnung von Wandelanleihen
- Wesentliche Bestandteile und Komponenten von Wandelanleihen
- Vor- und Nachteile von Wandelanleihen für Emittenten und Investoren
- Steuerliche Behandlung von Wandelanleihen im Zeitraum zwischen Begebung und Wandlung
- Steuerliche Behandlung von Wandelanleihen im Zeitraum nach der Wandlung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen von Wandelanleihen, indem es Definition, Bestandteile und Vor- und Nachteile sowie die Motive für die Begebung von Wandelanleihen analysiert. Kapitel 3 widmet sich der steuerlichen Behandlung von Wandelanleihen aus Sicht des Emittenten. Es werden verschiedene Aspekte betrachtet, wie z.B. die handelsbilanzielle und steuerbilanzielle Behandlung beim Zeitpunkt der Begebung, die Behandlung der Zinsen im Zeitraum zwischen Begebung und Wandlung und die steuerliche Behandlung nach der Wandlung. Kapitel 4 setzt sich mit der steuerlichen Behandlung von Wandelanleihen aus Sicht des Investors auseinander. Es betrachtet die steuerlichen Implikationen für betriebliche und private Investoren in den verschiedenen Phasen des Lebenszyklus einer Wandelanleihe, vom Zeitpunkt der Begebung über den Zeitraum zwischen Begebung und Wandlung bis hin zum Wandlungszeitpunkt und dem Zeitraum nach der Wandlung.
Schlüsselwörter
Wandelanleihen, Bilanzierung, Besteuerung, Emittent, Investor, Steuerbilanz, Handelsbilanz, Zinsen, Aufgeld, Wandlungsrecht, Wertminderungen, Wertzuwachs, Ausschüttungen, Veräußerung, Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Einkommensteuer.
- Arbeit zitieren
- Thomas Hahn (Autor:in), 2006, Bilanzierung und Besteuerung von Wandelanleihen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78430