Die Vielfalt der geographischen Varietäten ist ein wichtiger Bestandteil in der Italienischen Sprachwissenschaft. Die geographische (diatopische) Dimension ist das wichtigste Element, um sprachliche Unterscheidungen aufzuzeigen, nicht nur aufgrund der historischen Fakten, sondern vor allem auch angesichts der heutigen linguistischen Situation in Italien.
Die geographische Herkunft der Sprecher beeinflußt beträchtlich die Spracherzeugung. Vor allem das regionale Italienisch ( italiano regionale) bestimmt den sprachlichen Gebrauch merklich. Das italiano regionale ist das Italienisch, welches täglich gesprochen wird und auch gelernt wird.
Die bevorzugte Stellung des italiano regionale, rührt besonders daher, daß sich die Distanzsprachen immer mehr auf die Nähesprachen auswirken. Dieser Vorgang ist bedingt durch die gesellschaftspolitische Entwicklung Italiens. Der entscheidende Schritt zur einer dynamischen Entwicklung im Nähebereich des Italienischen war die staatliche Einigung. Die Industrialisierung und Verstädterung verstärkte die Entfaltung des Nähebereichs. Aber auch durch den wachsenden Einfluß der Medien und der neuen nationalen Bürokratie entsprossen nähesprachliche Varietäten. Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert änderte sich der Nähebereich des Italienischen entscheidend. Es entstanden neue Varietäten und bis heute haben sich in allen Regionen Italiens italiani regionali gebildet, die neben dem primären italienischen Dialekt stehen.
Im ersten Teil dieser Hausarbeit werde ich den Begriff italiano regionale näher definieren, im zweiten Teil zeige ich die sprachlichen Merkmale der italiani regionali im lautlichen, morphosyntaktischen und lexikalischen Bereich auf.
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Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das italiano regionale nach Pellegrini
- 2.1 Pellegrinis Klassifikation des italiano regionale
- 2.2 La Parabola del Figliol Prodigi
- III. Das italiano regionale- eine diatopische Varietät
- 3.1 Definition des italiano regionale
- 3.2 Telmons Modell
- IV. Geographische Einteilung der italiani regionali
- V. Die sprachlichen Merkmale der italiani regionali
- 5.1 Varietäten in Aussprache und Intonation anhand einiger Beispielsätze von Canepari
- 5.2 Morphosyntaktische Unterschiede
- 5.3 Lexikalische Unterschiede
- VI. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem italienischen Regionaldialekt, dem "italiano regionale", und untersucht seine Entwicklung und Charakteristika. Ziel ist es, die Vielfältigkeit und Bedeutung des Regionaldialekts im Kontext der italienischen Sprachlandschaft zu beleuchten.
- Klassifizierung des italiano regionale nach Pellegrini
- Definition und Abgrenzung des italiano regionale
- Geographische Verbreitung und Einteilung der regionalen Varietäten
- Sprachliche Merkmale des italiano regionale (Lautung, Morphologie, Lexikon)
- Bedeutung des italiano regionale für die italienische Sprachgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung der geographischen Varietäten für die italienische Sprachwissenschaft dar. Sie erläutert die Entstehung und Entwicklung des italiano regionale im Kontext der gesellschaftspolitischen Veränderungen Italiens.
- Das italiano regionale nach Pellegrini: Dieses Kapitel stellt die Klassifikation des italiano regionale nach dem italienischen Sprachwissenschaftler Giovan Battista Pellegrini vor. Pellegrini unterscheidet vier sprachliche Schichten in Italien, wobei das italiano regionale als „settore mediano" zwischen Standarditalienisch und Dialekt angesiedelt wird.
- Das italiano regionale- eine diatopische Varietät: Dieses Kapitel definiert den Begriff italiano regionale und beschreibt verschiedene Modelle, die sich mit der diatopischen Variation im Italienischen befassen, unter anderem das Modell von Telmon.
Schlüsselwörter
Italiano regionale, diatopische Varietät, Pellegrini, Standarditalienisch, Dialekt, Sprachgeschichte, Lautung, Morphologie, Lexikon, Sprachwissenschaft, Italienische Sprache.
- Arbeit zitieren
- Andrea Fischer (Autor:in), 2002, Italiano Regionale, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7923