Seit Mitte der siebziger Jahre ist in der BRD ein stetiges Ansteigen (abgesehen von kurzfristigen Schwankungen, bedingt z.B. durch die Änderung des Ehescheidungsrechts 1977/ 78) der Scheidungen zu beobachten, von denen auch eine zunehmende Zahl von minderjährigen Kindern betroffen ist. In Deutschland wird mehr als jede dritte Ehe geschieden, in Ballungsgebieten ist es bereits jede zweite. Aus mehr als der Hälfte dieser Ehen sind Kinder hervorgegangen. Insgesamt sind von ehelichen Trennungen 1995 über 150.000 Kinder betroffen gewesen, rechnet man die nichtehelichen dazu, kommt man auf eine jährliche Zahl von 200.000.
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Inhaltsverzeichnis
- Teil 1: Scheidung
- Einleitung
- Scheidung auf vielen Ebenen
- Forschungsstrategien
- Querschnittsuntersuchungen
- Längsschnittuntersuchungen
- Scheidung-normal?
- Mediation
- Schlussfolgerung
- Teil 2 - Sexuelle Gewalt
- Einleitung
- Definition und Häufigkeit sexueller Gewalt
- Folgen sexueller Gewalterfahrung für das Opfer
- Die akute Phase
- Die Phase der äußerlichen Wiederanpassung
- Die Phase der langfristigen Reorganisation
- Determinanten sexueller Gewaltbereitschaft
- Eigene Meinung/ Vorschläge für die Verhinderung und Kontrolle der Gewalt gegen Frauen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Themen Scheidung und sexuelle Gewalt, zwei wichtigen Problemfeldern der Entwicklungspsychologie. Sie untersucht die Auswirkungen dieser beiden Phänomene auf Kinder und Jugendliche sowie die zugrundeliegenden Mechanismen und Faktoren. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die psychosozialen Folgen von Scheidung und sexueller Gewalt zu entwickeln und mögliche Präventionsansätze aufzuzeigen.
- Die Auswirkungen von Scheidung auf Kinder und Jugendliche
- Die unterschiedlichen Bewältigungsstrategien im Umgang mit Scheidung
- Die Definition und Häufigkeit sexueller Gewalt
- Die Folgen sexueller Gewalterfahrungen für Opfer
- Die Determinanten sexueller Gewaltbereitschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet das Thema Scheidung. Er beginnt mit einer Einleitung, die den Anstieg der Scheidungsraten in Deutschland seit den 1970er Jahren beschreibt. Anschließend werden die verschiedenen Ebenen der Scheidung beleuchtet: die juristische, die individuelle, die der Partnerbeziehung und die der Elternbeziehung. In den Kapiteln über Forschungsstrategien werden Querschnitts- und Längsschnittuntersuchungen als methodische Ansätze zur Untersuchung der Folgen elterlicher Trennung vorgestellt. Die Ergebnisse der Studien deuten darauf hin, dass Scheidungskinder in verschiedenen Bereichen, wie Verhalten, schulischer Leistung und sozialer Entwicklung, besonders stark betroffen sein können.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema sexuelle Gewalt. Zunächst wird eine Definition des Begriffs sowie die Häufigkeit sexueller Gewalt dargestellt. Im Anschluss werden die Folgen sexueller Gewalterfahrungen für die Opfer in verschiedenen Phasen der Verarbeitung beschrieben. Die Arbeit schließt mit einer Analyse der Determinanten sexueller Gewaltbereitschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Scheidung, sexuelle Gewalt, Entwicklungspsychologie, Kinder, Jugendliche, psychosoziale Folgen, Prävention, Forschungsstrategien, Querschnittsuntersuchungen, Längsschnittuntersuchungen.
- Arbeit zitieren
- Heiko Sieben (Autor:in), Marius Werth (Autor:in), 2001, Scheidung und sexuelle Gewalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/7956