Der moderne Zuschauersport bezieht seine Popularität nicht ausschließlich aus den erwarteten Ausnahmeleistungen der Athleten, sondern zu einem erheblichen Teil aus der Erwartung illegitimer, spektakulärer, insbesondere gewalttätiger Aktionen von Aktiven und Zuschauern.
Je nachdem, ob es sich um die Gewalt der Spieler, von Funktionären oder eben Fans und Hooligans handelt, legt man eine unterschiedliche Meßlatte der Toleranz an.
Im Einzelnen:
Die Gewalt der Sportler wird verniedlicht als die Gewalt der „Cleveren“, der „Schlitzohren. Sie wird verharmlost und heruntergespielt oder nur vordergründig im Sinne einer öffentlich propagierten „Umweltmoral“ (Bette 1999) bzw. „Moral der öffentlichen Lippenbekenntnisse“ (Lenk 1988) bekämpft.
Die Gewalt der Fans, der Hooligans wird dämonisiert, kriminalisiert und dramatisiert als die Gewalt von „kriminellen Gewalttätern“ und als die Gewalt von „Chaoten“. Diese Gruppe hätte mit dem Sport an sich nichts zu tun und würde „unseren geliebten Sport“ kaputt machen.
Das allerdings diese Art der Gewalt mit der ersten Art sehr viel gemeinsam hat, wird leider immer wieder übersehen oder einfach ignoriert, oftmals auch einfach geleugnet.
In der folgenden Arbeit möchten wir diese These in Form einer interpretierten Collage von Fallbeispielen ein wenig detaillierter darlegen.
Dabei werden wir nach einem kurzen geschichtlichen Ausflug in den Zivilisationsprozess einen soziologischen Exkurs über die Bedeutung des Er- und Auslebens von Emotionen und Motivationen im Altertum und in modernen Industriegesellschaften machen. Wir untersuchen die Wandlungen im Fußballsport anhand einiger Fallbeispiele aus dem Bereich der Hooliganproblematik. Schließlich werden unsere Ausführungen mit einer sozialkritischen Klammer umschlossen und Fragen nach möglichen Konsequenzen diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Historisches
- 1.1. Zivilisationsprozess, aggressive Handlungen und deren Motive im Sport
- 2. Fußball und Gewalt
- 2.1. Ursachen der Gewalt im Fußballsport
- 2.2. Ursprünge von Gewaltmotiven im Fußballsport
- 2.3. Sozialökonomische Motive der Gewalt
- 3. Zuschauer- und Fanverhalten
- 3.1. Motive der Zuschauer und Fans
- 3.2. Die Hooligan-Problematik, Motivation zur Gewalt bei Fallbeispielen
- 3.3. Aussagen von Hooligans
- 3.3.1. Bewertung der Aussagen
- 4. Erklärungsversuche aggressiver Handlungen
- 4.1. Pluralistischer Ansatz zur Erklärung aggressiver Handlungen
- 5. Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Ursachen und Motive aggressiven Verhaltens bei Fußballfans. Ziel ist es, die Entwicklung von Fan-Gewalt im historischen Kontext zu beleuchten und verschiedene soziologische und sozialökonomische Faktoren zu analysieren, die zu gewalttätigen Handlungen beitragen. Die Arbeit beleuchtet sowohl die Unterschiede in der Wahrnehmung von Gewalt bei Spielern und Fans, als auch die Motivationen hinter Hooligan-Verhalten.
- Historisches Auftreten von Gewalt im Sport und deren gesellschaftlicher Kontext
- Ursachen und Motive von Gewalt im Fußballsport
- Analyse des Zuschauer- und Fanverhaltens, insbesondere im Kontext der Hooligan-Problematik
- Soziologische und sozialökonomische Faktoren, die aggressives Verhalten beeinflussen
- Verschiedene Erklärungsansätze für aggressives Verhalten im Fußballumfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass die Gewalt von Fußballfans und Spielern oft unterschiedlich bewertet wird, wobei die Gewalt der Fans dämonisiert und die der Spieler verharmlost wird. Die Arbeit beabsichtigt, diese These anhand von Fallbeispielen und einem soziologischen Exkurs zu beleuchten, der die Bedeutung von Emotionen und Motivationen im historischen und modernen Kontext betrachtet.
1. Historisches: 1.1. Zivilisationsprozess, aggressive Handlungen und deren Motive im Sport: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung von Gewalt im Sport, beginnend mit den Gladiatorenkämpfen der Antike. Es wird aufgezeigt, wie sich die Gewalt von der Alltagsrealität auf die Bühne der Ästhetik verschob und wie Maßnahmen zur Gewaltprävention schon in der Antike ergriffen wurden (z.B. Alkoholverbote im Stadion von Delphi). Das Kapitel betont, dass Gewalt im Fußballumfeld kein neues Phänomen ist, aber die Motive und der Kontext sich im Laufe der Zeit verändert haben. Die Gewalt von Hooligans hat sich vom Spielgeschehen gelöst und eine Eigendynamik entwickelt, im Gegensatz zu den früheren Formen von Gewalt, die enger mit dem Spiel selbst verbunden waren.
2. Fußball und Gewalt: 2.1. Ursachen der Gewalt im Fußballsport: Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Motive, die Fußballfans für gewalttätiges Verhalten haben. Es wird angedeutet, dass sozio-kulturelle Wertsysteme und politisch-ökonomische Bedingungen entscheidend sind. Obwohl der Text hier abbricht, lässt sich vermuten, dass der folgende Abschnitt (2.2 und 2.3) tiefer in diese Ursachen eingehen würde.
Schlüsselwörter
Fußballgewalt, Hooligans, Zuschauerverhalten, Aggression, Soziologie, Sozialökonomie, Zivilisationsprozess, historische Entwicklung, Gewaltmotive, Fan-Kultur.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Fußballgewalt
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Ursachen und Motive aggressiven Verhaltens bei Fußballfans. Sie beleuchtet die Entwicklung von Fan-Gewalt im historischen Kontext und analysiert soziologische und sozialökonomische Faktoren, die zu gewalttätigen Handlungen beitragen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Unterschieds in der Wahrnehmung von Gewalt bei Spielern und Fans sowie den Motivationen hinter Hooligan-Verhalten.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Historisches Auftreten von Gewalt im Sport und deren gesellschaftlicher Kontext; Ursachen und Motive von Gewalt im Fußballsport; Analyse des Zuschauer- und Fanverhaltens, insbesondere im Kontext der Hooligan-Problematik; Soziologische und sozialökonomische Faktoren, die aggressives Verhalten beeinflussen; Verschiedene Erklärungsansätze für aggressives Verhalten im Fußballumfeld.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, 1. Historisches (mit dem Unterkapitel 1.1. Zivilisationsprozess, aggressive Handlungen und deren Motive im Sport), 2. Fußball und Gewalt (mit den Unterkapiteln 2.1. Ursachen der Gewalt im Fußballsport, 2.2. Ursprünge von Gewaltmotiven im Fußballsport und 2.3. Sozialökonomische Motive der Gewalt), 3. Zuschauer- und Fanverhalten (mit den Unterkapiteln 3.1. Motive der Zuschauer und Fans, 3.2. Die Hooligan-Problematik, Motivation zur Gewalt bei Fallbeispielen und 3.3. Aussagen von Hooligans inklusive 3.3.1. Bewertung der Aussagen), 4. Erklärungsversuche aggressiver Handlungen (mit dem Unterkapitel 4.1. Pluralistischer Ansatz zur Erklärung aggressiver Handlungen) und 5. Diskussion.
Welche These wird in der Einleitung aufgestellt?
Die Einleitung stellt die These auf, dass die Gewalt von Fußballfans und Spielern oft unterschiedlich bewertet wird, wobei die Gewalt der Fans dämonisiert und die der Spieler verharmlost wird. Die Arbeit beabsichtigt, diese These anhand von Fallbeispielen und einem soziologischen Exkurs zu beleuchten.
Was wird im Kapitel "Historisches" behandelt?
Das Kapitel beschreibt die historische Entwicklung von Gewalt im Sport, beginnend mit den Gladiatorenkämpfen der Antike. Es zeigt, wie sich die Gewalt von der Alltagsrealität auf die Bühne der Ästhetik verschob und wie Maßnahmen zur Gewaltprävention schon in der Antike ergriffen wurden. Es betont, dass Gewalt im Fußballumfeld kein neues Phänomen ist, aber die Motive und der Kontext sich im Laufe der Zeit verändert haben. Die Gewalt von Hooligans hat sich vom Spielgeschehen gelöst und eine Eigendynamik entwickelt.
Was wird im Kapitel "Fußball und Gewalt" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Motive, die Fußballfans für gewalttätiges Verhalten haben. Es wird angedeutet, dass sozio-kulturelle Wertsysteme und politisch-ökonomische Bedingungen entscheidend sind. Der abgebrochene Text lässt vermuten, dass die folgenden Abschnitte tiefer in diese Ursachen eingehen würden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Fußballgewalt, Hooligans, Zuschauerverhalten, Aggression, Soziologie, Sozialökonomie, Zivilisationsprozess, historische Entwicklung, Gewaltmotive, Fan-Kultur.
- Arbeit zitieren
- Iris Hecker (Autor:in), 2006, Ursachen und Motive aggressiven Verhaltens bei Fussballfans, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/78968