Bei der Betrachtung unserer Kultur wird deutlich, dass es zu einer zunehmenden Tabuisierung bzw. Ausblendung von Tod und Sterben in so gut wie allen gesellschaftlichen Bereichen gekommen ist. Der Grad der Tabuisierung variiert jedoch je nach Gesellschaftsgruppe, Stärke des Glaubens etc. Auf Grund dieses Schweigens ist das Thema Tod immer unheimlicher geworden und der Umgang mit diesem Thema fällt schwer. Dies wird bereits durch die unauffällige, gesellschaftliche Tatsache des Euphemismus deutlich. Wenige Worte haben so zahlreiche Metaphern, Synonyme und abgemilderte, beschönigende Bezeichnungen wie Tod und Sterben (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Tod). Im Rahmen dieser Arbeit soll die Umschreibung von Tod mit Hilfe von Metaphern untersucht werden. Der Fokus richtet sich auf folgende Fragestellungen: Wie ist der Bereich Tod metaphorisch strukturiert? Ist es möglich mit Hilfe der Metaphernuntersuchung gesellschaftliche Bilder vom Tod heraus zu destillieren? Wenn ja, welches Bild / welche Bilder vom Tod bestehen in unserer Gesellschaft? Ausgang dieser Untersuchung und Überlegungen ist ein Cluster, das durch das Auswerten von unter anderem Todesanzeigen in Tageszeitungen auf Metaphern gebildet wird. Hierzu werden alle Begriffe mit metaphorischem Potential gesammelt und im Anschluss untersucht und analysiert. Die dahinter stehenden metaphorischen Konzepte werden herausgefiltert. Die Herangehensweise ist darauf ausgerichtet, alle Begriffe zusammenzuführen, die ausschließlich mit dem Wort Tod in irgendeiner Verbindung stehen. Dabei erschien der Begriff Leben als scheinbarer Gegensatz unumgänglich zu sein. Dies erwies sich jedoch sehr bald als zu umfassend im Rahmen dieser Hausarbeit. Der Schwerpunkt dieser linguistisch empirischen Fallstudie ist auf die Untersuchung von Konzeptuellen Metaphern gerichtet. Eine spezifische Untersuchung von vorkommenden Ontologischen- und Orientierungsmetaphern bzw. Container Metaphern, sowie die Prüfung der Vehicle/Topic Verhältnisse nach Lynne Cameron war ursprünglich geplant. Im Laufe der Arbeit hat sich aber aufgezeigt, dass dies ebenfalls zu umfangreich wäre.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Gedanken zum Tod
- Forschungsstand: Meatpahors we live by
- Die kognitive Metapherntheorie nach Lakoff & Johnson
- Die Metaphern Typen nach Lakoff & Johnson
- Zusammenfassung und These
- Methode und Empirische Analyse
- Methode zur exemplarische Analyse von Wörtern in metaphorischem Gebrauch
- Exemplarische Analyse von Wörtern in metaphorischem Gebrauch
- Metaphorische Konzepte
- Auswertung
- Auswertung der Metaphorischen Konzepte
- Thesenüberprüfung: Die gesellschaftlichen Bilder von Tod
- Der Tod in der Sprache: Eine Zusammenfassung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Metaphern, die im Deutschen für den Tod verwendet werden, und analysiert, wie diese Metaphern das gesellschaftliche Bild vom Tod prägen. Das Ziel der Arbeit ist es, zu zeigen, dass Metaphern nicht nur rhetorische Figuren sind, sondern auch eine wichtige Rolle im menschlichen Denken und Handeln spielen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Todesanzeigen in Tageszeitungen, um die in der Sprache verwendeten Metaphern zu identifizieren und zu untersuchen.
- Die kognitive Metapherntheorie von Lakoff & Johnson
- Die Rolle von Metaphern im gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod
- Die Identifizierung von metaphorischen Konzepten im Zusammenhang mit dem Tod
- Die Analyse der in Todesanzeigen verwendeten Metaphern
- Die Frage, ob und wie Metaphern ein gesellschaftliches Bild vom Tod vermitteln
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problematik des Umgangs mit dem Tod in der modernen Gesellschaft dar. Es wird argumentiert, dass der Tod zunehmend tabuisiert und ausgegrenzt wird, was zu einem unheimlichen Umgang mit dem Thema führt. Die Arbeit stellt die Metaphern als ein Mittel zur sprachlichen Bewältigung dieses Tabus vor und definiert die Fragestellungen, die im Verlauf der Untersuchung behandelt werden.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Forschungsstand zur Metaphernforschung und stellt die kognitive Metapherntheorie von Lakoff & Johnson vor. Diese Theorie versteht Metaphern als grundlegendes Element menschlichen Denkens und Handelns. Es wird gezeigt, dass Metaphern nicht nur sprachliche Figuren sind, sondern komplexe Konzepte repräsentieren und unser Denken strukturieren.
Das dritte Kapitel stellt die Methode und die empirische Analyse vor. Die Arbeit analysiert Todesanzeigen in Tageszeitungen, um die in der Sprache verwendeten Metaphern zu identifizieren und zu untersuchen. Dabei werden alle Begriffe mit metaphorischem Potential gesammelt und auf ihre metaphorischen Konzepte hin analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Untersuchung von Konzeptuellen Metaphern, die im Zusammenhang mit dem Tod verwendet werden. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Metaphern, Tod, Sterben, Tabuisierung, Gesellschaft, Sprache, Lakoff & Johnson, kognitive Metapherntheorie, Todesanzeigen, metaphorische Konzepte, gesellschaftliches Bild vom Tod.
- Arbeit zitieren
- Ira Schiwek (Autor:in), 2006, Sterben auf Deutsch - Untersuchung zur Metapherntheorie nach Lakoff & Johnson, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/80286