Die Türkei steht seit Jahren als Kandidat auf der Beitrittsliste zur Europäischen Union. Die Verhandlungen sind in vollem Gange, doch wird es tatsächlich zu einem Beitritt kommen? Diese Magisterarbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer Vollmitgliedschaft der Türkei zur EU im Hinblick auf Alternativen. Diese sind die Privilegierte Partnerschaft, die Beibehaltung des Status quo, aber auch die relativ unbekannte Variante der Abgestuften Integration. In den Schlussbetrachtungen kommt es dann zu einer ambivaltenen Beantwortung der Fragestellung und die realistische sowie die rationale Lösung der Beitrittsverhandlungen werden mit Begründung dargestellt.
Alle Modelle werden nacheinander dargestellt, mit Vor- und Nachteilen für die EU und die Türkei. Im Anschluss erfolgt eine Aufarbeitung diverser Diskussionspunkte mit Argumenten pro und contra Beitritt. Im nächsten Schritt wird untersucht, wie der tatsächliche Stand der Entwicklungen in der Türkei ist. Werden die Auflagen der EU zur Beitrittsvorbereitung erfüllt oder kommt das Kandidatenland den Forderungen nicht nach? Das folgende Kapitel untersucht drei Beispielländer: Großbritannien als Befürworter der Vollmitgliedschaft, Österreich als Gegner und Deutschland in einer Art Zwitterposition. Wie argumentieren Parteien, Bevölkerung und gegebenenfalls auch Verbände über die Türkei als eventuell baldigen Mitgliedstaat? Auch das Internationale Umfeld hat Auswirkungen auf Entscheidungen von solch großer Tragweite. Daher wird ein Blick auf etwa die Terror- und Islamistenproblematik geworfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung der plausibelsten Modelle
- Vollmitgliedschaft
- Privilegierte Partnerschaft
- Abgestufte Integration
- Status quo der Beziehungen EU-Türkei
- Zwischenresümee
- Streitpunkte bei den Verhandlungen mit der Türkei
- Finalität der EU
- Geographische Lage
- Wertedebatte im Zusammenhang mit religiösen und kulturellen Aspekten
- Handlungsfähigkeit der EU
- Wirtschaftliche Aspekte
- Geostrategische Lage
- Migration und Integration
- Kopenhagener Kriterien und Anerkennung Zypern
- Zwischenresümee
- Momentaner Entwicklungsstand der Türkei
- Politischer Stand
- Wirtschaftlicher Stand
- Zypern-Problematik als weiterer Diskussionspunkt bei den Verhandlungen
- Stimmung in der Türkei
- Zwischenresümee
- Interessen und Meinungen einzelner Mitgliedstaaten und der jeweiligen gesellschaftlichen Diskurse aufgezeigt an ausgewählten Beispielen
- Deutschland
- Parteien
- Bevölkerung
- Deutscher Gewerkschaftsbund und Bundesverband der Deutschen Industrie
- Großbritannien
- Parteien
- Bevölkerung
- Österreich
- Parteien
- Bevölkerung
- Zwischenresümee
- Deutschland
- Einfluss der internationalen Umwelt auf Beitrittsentscheidung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit den verschiedenen Szenarien eines möglichen EU-Beitritts der Türkei, wobei der Fokus auf der Wahrscheinlichkeit einer Vollmitgliedschaft im Vergleich zu Alternativen liegt.
- Die vier wichtigsten Szenarien für die zukünftigen Beziehungen zwischen der Türkei und der EU: Vollmitgliedschaft, Privilegierte Partnerschaft, Abgestufte Integration, Status Quo
- Die zentralen Streitpunkte bei den Verhandlungen: Finalität der EU, geographische Lage, Wertedebatte im Kontext religiöser und kultureller Aspekte, Handlungsfähigkeit der EU, wirtschaftliche Aspekte, geostrategische Lage, Migration und Integration, Kopenhagener Kriterien und Anerkennung Zyperns
- Die aktuelle Entwicklung in der Türkei: Politischer Stand, Wirtschaftlicher Stand, Zypern-Problematik, Stimmung in der Türkei
- Die Positionen ausgewählter Mitgliedstaaten (Deutschland, Großbritannien, Österreich) hinsichtlich eines möglichen Beitritts: Parteien, Bevölkerung, relevante Institutionen
- Der Einfluss der internationalen Umwelt auf die Entscheidung über die zukünftigen Beziehungen zwischen der Türkei und der EU
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die lange Geschichte der Beziehungen zwischen der EU und der Türkei, angefangen mit dem Assoziierungsabkommen von 1963 bis hin zum Beitrittskandidatenstatus im Jahr 1999 und der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen im Jahr 2005. Die Arbeit stellt die Leitfrage nach der Wahrscheinlichkeit einer Vollmitgliedschaft im Vergleich zu anderen Szenarien.
Kapitel 2 untersucht vier verschiedene Szenarien für die zukünftige Beziehung der Türkei zur EU: Vollmitgliedschaft, Privilegierte Partnerschaft, Abgestufte Integration und der Status Quo. Dabei werden die Vor- und Nachteile jedes Modells beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die wichtigsten Streitpunkte bei den Verhandlungen zwischen der EU und der Türkei, darunter die Frage der Finalität der EU, die geographische Lage der Türkei, die Wertedebatte im Zusammenhang mit Religion und Kultur, die Handlungsfähigkeit der EU, wirtschaftliche Aspekte, die geostrategische Lage, Migration und Integration, die Kopenhagener Kriterien und die Anerkennung Zyperns.
Kapitel 4 befasst sich mit dem aktuellen Entwicklungsstand der Türkei, mit Blick auf den politischen und wirtschaftlichen Stand sowie die Zypern-Problematik und die Stimmung in der Türkei.
Kapitel 5 beleuchtet die Meinungen und Interessen von drei ausgewählten EU-Mitgliedstaaten (Deutschland, Großbritannien und Österreich) hinsichtlich eines möglichen Beitritts der Türkei. Dabei wird die Perspektive von Parteien, Bevölkerung und relevanten Institutionen betrachtet.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der komplexen Thematik des EU-Beitritts der Türkei. Zentrale Begriffe sind hierbei: Vollmitgliedschaft, Privilegierte Partnerschaft, Abgestufte Integration, Status Quo, Kopenhagener Kriterien, Zypern-Problematik, Wertedebatte, wirtschaftliche und geostrategische Aspekte, Migration und Integration, deutsche, britische und österreichische Positionen.
- Quote paper
- M.A. Susanne Ayen (Author), 2006, Wackelkandidat Türkei. Szenarien des Beitritts zur EU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79281