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Emilia Galotti. Engel oder Luder

Titel: Emilia Galotti. Engel oder Luder

Seminararbeit , 2001 , 18 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Alexander Kohlmann (Autor:in)

Germanistik - Neuere Deutsche Literatur
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Zusammenfassung Leseprobe Details

An der Frage "Warum stirbt Emilia Galotti" kommt kaum ein Abiturient und noch weniger ein literatur- bzw. theaterwissenschaftlicher Student vorbei. Ob im Deutsch L - Kurs, auf dem Spielplan des örtlichen Staatstheaters, oder eben im Grundkurs Neuere Deutsche Literatur - immer wieder begegnet man Emilia mitsamt ihrer viel interpretierten Todesumstände.

Während der Arbeit an meinem Referat für dieses Seminar stand ich noch ganz unter dem Eindruck der gängigen Interpretationen, die mir sowohl in meiner schulischen Laufbahn als auch in der Sekundärliteratur mehr als einmal präsentiert wurden: Emilia Galotti, als das erste deutsche Bürgerliche Trauerspiel exemplarischer Vorläufer u.a. von Schillers „Kabale und Liebe“, in welchem Lessing „kühn... dem schamlosen Treiben absolutistischer Fürsten und ihrer Kreaturen den Spiegel vorgehalten“1) hat . Zunächst erschien es mir logisch, auch meine Hausarbeit im Sinne dieser klassischen Interpretationen zu schreiben, die ja literaturwissenschaftlich durchaus einleuchtend und logisch erscheinen. Beim immer wieder neuen Lesen des Stückes beschäftigten mich als begeisterten Theaterbesucher jedoch zunehmend weniger die Probleme des aufgeklärten Bürgertums und der schrankenlosen Tyrannenwillkür als vielmehr die Charakterisierung der Hauptperson Emilia. Die Tatsache, daß ein junges Mädchen ernsthaft glaubhaft zu machen versucht, sie fühle sich nicht durch die Komplimente eines Prinzen geschmeichelt, ist ausgesprochen schwer nachvollziehbar. Der freiwillige Tod angesichts des Eingeständnisses der eigenen Verführbarkeit blieb schon zu Lessings Lebzeit nicht ohne Widerspruch 2) , und muß heute, über zweihundert Jahre später, erst recht kritisch hinterfragt und neuinterpretiert werden. Während rein literatur- und gesellschaftswissenschaftliche Auseinandersetzungen durchaus Emilias Schicksal als Mittel zum Zweck, z.B. zu einer adelskritischen Aussage, betrachten können, kann sich eine Theaterinszenierung in der Regel einer genauen, glaubwürdigen Charakterisierung der Hauptperson nicht entziehen. Um Anregungen zu bekommen, wie diese Emilia v.a. in neuerer Zeit auf dem Theater verstanden wurde, nahm ich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin Einsicht in Theaterkritiken jüngster Zeit. Dabei sind mir v.a. die Besprechungen zweier Inszenierungen vom Anfang der neunziger Jahre als interessante Grundlage für meine Auseinandersetzung mit dem Charakter Emilias aufgefallen.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einführung
  • Das Paar Emilia und Appiani
  • Entwicklung des Charakters der Emilia
  • Ausblick, Gedanken, Offene Fragen
  • Anmerkungen

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Hausarbeit befasst sich mit der Figur der Emilia Galotti in Lessings gleichnamigem Stück und hinterfragt insbesondere die Interpretation ihres Todes sowie die Darstellung ihrer Beziehung zum Prinzen. Ziel ist es, die gängigen Interpretationen zu untersuchen und neue Perspektiven auf die Figur der Emilia zu eröffnen.

  • Emilias Verhältnis zum Prinzen und die Frage der sexuellen Begierde
  • Die Bedeutung der Darstellung von Emilias Beziehung zu ihrem Vater und ihrem Gatten
  • Emilias Selbstmord als Ausdruck von Tugend oder Verzweiflung
  • Die Rolle der Theaterinszenierungen in der Interpretation des Charakters der Emilia
  • Die Relevanz des Stückes für die zeitgenössische Gesellschaft

Zusammenfassung der Kapitel

Einführung

Der Autor beleuchtet die unterschiedlichen Interpretationen von Emilias Tod, die sowohl im schulischen Kontext als auch in der Sekundärliteratur verbreitet sind. Er stellt fest, dass die klassische Interpretation, die Emilia als Opfer absolutistischer Herrschaft darstellt, weniger im Vordergrund steht als die Auseinandersetzung mit ihrem Charakter und ihrer Motivationen.

Das Paar Emilia und Appiani

Die Analyse des Verhältnisses zwischen Emilia und ihrem Gatten Appiani zeigt, dass dieses nicht von Liebe geprägt ist. Emilia und Appiani begegnen sich nur einmal im Stück und ihre Interaktion deutet nicht auf tiefe Zuneigung hin. Der Autor vermutet, dass die Heirat eher ein Ergebnis der Übereinkunft zwischen Odoardo und Appiani ist, die beide ihre eigenen Bedürfnisse durch die Verbindung befriedigen.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Emilia Galotti. Engel oder Luder
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für deutsche Literatur)
Veranstaltung
Proseminar: Goethes Werk
Note
1,3
Autor
Alexander Kohlmann (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V79053
ISBN (eBook)
9783638852777
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Emilia Galotti Engel Luder Proseminar Goethes Werk Thema Emilia Galotti
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Alexander Kohlmann (Autor:in), 2001, Emilia Galotti. Engel oder Luder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79053
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Leseprobe aus  18  Seiten
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