Es handelt sich um eine theoretische Hausarbeit mit Praxisbeispielen.
Nach einer Abgrenzung und Differenzierung des Begriffes "Nonresponse" (Kapitel 2) werden die Besonderheiten bei einer Befragung von Unternehmen untersucht (Kapitel 3). In einem allgemeinen Teil (Kapitel 4) werden die beiden Problemfelder "Reduktion der Stichprobengröße" und "Nonresponse-Bias" anhand statistischer Formeln erläutert. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Modellierung der Gründe für Unit-Nonresponse (Kapitel 5). Das grundlegende Leverage-Salience-Modell von Groves et al. (2000) wird mit einem handlungstheoretischen Ansatz von Schnabel (1997) kombiniert und zu einem Teilnahmemodell für Unternehmensbefragungen weiterentwickelt. Der Autor identifiziert schließlich aus den Motivationen für eine Nicht-Teilnahme wichtige Verzerrungsquellen. Diese Ursachen eines "Nonresponse-Bias" werden den Einflussmöglichkeiten des Umfrageforschers gegenübergestellt (Kapital 6). Die Arbeit endet mit einer Zusammenführung relevanter Design-Tools und Post-Survey-Adjustments als Implikationen für die Umfrageforschung (Kapitel 7).
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Nonresponse - Definitionen und Differenzierung
- Begriffsklärung: Nonresponse, Ausschöpfung, Rücklaufquote etc.
- Verschiedene Formen der Nonresponse
- Besonderheiten bei einer Unternehmensbefragung
- Unternehmen sind Organisationen
- Geschichtete Stichprobe als Standard
- Wann wird Nonresponse zu einem Problem
- Einfluss auf Effizienz der Befragung bei Verringerung der Nettostichprobe
- Verzerrung der Ergebnisse bei systematischer Nonresponse -> „The Nonresponse-Bias”
- Ergebnisse der Umfrageforschung zur Relevanz von Nonresponse bei Unternehmensbefragungen
- Besonderheiten bei Panels
- Gründe für (Unit-)Nonresponse
- Noncontact, Inability to participate und Refusal bei Unternehmensbefragungen
- Allgemeines Modell des Teilnahmeverhaltens: Leverage-Salience
- Teilnahmeverhalten bei einer Unternehmensbefragung
- Grundsätzliche Einflussgrößen
- Teilnahmenentscheidung im Unternehmen - formale Modellierung
- Einflussfaktoren des Teilnahmeverhaltens im Detail: Qualitative Befunde
- Bei internationalen Unternehmungen und Konzernen
- Bei kleinen bis mittelständischen Unternehmen
- Systematische Nonresponse bei Unternehmensbefragungen – was ist signifikant - welche Hypothesen ergeben sich?
- Welche Unternehmensmerkmale hängen mit den Einflussfaktoren der Teilnahmeentscheidung zusammen - Identifikation von wichtigen Verzerrungsquellen3
- Welche Formen der systematischen Nonresponse kann der Forscher kontrollieren - Einflüsse des Befragungsdesigns
- Implikationen für die Umfragepraxis
- Design-Tools
- Postsurvey Adjustments4
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit widmet sich der Problematik von Nonresponse bei Unternehmensbefragungen. Im Fokus steht die Untersuchung der Gründe für fehlende Teilnahme und die Auswirkungen auf die Qualität und Aussagekraft von Befragungsergebnissen.
- Begriffsbestimmung von Nonresponse und die unterschiedlichen Formen
- Analyse der Besonderheiten von Unternehmensbefragungen im Vergleich zu anderen Formen der Umfrageforschung
- Erläuterung der Herausforderungen von Nonresponse in Bezug auf Effizienz und Verzerrung der Ergebnisse
- Identifizierung von Faktoren, die das Teilnahmeverhalten bei Unternehmensbefragungen beeinflussen
- Entwicklung von Strategien zur Minimierung von Nonresponse und Verbesserung der Datengüte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die Relevanz von Unternehmensbefragungen für die empirische Wirtschaftsforschung heraus und führt in die Thematik von Nonresponse ein. Es wird auf die Bedeutung von zuverlässigen und repräsentativen Daten im Kontext von Konjunkturindikatoren und wissenschaftlichen Modellen hingewiesen.
- Nonresponse - Definitionen und Differenzierung: Dieser Abschnitt definiert den Begriff Nonresponse und differenziert zwischen verschiedenen Formen, wie Unit-Nonresponse und Item-Nonresponse. Die Begriffe Ausschöpfung, Rücklaufquote und das Problem der Coverage-Problematik werden erläutert.
- Besonderheiten bei einer Unternehmensbefragung: Der Fokus liegt auf den Besonderheiten von Unternehmen als Befragungsobjekte und der Bedeutung einer geschichteten Stichprobe bei der Auswahl von Unternehmen.
- Wann wird Nonresponse zu einem Problem: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen von Nonresponse auf die Effizienz und die Verzerrung von Befragungsergebnissen. Es werden die Begriffe Nettostichprobe und „The Nonresponse-Bias“ eingeführt.
- Gründe für (Unit-)Nonresponse: Die Ursachen für fehlende Teilnahme bei Unternehmensbefragungen werden im Detail betrachtet. Es wird zwischen Noncontact, Inability to participate und Refusal unterschieden. Das allgemeine Modell des Teilnahmeverhaltens „Leverage-Salience“ wird vorgestellt.
- Systematische Nonresponse bei Unternehmensbefragungen – was ist signifikant - welche Hypothesen ergeben sich?: Dieser Abschnitt befasst sich mit den systematischen Ursachen von Nonresponse und untersucht, welche Unternehmensmerkmale mit dem Teilnahmeverhalten zusammenhängen. Es werden potenzielle Verzerrungsquellen identifiziert.
- Implikationen für die Umfragepraxis: Die letzten Kapitel erläutern verschiedene Ansätze zur Minimierung von Nonresponse. Es werden Design-Tools und Postsurvey Adjustments vorgestellt, um die Qualität von Unternehmensbefragungen zu verbessern.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt zentrale Themen der empirischen Wirtschaftsforschung und der Umfragemethodik, insbesondere die Problematik von Nonresponse bei Unternehmensbefragungen. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Nonresponse, Ausschöpfung, Rücklaufquote, Unit-Nonresponse, Item-Nonresponse, Teilnahmeverhalten, Leverage-Salience, Verzerrung, Postsurvey Adjustments, Design-Tools, Geschichtete Stichprobe, Coverage-Problematik, „The Nonresponse-Bias", Unternehmensmerkmale, Einflussfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Hans-Günter Herrmann (Autor:in), 2006, Nonresponse bei einer Unternehmensbefragung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79064