Im Laufe der Entwicklungsgeschichte gesellschaftlicher Strukturen sowie der aktuellen
Prozesse von Globalisierung und Internationalisierung ergeben sich immer wieder neue Formen von Interaktionen und damit einhergehend auch verschiedene Problemherde und Konfliktäußerungen. Zur Bearbeitung von problematischen Situationen im sozialen und gesellschaftlichen Bereich finden sich verschiedene Konfliktlösungsprogramme, die ihrerseits einen entwicklungsgeschichtlichen Hintergrund, basierend auf der Fortentwicklung von Interaktion und Kommunikation, aufzeigen. Der wohl geläufigste
und verbindlichste Lösungsweg von Streitigkeiten stellt in der heutigen Zeit die Rechtssprechung dar, bei welcher versucht wird, so genau wie möglich zu definieren, welche Rechte und Pflichten die jeweiligen Parteien in bestimmten Zusammenhängen zu verfolgen haben. Ein Außenstehender bestimmt dabei letztendlich, welche Partei im Unrecht ist oder nicht. Dass derjenige, der den Kürzeren dabei zieht, mit diesem Entscheidungsprozess schwer zufrieden zu stellen ist und allein der Tatsache
unterworfen wird, sich den Regeln des Systems entsprechend zu beugen, lässt jedoch
Bedenken erwachen, dass der eigentliche Problemherd in einem solchen Vorgang nicht
behoben wird. Gerade in der aktuellen Entwicklung von Globalisierung, Grenzöffnung und Migration ist es nahezu unmöglich, allein mit Hilfe der Rechtssprechung Konflikte zu lösen. Da jede Kultur auch einer eigenen Rechtssprechung mit ihrem persönlichen Verständnis von Recht und Unrecht unterliegt, reicht die Bearbeitung von Fakten (Wer hat Was Wie Wo und Wann getan?) nicht mehr aus, sondern die Fragestellung „Warum?“ gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ENTWICKLUNGSGESCHICHTLICHE ASPEKTE
- 3. AUSGEWÄHLTE BEISPIELE VON KULTURELLEN UND INTERKULTURELLEN DIFFERENZEN
- 3.1. DER NOTRUF DER RÜTLI-SCHULE IN DEUTSCHLAND
- 3.2. DIE LEGA NORD IN ITALIEN
- 3.3. DIE BEWEGUNG DER EZLN IN MEXIKO
- 3.4. ABSCHLIEBENDE GEDANKEN
- 4. TIEFER GEHENDE ANALYSE DER FALLSTUDIEN
- 4.1. DER FALL DER RÜTLI-SCHULE
- 4.2. DIE NORD-SÜD SPALTUNG ITALIENS
- 4.3. GESCHICHTLICHE HINTERGRÜNDE ZUR HERAUSBILDUNG EZLN
- 5. MEDIATION ALS KONFLIKTLÖSUNGSMODELL
- 5.1. GRUNDLEGENDE BETRACHTUNGEN ZUR KULTURGESCHICHTE
- 5.2. SOZIALE UNGERECHTIGKEIT
- 5.3. MEDIATION ALS EINE NEUE FORM SOZIALER ARBEIT?
- 6. MÖGLICHE LÖSUNGSSTRATEGIEN
- 7. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Relevanz von Mediation im 21. Jahrhundert als Konzept der Konfliktlösung. Sie befasst sich mit den Grenzen dieser Methode im Hinblick auf kulturelle und interkulturelle Unterschiede und analysiert die geschichtlichen Hintergründe und aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich.
- Die Entstehung und Entwicklung von Konflikten in verschiedenen Kulturen
- Die Herausforderungen und Chancen der Konfliktlösung in einer globalisierten Welt
- Die Rolle von Mediation als Instrument der Konfliktbewältigung
- Die Relevanz von Kultur und Geschichte für die Mediationspraxis
- Die Möglichkeiten und Grenzen der Mediation in interkulturellen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und beleuchtet die Problematik der Globalisierung, Migration und den damit verbundenen Verlust an Werten und Normen, wobei der Fokus auf das „Fest der Völker“ der NPD in Jena gerichtet ist.
Kapitel 2 befasst sich mit der Entwicklung gesellschaftlicher Strukturen und Konfliktlösungsprogramme in der Geschichte. Hierbei wird die Rolle der Rechtssprechung in der Konfliktlösung sowie die Problematik des „Warum“ im Zusammenhang mit der Globalisierung, Grenzöffnung und Migration beleuchtet.
Kapitel 3 präsentiert verschiedene Beispiele für kulturelle und interkulturelle Differenzen, darunter die Rütli-Schule in Deutschland, die Lega Nord in Italien und die EZLN-Bewegung in Mexiko.
Kapitel 4 vertieft die Analyse der Fallstudien, wobei die spezifischen Konfliktsituationen und ihre geschichtlichen Hintergründe näher beleuchtet werden.
Kapitel 5 widmet sich dem Konzept der Mediation als Konfliktlösungsmodell, indem es grundlegende Betrachtungen zur Kulturgeschichte sowie das Thema der sozialen Ungerechtigkeit in den Kontext setzt.
Kapitel 6 diskutiert verschiedene Lösungsstrategien, die im Umgang mit Konflikten Anwendung finden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenfeldern Konfliktlösung, Mediation, Kultur, Interkultur, Globalisierung, Migration, Rechtssprechung, soziale Ungerechtigkeit, Konfliktbewältigung, Interkulturelle Kommunikation.
- Quote paper
- Anita Weißflog (Author), 2006, Die Relevanz von Mediation im 21. Jahrhundert als Konzept der Konfliktlösung , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78589