Die beiden Begriffe – Gesinnungsethik und Verantwortungsethik – und deren Unterscheidung stammen aus dem Vortrag Webers „Politik als Beruf“, den er im Winter 1918/1919 vor dem Freistudentischen Bund“ in München hielt.
Darin beschreibt er Gesinnungsethik und Verantwortungsethik als zwei unaustragbare, gegensätzliche Maximen.
In der vorliegenden Arbeit werde ich nun auf die Definition der Begriffe Gesinnungs- und Verantwortungsethik nach Weber und deren Unterscheidung, sowie auf das Verantwortungsethische Denken bei Bonhoeffer eingehen. Grundlage für die Überlegungen, wie Handeln begründet werden kann, sollen der Aufsatz „Politik als Beruf“ (Weber) und Bonhoeffers „Ethik – Die Struktur des verantwortlichen Lebens“ sein. Als Ziel der Arbeit soll ein Vergleich zwischen der Position Webers und der Position Bonhoeffers gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurzbiographie Max Weber
- Verantwortungs- und Gesinnungsethik
- Herkunft und Gebrauch der Begriffe
- Begriffserklärungen
- Gesinnungsethik
- Verantwortungsethik
- Gesinnungs- und Verantwortungsethik in Webers „Politik als Beruf“
- Gesinnung
- Legitimität
- Wahl der Mittel
- Folgen und Verantwortung des Handelns
- Spannungsfeld der beiden Ethiken
- Bonhoeffers,,Ethik“
- Allgemeines
- ,,Die Struktur des Verantwortlichen Lebens“
- Einleitung und Gliederung
- Stellvertretung
- Wirklichkeitsgemäßheit
- Sachgemäßheit
- Schuldübernahme
- Das Gewissen
- Auswertung/Beurteilung „Die Struktur des Verantwortlichen Lebens“
- Vergleich und Beurteilung der Positionen Webers und Bonhoeffers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Handeln begründen lässt. Die Untersuchung konzentriert sich dabei auf die ethischen Forderungen von Max Weber und Dietrich Bonhoeffer, dargestellt an Webers „Politik als Beruf“ und Bonhoeffers „Ethik - Die Struktur des verantwortlichen Lebens“. Ziel ist es, einen Vergleich zwischen den Positionen der beiden Denker zu ziehen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede aufzuzeigen.
- Verantwortungs- und Gesinnungsethik nach Max Weber
- Die Struktur des verantwortlichen Lebens nach Dietrich Bonhoeffer
- Die Bedeutung von Handlungsfolgen und individuellen Einstellungen in der Ethik
- Der Einfluss von gesellschaftlichen Strukturen auf ethisches Handeln
- Die Rolle des Gewissens in der Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung einer Auseinandersetzung mit der Verantwortungsethik im Kontext der heutigen Gesellschaft, die durch Offenheit und Ambivalenz gekennzeichnet ist. Es wird die wachsende Bedeutung von Eigenverantwortung und die Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen „guten“ und „schlechten“ Handlungen in einer Welt ohne klare moralische Richtlinien hervorgehoben.
Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Gesinnungsethik und Verantwortungsethik nach Max Weber vorgestellt. Die beiden Maximen werden als unvereinbar betrachtet, und es wird auf Webers Verständnis von Gesinnung, Legitimität, Wahl der Mittel, Folgen und der Verantwortung des Handelns eingegangen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit Bonhoeffers „Ethik - Die Struktur des verantwortlichen Lebens“ und beleuchtet die zentrale Bedeutung von Stellvertretung, Wirklichkeitsgemäßheit, Sachgemäßheit, Schuldübernahme und dem Gewissen im ethischen Handeln.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die Verantwortungsethik, die Gesinnungsethik, die Struktur des verantwortlichen Lebens, die Frage nach der Begründung von Handlungen, das Spannungsfeld zwischen Gesinnung und Verantwortung, die Bedeutung des Gewissens und die Rolle der gesellschaftlichen Strukturen in der ethischen Entscheidungsfindung.
- Quote paper
- Gunnar Schulze (Author), 2005, Wie lässt sich Handeln begründen? Überlegungen zu ethischen Forderungen Webers und Bonhoeffers - Dargestellt an Max Weber "Politik als Beruf" und Dietrich Bonhoefer "Ethik", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78511