Wer sich mit dem Terrorismus der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) beschäftigt, an die von der RAF verübten Anschläge denkt, ist, angesichts der Grausamkeit dieser Aktionen, häufig nicht mehr in der Lage oder gewillt, sich mit den Bedingungen des Linksterrorismus auseinanderzusetzen. Man will nicht mehr nach dem „Warum“ fragen, sondern die Menschen, die solche Verbrechen begangen haben, in ein „Gut-Böse-Schema“ einordnen und verurteilen. Doch die Terroristen stammen aus unserer Gesellschaft, sind in ihr sozialisiert worden und Teil dieser. Es stellt sich die Frage nach einem angemessenen Umgang mit Terrorismus in unserer Gesellschaft. Terrorismusbekämpfung durch die Exekutive ist sicherlich eine notwendige Antwort auf Terrorismus, aber für sich allein nicht ausreichend. Ergiebiger, mit Blick auf die Zukunft, scheint mir ein präventiver Ansatz zu sein, dessen Grundlage, Antwortversuche auf die Frage, warum Menschen aus unserer Gesellschaft zu Terroristen werden, bilden müssen. Nur wer die Bedingungen kennt, unter denen Terrorismus entsteht, kann jenseits von polarisierenden Klassifikationen auf diese Probleme eingehen. Hier könnte Geschichtswissenschaft wichtige Aufklärungsarbeit leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Außerparlamentarische Oppositionsbewegungen in der BRD
- Frauen in der BRD
- Geschichte der „Roten Armee Fraktion“
- Erklärungsversuche für Wege in den Linksterrorismus
- Gesellschaftspolitische Faktoren
- Soziologische Faktoren
- Psychologische Faktoren
- Geschlechtsspezifische Faktoren
- Weibliche Wege in den Linksterrorismus
- Ulrike Meinhof
- Gudrun Ensslin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, warum Frauen in der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) aktiv waren. Sie analysiert die gesellschaftlichen, soziologischen, psychologischen und geschlechtsspezifischen Faktoren, die Frauen in den Linksterrorismus führten. Insbesondere werden die Wege von Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin, zwei führenden Mitgliedern der RAF, im Detail untersucht.
- Die Rolle von Frauen in außerparlamentarischen Oppositionsbewegungen in der BRD
- Geschlechtsspezifische Faktoren, die Frauen in den Linksterrorismus trieben
- Die Biografien von Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin
- Die Rezeption des Frauen-Terrorismus in Medien und Wissenschaft
- Die Bedeutung des „Baader-Meinhof-Komplexes“ für das Verständnis des weiblichen Linksterrorismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik der Hausarbeit und stellt die Relevanz des Themas „Frauen im Linksterrorismus“ in den Vordergrund. Sie setzt sich kritisch mit dem Umgang der Gesellschaft und der Wissenschaft mit dem Thema auseinander und betont die Notwendigkeit eines sachlichen Zugangs zum Thema.
- Das zweite Kapitel behandelt die außerparlamentarischen Oppositionsbewegungen in der BRD. Es beleuchtet die Rolle von Frauen in diesen Bewegungen und stellt den Kontext für die Entstehung des Linksterrorismus dar.
- Kapitel 3 betrachtet die Situation von Frauen in der BRD in den 1960er und 1970er Jahren. Es geht auf die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen in dieser Zeit ein und zeigt die Diskriminierung und Benachteiligung auf, denen Frauen ausgesetzt waren.
- Kapitel 4 skizziert die Geschichte der „Roten Armee Fraktion“. Es beschreibt die Entstehung, Ziele und Aktionen der RAF.
- Das fünfte Kapitel untersucht verschiedene Erklärungsansätze für den Weg in den Linksterrorismus. Es beleuchtet gesellschaftliche, soziologische, psychologische und geschlechtsspezifische Faktoren, die zur Radikalisierung beitragen können.
- Kapitel 6 widmet sich den weiblichen Wegen in den Linksterrorismus. Es konzentriert sich auf die Biografien von Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin und analysiert ihre Motivationen und Lebensläufe.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen Linksterrorismus, „Rote Armee Fraktion“ (RAF), Frauen im Terrorismus, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin, Radikalisierung, Sozialisation, Geschlechtsspezifische Faktoren, Gesellschaftliche Erwartungen, Politische Motivationen.
- Arbeit zitieren
- Constanze Mey (Autor:in), 2006, Frauen in der „Roten Armee Fraktion“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78442