Das Ende des Ost-West-Konfliktes hat das internationale System wesentlich verändert. Denn die Beendigung des Ost-West-Konfliktes bedeutete die Auflösung einer Struktur des internationalen Systems, die gekennzeichnet war durch die politische und militärische Rivalität zwischen USA und UdSSR, durch den ideologischen Antagonismus zwischen Kommunismus und Kapitalismus sowie durch die Verlagerung des Konfliktes in die „Dritte Welt“.
Während in der Literatur weitgehend Einigkeit darüber besteht, dass der Zusammenbruch der kommunistischen Regierungen in Osteuropa und schließlich die Auflösung der Sowjetunion hauptsächlich für die Beendigung des Ost-West-Konfliktes verantwortlich sind, so existieren dennoch verschiedenste Erklärungsansätze für die Ursachen dieses Umbruchs. Bei diesen Erklärungsansätzen spielt das „Neue Denken“, die Reformpolitik Gorbatschows, eine zentrale Rolle. Aus diesem Grunde habe ich diese Reformen zum Gegenstand der vorliegenden Arbeit gemacht.
Ich werde im Folgenden Ursachen und Motive für diese Reformpolitik aufzeigen. Dabei werde ich zunächst einige wesentliche Aspekte des „Neuen Denkens“ Gorbatschows zusammenfassen (Kapitel 2) und mögliche Motive sowohl anhand der neorealistischen Theorie (Kapitel 2.1) als auch aus regimetheoretischer Sicht beleuchten.
Im Anschluss werde ich analysieren, inwieweit die Empirie die neorealistische (Kapitel 3.1) sowie die alternative Erklärung (Kapitel 3.2) stützt, wobei ich bei letzterer besonders darauf eingehen werde, inwieweit das KSZE-Menschenrechtsregimes die Reformpolitik in der UdSSR beeinflusst hat . Am Schluss werde ich dann diese beiden Theorien gegen einander abwägen und aufzeigen, inwieweit sie ein ausreichendes Erklärungsgerüst liefern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motive für die Reformen
- Neorealismus
- Regimetheoretischer Ansatz
- Außenpolitik der Sowjetunion und Reformen
- Gorbatschows Reformen ab 1985 als von außen auferlegte Notwendigkeit?
- KSZE-Menschenrechtsregime und sowjetische Reformpolitik
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Ursachen und Motive für die Reformpolitik Gorbatschows, die zum Ende des Ost-West-Konfliktes führten. Sie untersucht, inwieweit das "Neue Denken" Gorbatschows sowohl durch den neorealistischen Ansatz als auch durch eine regimetheoretische Perspektive erklärt werden kann.
- Das „Neue Denken“ Gorbatschows
- Die Rolle des Neorealismus in der Analyse der sowjetischen Reformpolitik
- Die Bedeutung des KSZE-Menschenrechtsregimes für die Reformpolitik
- Die Abwägung von neorealistischen und regimetheoretischen Erklärungen
- Die Folgen des Ost-West-Konfliktes für das internationale System
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beschreibt den Wandel des internationalen Systems durch das Ende des Ost-West-Konfliktes und die Bedeutung der Reformpolitik Gorbatschows für diesen Prozess. Es werden verschiedene Erklärungsansätze für den Zusammenbruch der Sowjetunion und die Rolle des "Neuen Denkens" beleuchtet.
Motive für die Reformen
Dieses Kapitel beleuchtet die wesentlichen Aspekte des "Neuen Denkens" Gorbatschows, darunter die innenpolitischen Reformen "Glasnost" und "Perestroika" sowie die außenpolitische Neuausrichtung der Sowjetunion. Es werden zudem die Motive für die Reformen aus neorealistischer und regimetheoretischer Sicht analysiert.
Außenpolitik der Sowjetunion und Reformen
Dieses Kapitel untersucht die Reformen Gorbatschows aus der Perspektive des neorealistischen Ansatzes, indem es den Einfluss der veränderten Kräfteverhältnisse auf die sowjetische Außenpolitik analysiert. Es befasst sich außerdem mit der Bedeutung des KSZE-Menschenrechtsregimes für die sowjetische Reformpolitik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Ursachen und Motive für die Reformpolitik Gorbatschows, die zum Ende des Ost-West-Konfliktes führten. Schlüsselbegriffe sind hierbei "Neorealismus", "Regimetheorie", "Neues Denken", "Glasnost", "Perestroika", "KSZE-Menschenrechtsregime", "Kräfteverhältnisse" und "internationales System".
- Arbeit zitieren
- Martin Weber (Autor:in), 2003, Das Ende des Ost-West-Konfliktes - Das "Neue Denken" Gorbatschows aus neorealistischer und regimetheoretischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80224