Unternehmensziele wie beispielsweise die Realisation einer weltweiten Marktdurchdringung mit gleichzeitiger Erzielung von Skaleneffekten oder die Erhaltung und Steigerung des Unternehmenswertes, erfordern aber letztlich ein schnelles und stetiges Wachstum.
Das externe Wachstum durch Mergers & Acquisitions wird dabei aufgrund des niedrigeren Risikos und der kürzeren Realisationszeit von Unternehmen gegenüber dem inneren Wachstum oftmals bevorzugt. Unternehmenszusammenschlüsse sind daher in den letzten Jahren zu einem immer wichtigeren Instrument der strategischen Unternehmensentwicklung geworden. Betrachtet man das weltweite Transaktionsvolumen von M&A sowie die historische Entwicklung so wird dies bestätigt.
Angesichts der offensichtlichen Bedeutung von M&A als Instrument zur strategischen Zielerreichung ist es erstaunlich, dass die Mehrzahl der Unternehmenszusammenschlüsse sich im Nachhinein als Misserfolg herausstellen. Eine Vielzahl von Studien belegen Misserfolgsquoten bei M&A-Projekten von teilweise sogar weit über 50%.
Die Gründe für das Scheitern von M&A sind vielschichtig. Neben der Unterschätzung von kulturellen Barrieren oder der Überschätzung von Synergien reichen die in empirischen Untersuchungen identifizierten Misserfolgsursachen über Integrationsgeschwindigkeit und mangelhafter Informationspolitik bis hin zur falschen oder fehlenden Strategieentwicklung. Auch wenn die Ergebnisse aus meist sehr eingeschränkten Stichproben nicht unmittelbar allgemein gültige Aussagen über Fusionen und Akquisitionen zulassen, so ergeben sich doch einige
Gemeinsamkeiten. Die Hauptursachen von Akquisitionsmisserfolgen liegen meist in einem mangelnden Integrationsmanagement und damit in der Post-Merger-Integration begründet.
Selbst ein gut vorbereiteter und aus rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Sicht durchgeführter Unternehmenskauf erfordert nach der Vertragsunterzeichnung eine konsequente Umsetzung der Integrationsstrategie. Nur so können die in der Transaktionsprämie eingepreisten Synergie- und Wertsteigerungspotenziale realisiert und das laufende Geschäft abgesichert werden.
Aus diesen Gründen kommt der Integrationsphase eine entscheidende Bedeutung für den Akquisitionserfolg zuteil, die eine Analyse der wesentlichen Erfolgsfaktoren dieser Phase und der Integration als Gesamtprozess notwendig erscheinen lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen der Transaktionskostentheorie
- 2.1 Historie und Praxisbedeutung der Transaktionskostentheorie
- 2.2 Grundlagen des Transaktionskostenansatzes
- 2.2.1 Transaktion und Transaktionsmerkmale
- 2.2.1.1 Faktorspezifität
- 2.2.1.2 Unsicherheit
- 2.2.1.3 Häufigkeit
- 2.2.2 Transaktionspartner und Verhaltensannahmen
- 2.2.2.1 Begrenzte Rationalität
- 2.2.2.2 Opportunismus
- 2.2.3 Transaktionskosten und deren Optimierung
- 2.2.4 Koordinationsmöglichkeiten der Transaktionskostentheorie
- 2.2.4.1 Markt
- 2.2.4.2 Hybrid
- 2.2.4.3 Hierarchie
- 2.3 Problemstellungen im Rahmen des Transaktionskostenansatzes
- 2.3.1 Vertragsproblematik
- 2.3.1.1 Klassische Verträge
- 2.3.1.2 Neoklassische Verträge
- 2.3.1.3 Relationale Verträge
- 2.3.2 Informationsasymmetrien
- 2.3.2.1 Adverse Selektion
- 2.3.2.2 Moralisches Risiko
- 2.3.2.3 Trittbrettfahrerverhalten
- 2.4 Gesamtzusammenhang und Kritik
- 3. Basiselemente von Mergers & Acquisitions
- 3.1 Erklärung und Abgrenzung des Integrationsbegriffes
- 3.2 Arten von Mergers & Acquisitions
- 3.2.1 Horizontale M&A-Transaktionen
- 3.2.2 Vertikale M&A-Transaktionen
- 3.2.3 Konzentrische M&A-Transaktionen
- 3.2.4 Konglomerate M&A-Transaktionen
- 3.3 Motive und Ziele für Mergers & Acquisitions
- 3.3.1 Ausnutzung von Synergien
- 3.3.2 Verbesserung der Wettbewerbsposition
- 3.3.3 Realisierung von Risikovorteilen
- 3.3.4 Emotionale und persönliche Motive des Managements
- 3.4 Phasen des Unternehmenszusammenschlusses
- 3.4.1 Strategische Analyse- und Konzeptionsphase
- 3.4.2 Transaktionsphase
- 3.4.3 Integrationsphase
- 4. Kritische Erfolgsfaktoren bei der Planung, Steuerung und Durchführung der Post-Merger-Integration
- 4.1 Designphase
- 4.1.1 Integrationsstrategie, Vision und Ziele
- 4.1.2 Integrationsgrad
- 4.1.2.1 Erhaltung
- 4.1.2.2 Symbiose
- 4.1.2.3 Absorption
- 4.1.2.4 Holding
- 4.1.3 Integrationsgeschwindigkeit
- 4.1.4 Integrationsteam und -verantwortliche
- 4.1.5 Integrationsbegleitende Kommunikation
- 4.1.6 Integrationsplanung
- 4.2 Umsetzungsphase
- 4.2.1 Strategische Integration
- 4.2.1.1 Strategiekomplementarität
- 4.2.1.2 Geschäftsfeldbezogene Strategieumsetzung
- 4.2.1.3 Transfer strategischer Ressourcen und Fähigkeiten
- 4.2.2 Strukturelle Integration
- 4.2.2.1 Aufbauorganisation
- 4.2.2.2 Ablauforganisation
- 4.2.3 Personelle Integration
- 4.2.3.1 Das Merger-Syndrom
- 4.2.3.2 Führungsstil
- 4.2.3.3 Kompetenzmanagement und Stellenbesetzung
- 4.2.3.4 Anreizsysteme
- 4.2.4 Kulturelle Integration
- 4.2.4.1 Integrationsebenen der Akkulturation
- 4.2.4.2 Kulturelle Integrationsmaßnahmen
- 4.2.5 Externe Integration
- 4.3 Integrationscontrolling
- 4.4 Gesamtzusammenhang und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht kritische Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration unter besonderer Berücksichtigung der Transaktionskostentheorie. Ziel ist es, die Bedeutung der Theorie für den erfolgreichen Zusammenschluss von Unternehmen aufzuzeigen und praktische Handlungsempfehlungen für die Planung und Umsetzung von Integrationsprozessen abzuleiten.
- Transaktionskostentheorie und ihre Anwendung auf M&A
- Phasen der Post-Merger-Integration
- Kritische Erfolgsfaktoren der Integration
- Strategische, strukturelle und personelle Integration
- Bedeutung von Kultur und Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses einleitende Kapitel beschreibt die Ausgangssituation und die Relevanz des Themas Post-Merger-Integration. Es skizziert die Zielsetzung der Arbeit und den Aufbau der folgenden Kapitel, um den Leser in das Thema einzuführen und die Forschungsfrage zu definieren.
2. Theoretische Grundlagen der Transaktionskostentheorie: Dieses Kapitel bildet die theoretische Basis der Arbeit und erläutert die Historie, Praxisbedeutung und die zentralen Konzepte der Transaktionskostentheorie. Es werden Transaktionen, Transaktionsmerkmale (Faktorspezifität, Unsicherheit, Häufigkeit), Transaktionspartner, Verhaltensannahmen (begrenzte Rationalität und Opportunismus), Transaktionskosten und deren Optimierung sowie Koordinationsmöglichkeiten (Markt, Hybrid, Hierarchie) detailliert beschrieben und analysiert. Schließlich werden Problemstellungen wie Vertragsproblematik und Informationsasymmetrien eingehend untersucht und kritisch bewertet. Die Bedeutung der Theorie für die Gestaltung von Unternehmenszusammenschlüssen wird herausgestellt.
3. Basiselemente von Mergers & Acquisitions: Das Kapitel beschreibt die grundlegenden Elemente von Mergers & Acquisitions (M&A). Es wird der Integrationsbegriff erläutert und abgegrenzt, verschiedene Arten von M&A-Transaktionen (horizontal, vertikal, konzentrisch, konglomerat) werden vorgestellt. Die Motive und Ziele von M&A, wie z.B. die Ausnutzung von Synergien, die Verbesserung der Wettbewerbsposition und die Risikominderung, werden detailliert analysiert, und auch emotionale und persönliche Motive des Managements werden berücksichtigt. Zuletzt werden die Phasen des Unternehmenszusammenschlusses – strategische Analyse und Konzeption, Transaktion und Integration – vorgestellt.
4. Kritische Erfolgsfaktoren bei der Planung, Steuerung und Durchführung der Post-Merger-Integration: Dieses zentrale Kapitel analysiert die kritischen Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration, eingeteilt in Design- und Umsetzungsphase. In der Designphase werden Aspekte wie Integrationsstrategie, -grad, -geschwindigkeit, das Integrationsteam, die Kommunikation und die Planung beleuchtet. Die Umsetzungsphase fokussiert auf die strategische, strukturelle, personelle und kulturelle Integration, inklusive dem Merger-Syndrom, Führungsstil, Kompetenzmanagement und externen Integration. Die Bedeutung eines Integrationscontrollings wird abschließend herausgestellt. Das Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die relevanten Faktoren und deren Interdependenzen für eine erfolgreiche Integration.
Schlüsselwörter
Post-Merger-Integration, Transaktionskostentheorie, Mergers & Acquisitions (M&A), Integrationsstrategie, Erfolgsfaktoren, Synergien, Unternehmenskultur, Integrationsprozess, Risikomanagement, Personalintegration, Strukturintegration, Strategieumsetzung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Kritische Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die kritischen Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration (PMI) unter besonderer Berücksichtigung der Transaktionskostentheorie. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Theorie für erfolgreiche Unternehmenszusammenschlüsse aufzuzeigen und praktische Handlungsempfehlungen für die Planung und Umsetzung von Integrationsprozessen abzuleiten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: die Anwendung der Transaktionskostentheorie auf Mergers & Acquisitions (M&A), die Phasen der Post-Merger-Integration, kritische Erfolgsfaktoren der Integration, strategische, strukturelle und personelle Integration sowie die Bedeutung von Kultur und Kommunikation im Integrationsprozess.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Transaktionskostentheorie. Diese wird detailliert erläutert, inklusive ihrer Historie, Praxisbedeutung, zentralen Konzepte (Transaktionen, Transaktionsmerkmale, Transaktionspartner, Verhaltensannahmen, Transaktionskosten, Koordinationsmöglichkeiten), Problemstellungen (Vertragsproblematik, Informationsasymmetrien) und Kritik. Die Relevanz der Theorie für die Gestaltung von Unternehmenszusammenschlüssen wird hervorgehoben.
Wie werden Mergers & Acquisitions (M&A) beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Basiselemente von M&A, den Integrationsbegriff, verschiedene Arten von M&A-Transaktionen (horizontal, vertikal, konzentrisch, konglomerat), Motive und Ziele von M&A (Synergien, Wettbewerbsvorteile, Risikominderung, Managementmotive) und die Phasen des Unternehmenszusammenschlusses (strategische Analyse und Konzeption, Transaktion und Integration).
Welche kritischen Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die kritischen Erfolgsfaktoren der PMI, unterteilt in Design- und Umsetzungsphase. Die Designphase umfasst Integrationsstrategie, -grad, -geschwindigkeit, Integrationsteam, Kommunikation und Planung. Die Umsetzungsphase fokussiert auf strategische, strukturelle, personelle und kulturelle Integration, inklusive Merger-Syndrom, Führungsstil, Kompetenzmanagement und externe Integration. Die Bedeutung des Integrationscontrollings wird ebenfalls hervorgehoben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus vier Kapiteln: einer Einleitung, einem Kapitel zu den theoretischen Grundlagen der Transaktionskostentheorie, einem Kapitel zu den Basiselementen von M&A und einem zentralen Kapitel zu den kritischen Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Post-Merger-Integration, Transaktionskostentheorie, Mergers & Acquisitions (M&A), Integrationsstrategie, Erfolgsfaktoren, Synergien, Unternehmenskultur, Integrationsprozess, Risikomanagement, Personalintegration, Strukturintegration und Strategieumsetzung.
Welche konkreten Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit leitet aus der Analyse der kritischen Erfolgsfaktoren praktische Handlungsempfehlungen für die Planung und Umsetzung von Integrationsprozessen ab. Diese beziehen sich auf alle Phasen der Post-Merger-Integration und berücksichtigen die Besonderheiten der Transaktionskostentheorie.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Kfm. Jörgen Hofmann (Autor:in), 2007, Transaktionskostentheorie bei der Post-Merger-Integration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80046