Der Gedanke an mein Orientierungspraktikum löst bei mir sowohl Vorfreude und Spannung auf das aus, was mich erwartet, als auch Befürchtungen und Bedenken.
Zunächst ist es sicherlich nicht einfach, den Rollenwechsel von der Schüler- zur Lehrerrolle zu vollziehen. Es ist ja noch gar nicht lange her, dass ich selbst noch auf der "anderen Seite" saß. Werde ich es schaffen, mich in diese Rolle einzufügen? Welche Probleme macht mir dieser Wechsel? Wie kann ich sie lösen? Folglich ist meine erste Erwartung an das Praktikum, dass ich auf diese Fragen eine Antwort finde, dass ich es schaffe, mich mit der Lehrerrolle zu identifizieren. Verbunden mit diesem ersten Bedenken ist die Befürchtung, dass ich das richtige Maß zwischen Distanz und Nähe zu den Schüler/innen nicht finde. Auch dies gilt es auszuprobieren und auszuloten.
In den von mir selbst zu planenden Unterrichtseinheiten sehe ich die größte Herausforderung. Bei der Planung wird es wahrscheinlich schwer sein, die Klasse und ihr Leistungsvermögen realistisch einzuschätzen. An welchem Punkt sind Schüler/innen unter- oder überfordert? Wie fördere ich gleichzeitig unterschiedliche Leistungsniveaus? Hinzu kommen natürlich auch Bedenken: Kann ich überhaupt Autorität vermitteln? Vermag ich es einen Unterricht zu gestalten, den die Schüler/innen spannend und ansprechend finden? Mein primäres Interesse ist es daher, diese Hürden zu überwinden und mit der neuen Situation umgehen zu lernen. Ich hoffe, dass ich durch das eigene Erproben Sicherheit gewinne und mir einige dieser Sorgen genommen werden.
Im Übrigen bin ich überzeugt, dass ich von den Erfahrungen der an der Schule unterrichtenden Lehrer/innen profitieren kann, indem ich beispielsweise verschiedene Unterrichtsstile- und methoden kennenlerne, die ich mir ggf. "abgucken" kann. Die kritische Beobachtung der Lehrer/innen wird es mir sicherlich auch ermöglichen, mein Lehrerleitbild zu überprüfen und eventuell zu korrigieren. Ich wünsche mir eine intensive Kommunikation mit meiner Mentorin und ggf. auch dem Kollegium, damit ein fachlicher und methodischer Austausch stattfinden kann.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vor dem Praktikum
- Mein Lehrerleitbild
- Die Jens-Nydahl-Grundschule
- Beschreibung der Lage der Schule und des Schulgebäudes
- Einschätzung der sozialen Struktur der Schüler- und Elternschaft
- Die Jens-Nydahl-Grundschule: Beschreibung, Profil und Angebotsstruktur der Schule
- Fokus auf Sprache: Das Angebot der J-N-S.
- Integrationsklassen – Was bedeutet das?
- Weitere Unterrichtsangebote
- Das Nachmittagsprogramm
- Das Praktikum an der Jens-Nydahl-Grundschule
- Der erste Eindruck
- Ausgangslage
- ,,Meine" Klasse: Klassenstruktur und Klassenraum
- Unterrichtsbeobachtungen: Ein Tag in der 4a.
- 1. Stunde: DAZ
- 2. Stunde: Deutsch-Förder Unterricht
- 3. Stunde: Deutsch
- 4. Stunde: Frühenglisch
- 5. Stunde: Sachkunde
- Beobachtungen und Auswertung
- Unterrichtsversuch
- Beobachtungsschwerpunkt: Das Thema der frühen Dreisprachigkeit – Problem oder Vorteil
- Reflexion über mein Orientierungspraktikum
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Praktikumsbericht von Stephan Scheeder befasst sich mit seinen Erfahrungen während des Orientierungspraktikums an der Jens-Nydahl-Grundschule in Kreuzberg, Berlin. Der Bericht beleuchtet die soziale Struktur der Schule und ihrer Umgebung, die spezifischen Angebote der Schule und die Herausforderungen des Praktikums aus der Perspektive eines zukünftigen Lehrers.
- Die soziale Zusammensetzung der Schülerschaft und der umliegenden Wohngegend
- Die pädagogischen Herausforderungen und Möglichkeiten in einer multikulturellen Schulumgebung
- Die Bedeutung des Sprachlernens und der Förderung von Mehrsprachigkeit
- Die spezifischen Bedürfnisse von Integrationsklassen
- Die Rolle des Lehrers und die Entwicklung des eigenen Lehrerleitbilds
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Praktikumsberichts führt in die Erwartungen und Befürchtungen des Autors vor dem Praktikum ein. Sie beschreibt seinen Wunsch, die Lehrerrolle zu verstehen und ein angemessenes Verhältnis zu den Schüler/innen aufzubauen. In Kapitel 2 wird die Jens-Nydahl-Schule genauer vorgestellt, wobei der Fokus auf die Lage, die soziale Struktur der Schülerschaft und die Angebote der Schule liegt.
Kapitel 3 dokumentiert den ersten Eindruck des Autors von der Schule, beschreibt die Ausgangslage des Praktikums und analysiert die Unterrichtsbeobachtungen, die er während eines Tages in der 4a Klasse durchgeführt hat.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Auswertung der Beobachtungen und des eigenen Unterrichtsversuchs, wobei das Thema der frühen Dreisprachigkeit im Mittelpunkt steht.
Schlüsselwörter
Der Praktikumsbericht fokussiert auf die Themen Grundschule, soziale Brennpunkte, multikulturelle Bildung, Integrationsklassen, Sprachförderung, Lehrerrolle, Unterrichtsbeobachtung, Dreisprachigkeit und Orientierungspraktikum.
- Arbeit zitieren
- Stephan Scheeder (Autor:in), 2002, Orientierungspraktikum an der Jens-Nydahl-Grundschule in Berlin-Kreuzberg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7874