Die Bundesregierung ist „finster entschlossen“, einen eigenen ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen anzustreben und „von dem Geeiere weg[zu]kommen“, das bisher ihre Haltung in dieser Frage bestimmte (FAZ, 12.5.04). Dieses Ansinnen ist ein Ausdruck dessen, was unter dem Begriff „neue deutsche Außenpolitik“ firmiert. Nach einer Annäherung an den Inhalt dieses Begriffes, werde ich die dazu geführten wissenschaftlichen Debatten darstellen. Die Ursachen für die dort ausgeprägt skeptische Bewertung der aktuellen Außenpolitik, werden zu großen Teilen bei den außenpolitischen Eliten fest gemacht. Im Anschluss werde ich daher erörtern, wer die außenpolitischen Eliten sind und wo ihre Defizite liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Deutschlands neue Außenpolitik und wer macht sie? Debatten, Institutionen und Personen - Ein Essay
- Die „neue deutsche Außenpolitik“ - Ein Begriff
- Die deutsche Nachkriegsaußenpolitik und die „Strategie des Mitmachens“
- Die deutsche Außenpolitik nach der Wiedervereinigung
- Die „neue deutsche Außenpolitik“ in den 90er Jahren
- Die „neue deutsche Außenpolitik“ im 21. Jahrhundert
- Die deutsche Außenpolitik unter Rot-Grün
- Die wissenschaftliche Debatte
- Außenpolitische Eliten - Eine Annäherung
- Der Begriff der „Elite“
- Die außenpolitischen Eliten in Deutschland
- Die Positionsmethode
- Die Reputationsmethode
- Die Entscheidungsmethode
- Die Akteure der „neuen deutschen Außenpolitik“
- Der Bundeskanzler
- Der Bundesaußenminister
- Weitere Akteure der deutschen Außenpolitik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieses Essays ist es, die Debatte um die „neue deutsche Außenpolitik“ zu beleuchten und die Frage zu erörtern, wer die außenpolitischen Eliten in Deutschland sind und wo ihre Defizite liegen.
- Die Entwicklung der deutschen Außenpolitik nach dem Ende des Kalten Krieges
- Die Ursachen für die Debatte um eine „neue deutsche Außenpolitik“
- Die Rolle der außenpolitischen Eliten in Deutschland
- Die Herausforderungen der deutschen Außenpolitik im 21. Jahrhundert
- Die Bedeutung des europäischen Integrationsprozesses für die deutsche Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Essay beginnt mit einer Definition des Begriffs „neue deutsche Außenpolitik“ und zeichnet die Entwicklung der deutschen Außenpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg nach. Dabei werden die wichtigsten Merkmale der deutschen Nachkriegsaußenpolitik sowie die Veränderungen, die durch die Wiedervereinigung eingeleitet wurden, dargestellt.
- Im Anschluss wird die Debatte um die „neue deutsche Außenpolitik“ in den 1990er Jahren beleuchtet. Es wird gezeigt, dass sich die deutsche Außenpolitik zwar durch ein hohes Maß an Kontinuität auszeichnete, jedoch auch durch einzelne Maßnahmen, wie dem deutschen Alleingang bei der Anerkennung der Unabhängigkeit Kroatiens und Sloweniens, neue Akzente gesetzt wurden.
- Im dritten Kapitel werden die Veränderungen der deutschen Außenpolitik unter Rot-Grün, insbesondere die Teilnahme am Kosovokrieg und die konfrontative Haltung der Bundesregierung gegenüber den USA im Vorfeld des Irakkrieges, analysiert.
- Das vierte Kapitel widmet sich den außenpolitischen Eliten in Deutschland. Es wird die Frage erörtert, wer zu den außenpolitischen Eliten zählt und welche Methoden zur Identifizierung dieser Eliten verwendet werden können.
- Im fünften Kapitel werden die wichtigsten Akteure der deutschen Außenpolitik, insbesondere der Bundeskanzler, der Bundesaußenminister und weitere einflussreiche Personen, vorgestellt. Dabei wird auch die Rolle des Bundeskanzleramtes und der Länder in der deutschen Außenpolitik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieses Essays sind: neue deutsche Außenpolitik, Zivilmacht, Machtpolitik, Wertorientierte Außenpolitik, außenpolitische Eliten, Bundeskanzler, Bundesaußenminister, Europapolitik, Integrationsprozess, Kosovokrieg, Irakkrieg, UN-Sicherheitsrat, transatlantische Beziehungen, deutsch-französisches Verhältnis.
- Arbeit zitieren
- Martin Weber (Autor:in), 2004, Deutschlands neue Außenpolitik – und wer macht sie? Debatten, Institutionen und Personen. Ein Essay, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80241