Ein neues Fernseh-Phänomen wird im Jahr 2003 zum „Format des Jahres“ gekürt: mediale Castings. Das Prinzip ist immer ähnlich. Eine große Bewerberzahl hofft auf die Entdeckung ihrer Fähigkeiten zum Sänger, Model, Kinderstar, Unterhaltungstalent oder einfach nur zum ‚Gut-Aussehen’, wobei diese Auswahl öffentlich und medienwirksam als besonderes Event präsentiert wird. Damit nimmt das Medium Fernsehen die aufkommende gesellschaftliche Orientierung an dem ‚Erlebniswert’ auf. Diese besagt, dass die Zuschauer ihr Leben mittels individueller Erlebnisse und damit hervorgerufener Emotionen bereichern wollen. Dafür fordern sie realitätsangelehnte Fernsehformate. Neben ‚Daily-Talkshows’ und ‚Daily-Soap-Operas’ entwickeln sich Formate wie ‚Reality-Soaps’, ‚Doku-Soaps’ und ‚Reality-Sendungen’. Auch Casting-Shows sind eine der neuesten Formen, die nach diesem Schema funktionieren. Im Jahr 2000 gestartet, kommt es senderübergreifend zu Übernahmen des Formats. Die Zuschauerreaktionen generieren eine regelrechte ‚Casting-Welle’. Auch Unternehmen sehen in Zeiten zunehmender Informations- und Unterhaltungsangebote in dem neuen Format Casting eine Chance für eine innovative und interaktive Art der Kommunikation. Denn eindeutig ist, dass sich die Unternehmenskommunikation neuen Herausforderungen stellen muss. Nahezu gleiche Produkte und ein Überangebot an Waren verhindern eine grundlegende Differenzierung über rein funktionale Eigenschaften von Produkten. Somit müssen kommunikativ Faktoren generiert werden, die den Konsumenten emotional erreichen und damit eine Marke von anderen abheben.
Zeigen klassische Kommunikationsmittel der Unternehmen Defizite im Bereich des Konsumenteninvolvements, scheinen mediale Castings zu der verlangten emotionalen Kundenbindung zu führen. Der Konsument kann aufgrund dieses innovativen Kommunikationsmittels selbst Teilnehmer der Wettbewerbe werden oder sich an der Auswahl beteiligen. Das geschieht auf interaktivem Wege, indem die Zuschauer via Internet oder Telefon ihre Abstimmung vornehmen. Die demokratische Möglichkeit der Mitwahl ruft eine emotionale Verbundenheit hervor, da der Konsument sich in die Unternehmensplanungen integriert fühlt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- 1. Einführung in die Thematik
- 2. Erkenntnisinteresse
- 3. Systematik und Zielsetzung
- B. Theorie
- 1. Unternehmenskommunikation im Wandel
- 1.1. Unternehmenskommunikation – Begriffsbestimmung und Einordnung
- 1.2. Der Kommunikationsmix
- 1.2.1. Klassische versus nicht-klassische Kommunikationsinstrumente
- 1.2.2. Kategorisierung der Kommunikationsinstrumente
- 1.3. Event-Marketing – Der neue Weg zum Erfolg?
- 1.3.1. Begriffsbestimmung
- 1.3.2. Ursachen für den „Trend zum Event“
- 1.3.3. Integrierte Kommunikation
- 1.3.4. Ziele und Zielgruppen
- 1.3.5. Erfolgskontrolle
- 1.4. Zwischenfazit
- 2. Veränderung der Fernsehlandschaft
- 2.1. Fernsehen als Unterhaltungsmedium
- 2.2. Rezipientenorientiertes Fernsehen
- 2.3. Realitätsnahe Fernsehformate
- 2.3.1. Entwicklung
- 2.3.2. Charakteristika
- 2.4. Das Phänomen mediales Casting
- 2.4.1. Begriffsbestimmung
- 2.4.2. Merkmale und Besonderheiten
- 2.4.3. Fernseh-Castings: Ein Überblick
- 3. Mediale Castings als Kommunikationsmittel für Unternehmen
- 3.1. Einordnung in den Kommunikationsmix
- 3.2. Vorteile und Probleme
- 3.3. Beispiele für Unternehmens-Castings
- 4. Resümee und resultierende Forschungsfragen
- C. Empirie FALLBEISPIEL "COKE LIGHT MANN WAHL 2003"
- 1. Auswahl des Forschungsdesigns
- 2. Kurzportrait des Kommunikators Coca-Cola GmbH
- 3. Untersuchungsmethoden
- 3.1. Dokumentenanalyse
- 3.2. Problemzentrierte Leitfadeninterviews
- 3.2.1. Auswahl der Interviewpartner
- 3.2.2. Konzeptionalisierung des Interviewleitfadens
- 3.2.3. Methodendurchführung
- 4. Untersuchungsergebnisse und Auswertung
- 4.1. Ideenfindung und Ablauf der Coke light Mann Wahl
- 4.2. Einordnung medialer Castings in den Kommunikationsmix von Unternehmen
- 4.2.1. Zuordnung im Rahmen der Kommunikationsinstrumente
- 4.2.2. Medieneinsatz
- 4.2.3. Ziele und Zielgruppen
- 4.2.4. Erfolg und Erfolgskontrolle
- 4.2.5. Vorteile und Probleme
- 4.3. Zukünftige Bedeutung medialer Castings als Kommunikationsmittel
- 4.4. Beeinflussung der Untersuchungskommunikation durch „angesagte“ Trends
- 5. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung medialer Castings als Kommunikationsinstrument für Unternehmen. Ziel ist es, die Einordnung dieser neuen Form der Kommunikation in den bestehenden Kommunikationsmix zu analysieren und deren Vorteile und Herausforderungen zu beleuchten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Fallstudie „Coke Light Mann Wahl 2003“.
- Veränderung der Unternehmenskommunikation
- Der Wandel der Fernsehlandschaft und die Relevanz von Realitäts-TV
- Mediale Castings als innovatives Kommunikationsinstrument
- Analyse des Kommunikationsmix im Kontext von medialen Castings
- Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Umsetzung von Unternehmens-Castings
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Dieser einleitende Teil führt in die Thematik der medialen Castings als Kommunikationsmittel ein, definiert das Erkenntnisinteresse und beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es wird die Relevanz des Themas im Kontext des sich verändernden Medienkonsums und der Unternehmenskommunikation begründet.
B. Theorie: Dieses Kapitel bietet einen theoretischen Rahmen, indem die Unternehmenskommunikation im Wandel, der Kommunikationsmix und die Entwicklung des Event-Marketings beleuchtet werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Veränderung der Fernsehlandschaft, der Entstehung realitätsnaher Fernsehformate und der detaillierten Analyse des Phänomens „mediales Casting“. Die theoretischen Grundlagen schaffen die Basis für die spätere empirische Untersuchung.
C. Empirie FALLBEISPIEL "COKE LIGHT MANN WAHL 2003": Dieser Abschnitt präsentiert die empirische Untersuchung anhand des Fallbeispiels „Coke Light Mann Wahl 2003“. Es wird das Forschungsdesign vorgestellt, der Kommunikator Coca-Cola GmbH kurz portraitiert und die verwendeten Untersuchungsmethoden (Dokumentenanalyse und problemzentrierte Leitfadeninterviews) detailliert beschrieben. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse beleuchtet die Einordnung des Castings in den Kommunikationsmix, die Ziele und Zielgruppen, den Erfolg und die Erfolgskontrolle, sowie die Vorteile und Probleme dieser Kommunikationsform.
Schlüsselwörter
Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmix, Event-Marketing, mediale Castings, Fernsehen, Realitäts-TV, Coca-Cola, Fallstudie, Qualitative Forschung, Leitfadeninterviews, Erfolgskontrolle.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Analyse medialer Castings als Kommunikationsinstrument
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung medialer Castings als Kommunikationsinstrument für Unternehmen. Sie analysiert die Einordnung dieser neuen Kommunikationsform in den bestehenden Kommunikationsmix und beleuchtet deren Vorteile und Herausforderungen. Eine Fallstudie zur „Coke Light Mann Wahl 2003“ steht im Mittelpunkt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Veränderung der Unternehmenskommunikation, den Wandel der Fernsehlandschaft und die Relevanz von Realitäts-TV, mediale Castings als innovatives Kommunikationsinstrument, die Analyse des Kommunikationsmix im Kontext von medialen Castings sowie die Erfolgsfaktoren und Herausforderungen bei der Umsetzung von Unternehmens-Castings.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Einleitung (Einführung, Erkenntnisinteresse, Zielsetzung), Theorie (Unternehmenskommunikation im Wandel, Kommunikationsmix, Event-Marketing, Veränderung der Fernsehlandschaft, Mediale Castings als Kommunikationsmittel) und Empirie (Fallbeispiel „Coke Light Mann Wahl 2003“, Forschungsdesign, Untersuchungsmethoden, Untersuchungsergebnisse und Auswertung, Zusammenfassung).
Welche Methoden wurden angewendet?
Die empirische Untersuchung basiert auf dem Fallbeispiel „Coke Light Mann Wahl 2003“ und verwendet Dokumentenanalyse und problemzentrierte Leitfadeninterviews. Die Interviewpartner wurden gezielt ausgewählt und ein Leitfaden zur Strukturierung der Interviews erstellt.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse beleuchtet die Einordnung des Castings in den Kommunikationsmix von Coca-Cola, die Ziele und Zielgruppen, den Erfolg und die Erfolgskontrolle sowie die Vorteile und Probleme dieser Kommunikationsform. Die Arbeit diskutiert auch die zukünftige Bedeutung medialer Castings und deren Beeinflussung durch aktuelle Trends.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmix, Event-Marketing, mediale Castings, Fernsehen, Realitäts-TV, Coca-Cola, Fallstudie, Qualitative Forschung, Leitfadeninterviews und Erfolgskontrolle.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist die Analyse der Einordnung medialer Castings in den Kommunikationsmix und die Beleuchtung der Vorteile und Herausforderungen dieser neuen Kommunikationsform für Unternehmen. Die Fallstudie dient dazu, die theoretischen Überlegungen zu konkretisieren und zu veranschaulichen.
Welche Aspekte der „Coke Light Mann Wahl 2003“ werden untersucht?
Die Fallstudie untersucht die Ideenfindung und den Ablauf der Kampagne, die Einordnung des Castings in den Kommunikationsmix von Coca-Cola (inkl. Medieneinsatz, Ziele, Zielgruppen, Erfolg und Erfolgskontrolle, sowie Vorteile und Probleme), und die zukünftige Bedeutung solcher Castings als Kommunikationsmittel.
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- Kerstin Radke (Author), 2004, "Coca-Cola sucht den Super-Mann", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79375