Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit den persönlichen Erlebnissen Plinius’ des Jüngeren (im weiteren Verlauf dieser Arbeit als Plinius bezeichnet) während des Vesuvausbruches im Jahr 79 n. Chr.. Eine diesbezügliche Schilderung hat Plinius selbst in einem an Tacitus adressierten Brief (epist. 6,20 seiner Briefsammlung) hinterlassen. Allerdings beschränken sich die in dieser Arbeit dargelegten Ausarbeitungen bezüglich Übersetzung, Kommentar und Interpretation auf 6, 20,1–12, wobei der Textarbeit die Oxfordausgabe von Mynors zugrunde liegt.
Insgesamt sind in der Briefsammlung des Plinius elf Briefe an Tacitus erhalten, von denen die sechs Briefe in den Büchern 1–6 eher formal gehalten sind, während die fünf weiteren Briefe in den Büchern 7–I9 den Eindruck einer innigen Brieffreundschaft zwischen den beiden vermitteln. Ohnehin ist Tacitus der häufigste Adressat in der Sammlung der Privatbriefe (Briefe 1–9) des Plinius.
In seinen Briefen greift Plinius höchst unterschiedliche Themen, u.a. Charakterporträts, Fragen der Lebensführung, Rechtsproblematik, Anekdotisches, Mirabilien und essayistisch-autobiogra-phischsche Geschichtsschreibung auf. Die wahrscheinlich postum editierten Briefe aus Buch 10 seiner Briefsammlung sind ausschließlich an Kaiser Traian adressiert und beschäftigen sich u.a. mit der Problematik der Christenbehandlung und Provinzverwaltung.
Die Fülle an Zitaten, Vergleichen und Anklängen der römischen Literatur in Epistel 6,20, darunter auch Vergil, Lucan und Livius, bildet die Grundlage der Interpretation in dieser Arbeit. Es soll herausgestellt werden, welche Intentionen Plinius mit diesen Anspielungen verfolgte. Dienen sie der Färbung des Briefes nach literarischem Muster, um hier in der Prosa feine Nuancen des Epos und der Historiographie einzuarbeiten, oder sah Plinius sich und sein Handeln gar in Nachfolge der großen Heroen der römischen Literatur, wie z.B. Aeneas?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Übersetzung Epistel 6,20,1-20,12
- 2. Zeilenkommentar
- 3. Interpretation
- III. Fazit
- IV. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Plinius des Jüngeren (im weiteren Verlauf als Plinius bezeichnet) und seinen persönlichen Erlebnissen während des Vesuvausbruches im Jahr 79 n. Chr. Diese Schilderung hat Plinius selbst in einem an Tacitus adressierten Brief (epist. 6,20 seiner Briefsammlung) festgehalten. Die Arbeit untersucht die Übersetzung, den Kommentar und die Interpretation der Epistel 6, 20,1–12, wobei die Oxfordausgabe von Mynors zugrunde liegt. Die Arbeit stellt sich die Aufgabe, die Intentionen Plinius' in seiner Verwendung von Zitaten, Vergleichen und Anspielungen aus der römischen Literatur, wie z.B. Vergil, Lucan und Livius, zu analysieren.
- Die Darstellung des Ausbruchs und Plinius' persönlicher Erfahrungen
- Die Analyse der literarischen Anspielungen und Verweise in der Epistel
- Die Rekonstruktion von Plinius' Intentionen bei der Verwendung dieser Anspielungen
- Die Einordnung der Epistel in die literarische Tradition und die Frage nach Plinius' Selbstverständnis im Vergleich zu Vorbildern
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung gibt einen kurzen Überblick über die Hausarbeit und ihre Zielsetzung. Sie erläutert die Bedeutung der Epistel 6,20 für die Erforschung von Plinius' Lebens und Werk. Darüber hinaus werden der zeitliche Rahmen und die verwendeten Quellen für die Analyse vorgestellt.
II. Hauptteil
1. Übersetzung Epistel 6,20,1-20,12
Dieser Abschnitt beinhaltet die Übersetzung des ersten Teils der Epistel 6,20 (Verse 1-12). Die Übersetzung wird detailliert erläutert und die sprachliche Besonderheiten des Textes werden hervorgehoben.
2. Zeilenkommentar
Der Zeilenkommentar bietet eine detaillierte Analyse des Textes der Epistel. Er beleuchtet die sprachliche Struktur, die historische und literarische Bedeutung einzelner Wörter und Phrasen, sowie die Intentionen Plinius'.
3. Interpretation
Dieser Abschnitt behandelt die Interpretation des übersetzten und kommentierten Textes. Hier werden die literarischen Anspielungen und Verweise auf andere Autoren der römischen Literatur analysiert. Die Interpretation zielt darauf ab, die Intentionen Plinius' bei der Verwendung dieser Anspielungen und die Bedeutung des Briefes im Kontext der römischen Literatur zu ergründen.
Schlüsselwörter
Plinius der Jüngere, Vesuvausbruch, Epistula, Tacitus, römische Literatur, Vergil, Lucan, Livius, Anspielungen, literarische Tradition, Selbstverständnis, historische Ereignisse, Stil, Sprache, Interpretation, Kommentar, Übersetzung, Briefe.
- Arbeit zitieren
- Thorben Knake (Autor:in), 2007, Plinius der Jüngere während des Vesuvausbruches 79 n. Chr. (epist. 6,20,1-12) - Eigendarstellung im Vergleich mit Vorbildern aus der römischen Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78822