Der Vergleich der Bundestagswahl 2002 und der vorgezogenen Bundestagswahl im September 2005 mit Wahlen in vorangegangen Jahrzehnten zeigt eine deutliche Veränderung innerhalb der politischen Welt. Diese Entwicklungen von Programmwahlen hin zu populistischen Personenwahlen nach amerikanischem Vorbild fordern von den Parteien neue Ansätze für eine erfolgreiche Wahl. Im Zeitalter der großen Koalition, mit sich immer weniger klar differenzierenden Wahlprogrammen und stetig sinkender Identifikation mit Parteien, legt sich das Hauptaugenmerk der Parteien auf die Beleuchtung der Spitzenpolitiker und die Bündelung der parteilichen Werte und Kompetenzen in diesen Personen um eine klare Abgrenzung der politischen Gegner zu gewährleisten. Auf dem Weg dies zu erreichen gewinnt das Marketing in der Politik stetig eine wichtigere Bedeutung.
Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, in wie fern es politischen Parteien möglich ist das Image eines Spitzenpolitikers auf eine Partei zu übertragen und die Leitlinien, Werte und Bilder einer Partei in diesem Individuum zu vereinen. Ob dieser Imagetransfer zu einem erfolgreicheren Wahlabschneiden der gesamten Partei führen kann und welche weiteren Konsequenzen dieser hervorrufen kann, ist weiter herauszuarbeiten.
Um dieses Ziel zu erreichen werden beginnend die in der Arbeit verwendeten Begriffe definiert und voneinander abgegrenzt. Um dem Marketing in der Politik einen Hintergrund zu schaffen, werden zwei generelle politischen Entwicklungen beleuchtet. In diesem Zusammenhang wird die heutige Bedeutung des politischen Marketings herausgearbeitet, explizit auf die Ansatzpunkte des Marketings in der Politik eingegangen, sowie beleuchtet welche Möglichkeiten, Gefahren und Grenzen ein Imagetransfer birgt. Anhand der Images von Dr. Edmund Stoiber und der CDU/CSU sowie der Images von Dr. Guido Westerwelle und der FDP werden die Möglichkeiten und Grenzen in der Praxis beleuchtet. Schließend werden die Kernaussagen der Arbeit nochmals aufgegriffen sowie ein Ausblick gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Gang der Untersuchung
- Definitionen
- Politisches Marketing
- Image und Imageträger
- Politisches Marketing
- Entwicklungen in der Politik
- Vom Stammwähler zum Schnäppchenjäger
- Von der Parteienwahl zur Personenwahl
- Wichtigkeit des politischen Marketings
- Ansatzpunkt des Marketings in der Politik
- Erfolge des Imagetransfers
- Gefahren und Grenzen des Imagetransfers
- Entwicklungen in der Politik
- Imagetransfer von einem Spitzenpolitiker auf eine Partei
- CDU/CSU und Dr. Edmund Stoiber
- Beleuchtung der Werte und des Images der CDU/CSU
- Image von Dr. Edmund Stoiber
- Korrelation zwischen beiden betrachteten Images
- FDP und Dr. Guido Westerwelle
- Beleuchtung der Werte und des Images der FDP
- Image von Dr. Guido Westerwelle
- Korrelation zwischen beiden betrachteten Images
- CDU/CSU und Dr. Edmund Stoiber
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Grenzen des Imagetransfers von einem Spitzenpolitiker auf seine Partei. Ziel ist es, zu analysieren, inwieweit das Image eines Politikers zur Stärkung der parteilichen Identität und zur erfolgreichen Gewinnung von Wählerstimmen eingesetzt werden kann.
- Entwicklungen in der politischen Landschaft vom Programmwahlkampf zur Personenwahl
- Bedeutung und Einsatz von politischem Marketing
- Möglichkeiten und Grenzen des Imagetransfers
- Analyse der Images von Dr. Edmund Stoiber und der CDU/CSU sowie von Dr. Guido Westerwelle und der FDP
- Auswirkungen des Imagetransfers auf das Wahlergebnis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung und Gang der Untersuchung: Die Einleitung präsentiert die Ausgangsthese der Arbeit, die sich mit der Veränderung von Wahlkämpfen vom programmorientierten zum personenorientierten Ansatz beschäftigt. Es wird die zunehmende Bedeutung des politischen Marketings im Kontext von Personenwahlkämpfen hervorgehoben und die Zielsetzung der Arbeit definiert.
- Definitionen: In diesem Kapitel werden die zentralen Begriffe der Arbeit, "Politisches Marketing" sowie "Image" und "Imageträger", klar abgegrenzt und definiert. Es werden verschiedene Perspektiven auf die Begriffe beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis zu ermöglichen.
- Politisches Marketing: Das Kapitel untersucht die Entwicklungen in der Politik vom Stammwähler zum Schnäppchenjäger und von der Parteienwahl zur Personenwahl. Es wird die Bedeutung des politischen Marketings im Kontext dieser Entwicklungen herausgestellt, wobei die Ansatzpunkte des Marketings in der Politik, die Erfolge des Imagetransfers und die Gefahren und Grenzen des Imagetransfers analysiert werden.
- Imagetransfer von einem Spitzenpolitiker auf eine Partei: Die Kapitel 4.1 und 4.2 beleuchten die Images von Dr. Edmund Stoiber und der CDU/CSU sowie von Dr. Guido Westerwelle und der FDP. Es werden die Werte und das Image der jeweiligen Partei mit dem Image des Spitzenpolitikers verglichen und die Korrelation zwischen den beiden Images analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem politischen Marketing und dem Imagetransfer. Die zentralen Themen sind die Entwicklungen in der Politik von der Programmwahl zur Personenwahl, die Bedeutung des politischen Marketings, die Möglichkeiten und Grenzen des Imagetransfers sowie die Analyse der Images von Spitzenpolitikern und ihrer jeweiligen Parteien.
- Quote paper
- Niklas Kürten (Author), 2006, Deutsche Spitzenpolitiker als Imageträger ihrer Partei - Eine kritische Analyse der Möglichkeiten und Grenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79059