Mit dieser Arbeit soll versucht werden die Ära Stresemann in der Weimarer Republik darzustellen. Gustav Stresemann zählt noch immer in der Forschung aber auch in der öffentlichen, sofern vorhandenen, Wahrnehmung zu den bedeutendsten Politikern der Weimarer Republik. Besondere Bedeutung kommt hierbei dem so genannten Krisenjahr 1923 zu, in dem Stresemann zum Reichskanzler wurde. Aber auch seine Leistungen als Außenminister finden immer wieder große Beachtung.
Diese Arbeit widmet sich nun explizit dem durchaus ambivalenten Verhältnis Gustav Stresemanns zu der noch jungen Weimarer Republik. Es sollen seine anfängliche Ab-lehnung und Skepsis der Republik gegenüber, sowie seine Entwicklung zu einem so genannten Vernunftrepublikaner beschrieben werden.
Die Frage, die hierbei beantwortet werden soll, ist, ob es sich bei dieser Entwicklung um eine ebensolche handelt oder, ob sie vielmehr ein geschicktes Anpassen Stresemanns an die Realpolitik war.
Die Arbeit beginnt mit der Beschreibung der politischen Haltung Stresemanns in der Kaiserzeit, in der schon einige Grundsätze seiner späteren Politik erkennbar sind. Dar-auf soll die Beschreibung seiner Entwicklung zum Vernuftrepublikaner folgen. Später soll dann die Frage beantwortet werden, ob es sich dabei tatsächlich um eine Entwicklung gehandelt hat.
Die Forschungsliteratur zu der Person Gustav Stresemann ist recht umfangreich: Die Quellenlage scheint vollständig ausgeleuchtet und neue Funde sind nicht zu erwarten. Auch viele Aspekte Stresemanns seine Politik und seine Person betreffend scheinen wissenschaftlich abgearbeitet (und das aus deutscher, französischer und englischer Sicht); und dennoch erscheinen in fast regelmäßigen Abständen neue Abhandlungen und Biographien über diesen umstrittenen Politiker. Gerade die europäische Dimension der Stresemannschen Politik und seine sächsische Zeit haben in der letzten Zeit viel Gehör gefunden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Vorrevolutionäre Haltung
- II.1. Lobbyist
- II.2. Im Reichstag
- II.2.1. Im Krieg
- III. Entwicklung zum „Vernunftrepublikaner“
- III.1. Parteigründung
- III.2. Die Frage der Staatsform
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Gustav Stresemanns Verhältnis zur Weimarer Republik und analysiert seine Entwicklung vom Skeptiker zum „Vernunftrepublikaner“. Sie untersucht, ob diese Entwicklung eine genuine Wandlung darstellt oder ob Stresemann sich lediglich an die Realpolitik anpasste.
- Stresemanns politische Haltung in der Kaiserzeit
- Stresemanns Entwicklung zum „Vernunftrepublikaner“
- Die Rolle der Realpolitik in Stresemanns politischem Handeln
- Stresemanns Bedeutung für die Weimarer Republik
- Die Frage nach der Authentizität von Stresemanns politischer Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt Gustav Stresemann als eine der Schlüsselfiguren der Weimarer Republik vor und erläutert die Ambivalenz seines Verhältnisses zur Republik. Sie skizziert die Thematik der Arbeit: Stresemanns anfängliche Ablehnung der Republik, seine Entwicklung zum „Vernunftrepublikaner“ und die Frage nach der Echtheit dieser Wandlung.
II. Vorrevolutionäre Haltung
II.1. Lobbyist
Dieser Abschnitt beleuchtet Stresemanns frühe Karriere als Syndikus eines regionalen Wirtschaftsverbandes. Er beschreibt Stresemanns Einfluss auf die sächsische Industrie und seine Positionierung in der Wirtschafts- und Sozialpolitik.
II.2. Im Reichstag
Dieses Kapitel analysiert Stresemanns Engagement in der Nationalliberalen Partei und seinen Aufstieg im Reichstag. Es beleuchtet seine frühen politischen Ansichten und seine Positionierung in wichtigen politischen Debatten.
III. Entwicklung zum „Vernunftrepublikaner“
III.1. Parteigründung
Dieser Teil widmet sich Stresemanns Rolle bei der Gründung der Deutschen Volkspartei (DVP) und der Bedeutung dieser Partei für die Weimarer Republik.
III.2. Die Frage der Staatsform
Dieses Kapitel analysiert Stresemanns Ansichten zur Staatsform und seine Positionierung in der Debatte um die Weimarer Republik. Es untersucht, ob Stresemanns Überzeugungen sich im Laufe der Zeit entwickelten oder ob sie sich eher an die Realpolitik anpassten.
Schlüsselwörter
Gustav Stresemann, Weimarer Republik, „Vernunftrepublikaner“, Nationalliberale Partei, Deutsche Volkspartei, Realpolitik, Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, Außenpolitik, Reichskanzler, Außenminister.
- Arbeit zitieren
- B.A. Marco Schulz (Autor:in), 2007, Gustav Streseman - der verfassungsmäßige Republikaner, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80158