Mit dieser Arbeit werden die Bedingungen für den Übergang von der Primarstufe zu weiterführenden Schultypen der Sekundarstufe I im Schulsystem der BRD analysiert.
In diesem Zusammenhang werden insbesondere die Effekte des sozialer Hintergrundes von Schullaufbahnen und Übertrittsentscheidungen genauer beleuchtet.
Von besonderer Relevanz sind dabei die Einflussmechanismen bezüglich der Bildungsentscheidungen am Ende der Primarstufe.
In diesem Kontext werden empirischen Daten in Verbindung mit einem mikrosoziologischen Entscheidungsmodell erläutert und mit Hilfe von Daten einer Längsschnittstudie aus Bayern exemplifiziert, um die Übergangsmechanismen von Primarstufe zur Sekundarstufe I genauer zu untersuchen.
Die institutionelle Schnittstelle zwischen beiden Schulstufen unterliegt einer Selektionsentscheidung an der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer zu unterschiedlichen Gewichten beteiligt sind. Aktuell vollzieht sich in NRW durch das neue Schulgesetz, welches am 22. Juni 2006 verabschiedet wurde und seit dem ersten August 2006 in Kraft getreten ist, eine Änderung der Übergangspraxis von der Grundschule zu weiterführenden Schulen.
Die Zuweisung zu einer weiterführenden Schulform, lässt zukünftig für NRW Konflikte zwischen den Aspirationen der Eltern/Kinder und den Lehrkräften/Institutionen erwarten.
Im Hinblick auf die gesamte Schullaufbahn an weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I hat die Wahl der weiterführenden Schulform nach der Primarstufe eine besonders hohe Bedeutung.
Speziell die frühe Selektion nach vier Jahren Grundschule gilt im internationalen Vergleich als eine frühzeitige Weichenstellung, die im Nachhinein nur schwer zu korrigieren ist, obwohl im weiteren Schulbesuch formal ein Schulformwechsel auf jede der vier weiterführenden Schularten nicht ausgeschlossen wird.
Das Nadelöhr zwischen Sekundarstufe I und Primarbereich bildet bundesweit eine Schnittstelle, die für alle Beteiligten eine komplexe Entscheidungssituation darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Institutioneller Rahmen für den Schulübertritt in der BRD
- Soziale Selektivität und Bildungsungleichheit
- Die Logik individueller Bildungsentscheidungen
- Drei Ebenen der Bildungsentscheidungen
- Der primäre Effekt der Sozialschichtzugehörigkeit
- Das kulturelle Kapital als Ressource sozialer Herkunft
- Das soziale Kapital
- Der sekundäre Effekt der Sozialschichtzugehörigkeit
- Empfehlungen und Entscheidungen
- Effekte des sozialen Hintergrundes bei Übergangsentscheidungen
- Bildungsaspirationen der Eltern
- Entscheidungsschritte differenziert nach sozialer Herkunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Bedingungen für den Übergang von der Primarstufe zu weiterführenden Schultypen der Sekundarstufe I im deutschen Schulsystem. Dabei wird insbesondere der Einfluss des sozialen Hintergrundes auf Schullaufbahnen und Übertrittsentscheidungen beleuchtet. Die Arbeit analysiert empirische Daten und verwendet ein mikrosoziologisches Entscheidungsmodell, um die Übergangsmechanismen von der Primarstufe zur Sekundarstufe I genauer zu untersuchen.
- Die institutionellen Rahmenbedingungen für den Schulstufenübertritt in der BRD
- Die Rolle der Sozialschichtzugehörigkeit bei Bildungsentscheidungen
- Die Bedeutung von kulturellem und sozialem Kapital für die Bildungserfolge
- Der Einfluss der Bildungsaspirationen der Eltern auf die Übertrittsentscheidungen
- Die Auswirkungen des sozialen Hintergrundes auf die Schullaufbahnempfehlungen der Lehrkräfte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Schulübertritts ein und beschreibt die Relevanz der Übergangsentscheidungen für die weitere Schullaufbahn. Das zweite Kapitel erläutert den institutionellen Rahmen für den Schulübertritt in der BRD und beleuchtet die Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Logik individueller Bildungsentscheidungen und analysiert den Einfluss der Sozialschichtzugehörigkeit. Die primären und sekundären Effekte der Sozialschichtzugehörigkeit werden im Detail betrachtet. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Auswirkungen des sozialen Hintergrundes auf die Übertrittsentscheidungen und beleuchtet die Rolle der Elternaspirationen und der Schulleistung. Anhand von Daten einer Längsschnittstudie aus Bayern werden die Entscheidungsprozesse näher untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen des Schulübertritts, der Bildungsungleichheit, der Sozialschichtzugehörigkeit, dem kulturellen Kapital, dem sozialen Kapital, den Bildungsaspirationen der Eltern, den Übertrittsempfehlungen der Lehrkräfte, und den Längsschnittstudien. Die Untersuchung analysiert die Mechanismen der Übergangsentscheidung von der Primarstufe zur Sekundarstufe I und beleuchtet die Rolle des sozialen Hintergrundes in diesem Prozess.
- Quote paper
- B.A. Mirko Suerhoff (Author), 2007, Die Mechanismen der Übergangsentscheidung von der Primarstufe zur Sekundarstufe I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/79798